Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Brisson beschreibt die sehr bequeme Taf. XXV. Fig. 65. vorgestellte Einrichtung, mit welcher der Abt Nollet die Versuche bey seinen Vorlesungen anstellte. AB ist ein hölzerner mit Bley ausgefütterter Kasten, 20 Zoll lang, 6 Zoll breit und hoch. Auf dem Deckel dieses Kastens stehen drey Gefäße F, G, H, welche unten durch eine kupferne im Innern des Kastens besindliche Communicationsröhre verbunden sind. Diese Röhre hat vier Hähne, wovon bey f, l, m drey zu sehen sind; der vierte steht an der schmalen Seite des Kastens bey B. Das mittlere größere Gefäß F hat einen zinnernen Deckel, der eine Dülle trägt, auf welcher die Hülse mit den Pfannen für die Zapfen des Wagbalkens steckt. An den Enden des Wagbalkens CD hängen lothrecht über den Mündungen der Gefäße H und G die Wagschalen d und c, unten mit Häckchen versehen, um die abzuwägenden Körper daran zu hängen. Beym Gebrauch dieser Wage füllt man das Gefäß F mit Wasser u. dergl., indem alle Hähne verschlossen sind. Will man nun einen an c angehangnen und ins Gleichgewicht gebrachten Körper in Wasser tauchen, so öfnet man nur den Hahn l; dadurch füllt sich das Gefäß G aus F mit Wasser an. Will man auch den an d hangenden Körper eintauchen, so muß man beyde Hähne l und m öfnen, damit sich beyde Gefäße G und H aus F anfüllen. Soll der Körper an c nicht mehr eingetaucht seyn, so öfnet man den Hahn f, wodurch das Wasser aus G in das Innere des Kastens abläuft.
Briſſon beſchreibt die ſehr bequeme Taf. XXV. Fig. 65. vorgeſtellte Einrichtung, mit welcher der Abt Nollet die Verſuche bey ſeinen Vorleſungen anſtellte. AB iſt ein hoͤlzerner mit Bley ausgefuͤtterter Kaſten, 20 Zoll lang, 6 Zoll breit und hoch. Auf dem Deckel dieſes Kaſtens ſtehen drey Gefaͤße F, G, H, welche unten durch eine kupferne im Innern des Kaſtens beſindliche Communicationsroͤhre verbunden ſind. Dieſe Roͤhre hat vier Haͤhne, wovon bey f, l, m drey zu ſehen ſind; der vierte ſteht an der ſchmalen Seite des Kaſtens bey B. Das mittlere groͤßere Gefaͤß F hat einen zinnernen Deckel, der eine Duͤlle traͤgt, auf welcher die Huͤlſe mit den Pfannen fuͤr die Zapfen des Wagbalkens ſteckt. An den Enden des Wagbalkens CD haͤngen lothrecht uͤber den Muͤndungen der Gefaͤße H und G die Wagſchalen d und c, unten mit Haͤckchen verſehen, um die abzuwaͤgenden Koͤrper daran zu haͤngen. Beym Gebrauch dieſer Wage fuͤllt man das Gefaͤß F mit Waſſer u. dergl., indem alle Haͤhne verſchloſſen ſind. Will man nun einen an c angehangnen und ins Gleichgewicht gebrachten Koͤrper in Waſſer tauchen, ſo oͤfnet man nur den Hahn l; dadurch fuͤllt ſich das Gefaͤß G aus F mit Waſſer an. Will man auch den an d hangenden Koͤrper eintauchen, ſo muß man beyde Haͤhne l und m oͤfnen, damit ſich beyde Gefaͤße G und H aus F anfuͤllen. Soll der Koͤrper an c nicht mehr eingetaucht ſeyn, ſo oͤfnet man den Hahn f, wodurch das Waſſer aus G in das Innere des Kaſtens ablaͤuft. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0627" xml:id="P.4.617" n="617"/><lb/> bemerkt man durch Vergleichung mit einem kleinen Bleylothe, das vom Aufhaͤngepunkte herabhaͤngt. Statt der Schalen hat die Wage flache meſſingene Teller, unten mit Haͤckchen zum Einhaͤngen der Koͤrper an Faͤden verſehen. Der Fuß, der die Huͤlſe mit den Pfannen traͤgt, laͤßt ſich erhoͤhen oder erniedrigen, und durch eine Stellſchraube feſt machen, damit man durch ihn die ganze Wage erheben oder herablaſſen koͤnne, je nachdem man die angehangnen Koͤrper aus den untergeſtellten Gefaͤßen emporheben oder in dieſelben untertauchen will.</p> <p><hi rendition="#b">Briſſon</hi> beſchreibt die ſehr bequeme Taf. <hi rendition="#aq">XXV.</hi> Fig. 65. vorgeſtellte Einrichtung, mit welcher der Abt <hi rendition="#b">Nollet</hi> die Verſuche bey ſeinen Vorleſungen anſtellte. <hi rendition="#aq">AB</hi> iſt ein hoͤlzerner mit Bley ausgefuͤtterter Kaſten, 20 Zoll lang, 6 Zoll breit und hoch. Auf dem Deckel dieſes Kaſtens ſtehen drey Gefaͤße <hi rendition="#aq">F, G, H,</hi> welche unten durch eine kupferne im Innern des Kaſtens beſindliche Communicationsroͤhre verbunden ſind. Dieſe Roͤhre hat vier Haͤhne, wovon bey <hi rendition="#aq">f, l, m</hi> drey zu ſehen ſind; der vierte ſteht an der ſchmalen Seite des Kaſtens bey <hi rendition="#aq">B.</hi> Das mittlere groͤßere Gefaͤß <hi rendition="#aq">F</hi> hat einen zinnernen Deckel, der eine Duͤlle traͤgt, auf welcher die Huͤlſe mit den Pfannen fuͤr die Zapfen des Wagbalkens ſteckt. An den Enden des Wagbalkens <hi rendition="#aq">CD</hi> haͤngen lothrecht uͤber den Muͤndungen der Gefaͤße <hi rendition="#aq">H</hi> und <hi rendition="#aq">G</hi> die Wagſchalen <hi rendition="#aq">d</hi> und <hi rendition="#aq">c,</hi> unten mit Haͤckchen verſehen, um die abzuwaͤgenden Koͤrper daran zu haͤngen. Beym Gebrauch dieſer Wage fuͤllt man das Gefaͤß <hi rendition="#aq">F</hi> mit Waſſer u. dergl., indem alle Haͤhne verſchloſſen ſind. Will man nun einen an <hi rendition="#aq">c</hi> angehangnen und ins Gleichgewicht gebrachten Koͤrper in Waſſer tauchen, ſo oͤfnet man nur den Hahn <hi rendition="#aq">l;</hi> dadurch fuͤllt ſich das Gefaͤß <hi rendition="#aq">G</hi> aus <hi rendition="#aq">F</hi> mit Waſſer an. Will man auch den an <hi rendition="#aq">d</hi> hangenden Koͤrper eintauchen, ſo muß man beyde Haͤhne <hi rendition="#aq">l</hi> und <hi rendition="#aq">m</hi> oͤfnen, damit ſich beyde Gefaͤße <hi rendition="#aq">G</hi> und <hi rendition="#aq">H</hi> aus <hi rendition="#aq">F</hi> anfuͤllen. Soll der Koͤrper an <hi rendition="#aq">c</hi> nicht mehr eingetaucht ſeyn, ſo oͤfnet man den Hahn <hi rendition="#aq">f,</hi> wodurch das Waſſer aus <hi rendition="#aq">G</hi> in das Innere des Kaſtens ablaͤuft.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [617/0627]
bemerkt man durch Vergleichung mit einem kleinen Bleylothe, das vom Aufhaͤngepunkte herabhaͤngt. Statt der Schalen hat die Wage flache meſſingene Teller, unten mit Haͤckchen zum Einhaͤngen der Koͤrper an Faͤden verſehen. Der Fuß, der die Huͤlſe mit den Pfannen traͤgt, laͤßt ſich erhoͤhen oder erniedrigen, und durch eine Stellſchraube feſt machen, damit man durch ihn die ganze Wage erheben oder herablaſſen koͤnne, je nachdem man die angehangnen Koͤrper aus den untergeſtellten Gefaͤßen emporheben oder in dieſelben untertauchen will.
Briſſon beſchreibt die ſehr bequeme Taf. XXV. Fig. 65. vorgeſtellte Einrichtung, mit welcher der Abt Nollet die Verſuche bey ſeinen Vorleſungen anſtellte. AB iſt ein hoͤlzerner mit Bley ausgefuͤtterter Kaſten, 20 Zoll lang, 6 Zoll breit und hoch. Auf dem Deckel dieſes Kaſtens ſtehen drey Gefaͤße F, G, H, welche unten durch eine kupferne im Innern des Kaſtens beſindliche Communicationsroͤhre verbunden ſind. Dieſe Roͤhre hat vier Haͤhne, wovon bey f, l, m drey zu ſehen ſind; der vierte ſteht an der ſchmalen Seite des Kaſtens bey B. Das mittlere groͤßere Gefaͤß F hat einen zinnernen Deckel, der eine Duͤlle traͤgt, auf welcher die Huͤlſe mit den Pfannen fuͤr die Zapfen des Wagbalkens ſteckt. An den Enden des Wagbalkens CD haͤngen lothrecht uͤber den Muͤndungen der Gefaͤße H und G die Wagſchalen d und c, unten mit Haͤckchen verſehen, um die abzuwaͤgenden Koͤrper daran zu haͤngen. Beym Gebrauch dieſer Wage fuͤllt man das Gefaͤß F mit Waſſer u. dergl., indem alle Haͤhne verſchloſſen ſind. Will man nun einen an c angehangnen und ins Gleichgewicht gebrachten Koͤrper in Waſſer tauchen, ſo oͤfnet man nur den Hahn l; dadurch fuͤllt ſich das Gefaͤß G aus F mit Waſſer an. Will man auch den an d hangenden Koͤrper eintauchen, ſo muß man beyde Haͤhne l und m oͤfnen, damit ſich beyde Gefaͤße G und H aus F anfuͤllen. Soll der Koͤrper an c nicht mehr eingetaucht ſeyn, ſo oͤfnet man den Hahn f, wodurch das Waſſer aus G in das Innere des Kaſtens ablaͤuft.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |