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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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Scale angegeben wird, sind bequem, aber weniger zuverläßig.

Die ganz gemeine Art beschreibt Leupold; genauere haben Herr Rosenthal (Acta acad. elect. Mog. ad ann. 1784 et 1785. Erford. 1786. 8maj. No. 6.) und Hanin (s. Gothaisches Mag. für das Neuste rc. VI. B. 2. St. S. 108.) angegeben.

Von den bey physikalischen Abwägungen gebräuchlichen Gewichten s. den Artikel Pfund.

Kästner Anfangsgr. der Mechanik. Göttingen, 1780. 8. §. 66 u. f.

Karsten Lehrbegrif der ges. Mathematik. Dritter Theil. Greifsw. 1769. 8. Statik fester Körper, V. Abschnitt.

Wage, hydrostatische, Bilanx hydrostatica, Balance hydrostatique.

Die hydrostatische Wage unterscheidet sich von der gemeinen gewöhnlich in nichts weiter, als daß sie empfindlicher, feiner und zu der Absicht, die Körper in flüßigen Materien abzuwägen, bequemer eingerichtet ist. In dieser Absicht werden die Wagschalen unten mit Häckchen versehen, an welche man die einzutauchenden Körper an Fäden oder Roßhaaren einhängen kan. Eine solche Wage mit ein paar hinlänglich weiten und tiefen Gefäßen zu den flüßigen Materien, und einem eyförmigen Glaskörper zum Einsenken, macht schon den ganzen wesentlich nöthigen Apparat zu hydrostatischen Abwägen aus.

Eine dem Angeben nach von Hawksbee erfundene und von Leupold in Leipzig verfertigte hydrostatische Wage wird von Wolff (Nützliche Versuche, Th. I. Cap. 8. §. 209.) sehr umständlich beschrieben, auch von Leupold selbst (Theatri stat. univers. P. II. s. Theatr. hydrostat. Leipzig, 1726. fol. p. 217. Tab. III. Fig. 6.) abgebildet. Um den geringsten Ausschlag bemerken zu können, ist die Zunge nicht wie in den gewöhnlichen Wagen, zwischen die Blätter einer Scheere versteckt, sondern die Zapfen des Wagbalkens ruhen in den Pfannen einer Hülse, die von einem Fuße getragen wird. Die sehr feine Zunge ist unterwärts gekehrt, und spielt ganz frey: ihren senkrechten Stand oder Ausschlag


Scale angegeben wird, ſind bequem, aber weniger zuverlaͤßig.

Die ganz gemeine Art beſchreibt Leupold; genauere haben Herr Roſenthal (Acta acad. elect. Mog. ad ann. 1784 et 1785. Erford. 1786. 8maj. No. 6.) und Hanin (ſ. Gothaiſches Mag. fuͤr das Neuſte rc. VI. B. 2. St. S. 108.) angegeben.

Von den bey phyſikaliſchen Abwaͤgungen gebraͤuchlichen Gewichten ſ. den Artikel Pfund.

Kaͤſtner Anfangsgr. der Mechanik. Goͤttingen, 1780. 8. §. 66 u. f.

Karſten Lehrbegrif der geſ. Mathematik. Dritter Theil. Greifsw. 1769. 8. Statik feſter Koͤrper, V. Abſchnitt.

Wage, hydroſtatiſche, Bilanx hydroſtatica, Balance hydroſtatique.

Die hydroſtatiſche Wage unterſcheidet ſich von der gemeinen gewoͤhnlich in nichts weiter, als daß ſie empfindlicher, feiner und zu der Abſicht, die Koͤrper in fluͤßigen Materien abzuwaͤgen, bequemer eingerichtet iſt. In dieſer Abſicht werden die Wagſchalen unten mit Haͤckchen verſehen, an welche man die einzutauchenden Koͤrper an Faͤden oder Roßhaaren einhaͤngen kan. Eine ſolche Wage mit ein paar hinlaͤnglich weiten und tiefen Gefaͤßen zu den fluͤßigen Materien, und einem eyfoͤrmigen Glaskoͤrper zum Einſenken, macht ſchon den ganzen weſentlich noͤthigen Apparat zu hydroſtatiſchen Abwaͤgen aus.

Eine dem Angeben nach von Hawksbee erfundene und von Leupold in Leipzig verfertigte hydroſtatiſche Wage wird von Wolff (Nuͤtzliche Verſuche, Th. I. Cap. 8. §. 209.) ſehr umſtaͤndlich beſchrieben, auch von Leupold ſelbſt (Theatri ſtat. univerſ. P. II. ſ. Theatr. hydroſtat. Leipzig, 1726. fol. p. 217. Tab. III. Fig. 6.) abgebildet. Um den geringſten Ausſchlag bemerken zu koͤnnen, iſt die Zunge nicht wie in den gewoͤhnlichen Wagen, zwiſchen die Blaͤtter einer Scheere verſteckt, ſondern die Zapfen des Wagbalkens ruhen in den Pfannen einer Huͤlſe, die von einem Fuße getragen wird. Die ſehr feine Zunge iſt unterwaͤrts gekehrt, und ſpielt ganz frey: ihren ſenkrechten Stand oder Ausſchlag

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[616/0626] Scale angegeben wird, ſind bequem, aber weniger zuverlaͤßig. Die ganz gemeine Art beſchreibt Leupold; genauere haben Herr Roſenthal (Acta acad. elect. Mog. ad ann. 1784 et 1785. Erford. 1786. 8maj. No. 6.) und Hanin (ſ. Gothaiſches Mag. fuͤr das Neuſte rc. VI. B. 2. St. S. 108.) angegeben. Von den bey phyſikaliſchen Abwaͤgungen gebraͤuchlichen Gewichten ſ. den Artikel Pfund. Kaͤſtner Anfangsgr. der Mechanik. Goͤttingen, 1780. 8. §. 66 u. f. Karſten Lehrbegrif der geſ. Mathematik. Dritter Theil. Greifsw. 1769. 8. Statik feſter Koͤrper, V. Abſchnitt. Wage, hydroſtatiſche, Bilanx hydroſtatica, Balance hydroſtatique. Die hydroſtatiſche Wage unterſcheidet ſich von der gemeinen gewoͤhnlich in nichts weiter, als daß ſie empfindlicher, feiner und zu der Abſicht, die Koͤrper in fluͤßigen Materien abzuwaͤgen, bequemer eingerichtet iſt. In dieſer Abſicht werden die Wagſchalen unten mit Haͤckchen verſehen, an welche man die einzutauchenden Koͤrper an Faͤden oder Roßhaaren einhaͤngen kan. Eine ſolche Wage mit ein paar hinlaͤnglich weiten und tiefen Gefaͤßen zu den fluͤßigen Materien, und einem eyfoͤrmigen Glaskoͤrper zum Einſenken, macht ſchon den ganzen weſentlich noͤthigen Apparat zu hydroſtatiſchen Abwaͤgen aus. Eine dem Angeben nach von Hawksbee erfundene und von Leupold in Leipzig verfertigte hydroſtatiſche Wage wird von Wolff (Nuͤtzliche Verſuche, Th. I. Cap. 8. §. 209.) ſehr umſtaͤndlich beſchrieben, auch von Leupold ſelbſt (Theatri ſtat. univerſ. P. II. ſ. Theatr. hydroſtat. Leipzig, 1726. fol. p. 217. Tab. III. Fig. 6.) abgebildet. Um den geringſten Ausſchlag bemerken zu koͤnnen, iſt die Zunge nicht wie in den gewoͤhnlichen Wagen, zwiſchen die Blaͤtter einer Scheere verſteckt, ſondern die Zapfen des Wagbalkens ruhen in den Pfannen einer Huͤlſe, die von einem Fuße getragen wird. Die ſehr feine Zunge iſt unterwaͤrts gekehrt, und ſpielt ganz frey: ihren ſenkrechten Stand oder Ausſchlag

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/626>, abgerufen am 22.11.2024.