Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Aus solchen Säulen besteht der sogenannte Riesenweg oder Riesendamm (Giants-Causeway) an der Nordküste von Irland, den außer mehrern Beobachtern (s. Phil. Trans. abridged by Lowthorp, Vol. II. p. 514. sqq.) auch Pocock (Phil. Trans. Vol. XLV. Num. 485. p. 124.) und Hamilton (Lettres concerning the northern coast of the county of Antrim. Lond. 1768. 8.) beschrieben haben. Die Abbildung desselben findet sich auch in den Abhandlungen zur Naturgeschichte, Physik und Oekonomie, aus den Philosophischen Transactionen (Leipzig, 1779. gr. 4. Taf. XIII.). Mehr als 30000 Basaltsäulen von 20 Zoll Durchmesser und 15 Fuß Höhe stehen dicht an einander und bilden oben eine große gangbare Ebene. Sie sind meistens 5 -- 6seitige Prismen, und aus Gliedern von 8 -- 12 Zoll Höhe zusammengesetzt, deren jedes auf einer Seite convex, auf der andern concav, und an den Ecken fast, wie eine Krone, zugespitzt ist. Einen noch größern Riesenweg auf der Insel Staffa, einer von den Hebriden bey Schottland, dessen Säulen die berühmte Fingalshöhle bilden, beschreibt Banks (in Pennant's Tour in Scotland. Chester, 1774. 4. p. 261. sqq.). Strange (Philos. Trans. Vol. LXV. P. I. n. 2.) führt deren noch zween im venetianischen Gebiete (Monte rosso und Monte diavolo), und einen in Wales an. Ost bildet der Basalt ziemlich steile Bergkuppen, die das Ansehen stark abgestumpfter Kegel haben, und da, wo das Gestein entblößt, und nicht allzustark verwittert ist, ebenfalls aufrechtstehende oder zusammengeschichtete Säulen zeigen. So zeigt er sich z. B. bey Stolpen in Sachsen, und bey Bolsena, wo ein Basaltberg mit Säulen auf einem Grunde von vulkanischer Asche steht, und der Crater des alten Vulkans einen See bildet, (s. Ferbers Briefe aus
Aus ſolchen Saͤulen beſteht der ſogenannte Rieſenweg oder Rieſendamm (Giants-Cauſeway) an der Nordkuͤſte von Irland, den außer mehrern Beobachtern (ſ. Phil. Trans. abridged by Lowthorp, Vol. II. p. 514. ſqq.) auch Pocock (Phil. Trans. Vol. XLV. Num. 485. p. 124.) und Hamilton (Lettres concerning the northern coaſt of the county of Antrim. Lond. 1768. 8.) beſchrieben haben. Die Abbildung deſſelben findet ſich auch in den Abhandlungen zur Naturgeſchichte, Phyſik und Oekonomie, aus den Philoſophiſchen Transactionen (Leipzig, 1779. gr. 4. Taf. XIII.). Mehr als 30000 Baſaltſaͤulen von 20 Zoll Durchmeſſer und 15 Fuß Hoͤhe ſtehen dicht an einander und bilden oben eine große gangbare Ebene. Sie ſind meiſtens 5 — 6ſeitige Priſmen, und aus Gliedern von 8 — 12 Zoll Hoͤhe zuſammengeſetzt, deren jedes auf einer Seite convex, auf der andern concav, und an den Ecken faſt, wie eine Krone, zugeſpitzt iſt. Einen noch groͤßern Rieſenweg auf der Inſel Staffa, einer von den Hebriden bey Schottland, deſſen Saͤulen die beruͤhmte Fingalshoͤhle bilden, beſchreibt Banks (in Pennant's Tour in Scotland. Cheſter, 1774. 4. p. 261. ſqq.). Strange (Philoſ. Trans. Vol. LXV. P. I. n. 2.) fuͤhrt deren noch zween im venetianiſchen Gebiete (Monte roſſo und Monte diavolo), und einen in Wales an. Oſt bildet der Baſalt ziemlich ſteile Bergkuppen, die das Anſehen ſtark abgeſtumpfter Kegel haben, und da, wo das Geſtein entbloͤßt, und nicht allzuſtark verwittert iſt, ebenfalls aufrechtſtehende oder zuſammengeſchichtete Saͤulen zeigen. So zeigt er ſich z. B. bey Stolpen in Sachſen, und bey Bolſena, wo ein Baſaltberg mit Saͤulen auf einem Grunde von vulkaniſcher Aſche ſteht, und der Crater des alten Vulkans einen See bildet, (ſ. Ferbers Briefe aus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0539" xml:id="P.4.529" n="529"/><lb/> leicht an der Luft, ſchmelzt im Feuer zu einer Schlacke, hat einen ſtarken Eiſengehalt, und daher ein großes eigenthuͤmliches Gewicht. Ganz eigen iſt es dem Baſalt, daß man ihn in ſeinen eigentlichen Lagerſtaͤtten in eine Menge gegliederter Saͤulen zertheilt findet, die meiſtentheils aufrecht ſtehen, zuweilen ſchraͤg liegen, an einigen Orten auch eine gebogne Geſtalt haben.</p> <p>Aus ſolchen Saͤulen beſteht der ſogenannte <hi rendition="#b">Rieſenweg</hi> oder <hi rendition="#b">Rieſendamm</hi> (<hi rendition="#aq">Giants-Cauſeway</hi>) an der Nordkuͤſte von Irland, den außer mehrern Beobachtern (ſ. <hi rendition="#aq">Phil. Trans. abridged by <hi rendition="#i">Lowthorp,</hi> Vol. II. p. 514. ſqq.</hi>) auch <hi rendition="#b">Pocock</hi> (<hi rendition="#aq">Phil. Trans. Vol. XLV. Num. 485. p. 124.</hi>) und <hi rendition="#b">Hamilton</hi> (<hi rendition="#aq">Lettres concerning the northern coaſt of the county of Antrim. Lond. 1768. 8.</hi>) beſchrieben haben. Die Abbildung deſſelben findet ſich auch in den Abhandlungen zur Naturgeſchichte, Phyſik und Oekonomie, aus den Philoſophiſchen Transactionen (Leipzig, 1779. gr. 4. Taf. <hi rendition="#aq">XIII.</hi>). Mehr als 30000 Baſaltſaͤulen von 20 Zoll Durchmeſſer und 15 Fuß Hoͤhe ſtehen dicht an einander und bilden oben eine große gangbare Ebene. Sie ſind meiſtens 5 — 6ſeitige Priſmen, und aus Gliedern von 8 — 12 Zoll Hoͤhe zuſammengeſetzt, deren jedes auf einer Seite convex, auf der andern concav, und an den Ecken faſt, wie eine Krone, zugeſpitzt iſt. Einen noch groͤßern Rieſenweg auf der Inſel Staffa, einer von den Hebriden bey Schottland, deſſen Saͤulen die beruͤhmte Fingalshoͤhle bilden, beſchreibt <hi rendition="#b">Banks</hi> (in <hi rendition="#aq">Pennant's Tour in Scotland. Cheſter, 1774. 4. p. 261. ſqq.</hi>). <hi rendition="#b">Strange</hi> (<hi rendition="#aq">Philoſ. Trans. Vol. LXV. P. I. n. 2.</hi>) fuͤhrt deren noch zween im venetianiſchen Gebiete (Monte roſſo und Monte diavolo), und einen in Wales an. Oſt bildet der Baſalt ziemlich ſteile Bergkuppen, die das Anſehen ſtark abgeſtumpfter Kegel haben, und da, wo das Geſtein entbloͤßt, und nicht allzuſtark verwittert iſt, ebenfalls aufrechtſtehende oder zuſammengeſchichtete Saͤulen zeigen. So zeigt er ſich z. B. bey Stolpen in Sachſen, und bey Bolſena, wo ein Baſaltberg mit Saͤulen auf einem Grunde von vulkaniſcher Aſche ſteht, und der Crater des alten Vulkans einen See bildet, (<hi rendition="#b">ſ. Ferbers</hi> Briefe aus<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [529/0539]
leicht an der Luft, ſchmelzt im Feuer zu einer Schlacke, hat einen ſtarken Eiſengehalt, und daher ein großes eigenthuͤmliches Gewicht. Ganz eigen iſt es dem Baſalt, daß man ihn in ſeinen eigentlichen Lagerſtaͤtten in eine Menge gegliederter Saͤulen zertheilt findet, die meiſtentheils aufrecht ſtehen, zuweilen ſchraͤg liegen, an einigen Orten auch eine gebogne Geſtalt haben.
Aus ſolchen Saͤulen beſteht der ſogenannte Rieſenweg oder Rieſendamm (Giants-Cauſeway) an der Nordkuͤſte von Irland, den außer mehrern Beobachtern (ſ. Phil. Trans. abridged by Lowthorp, Vol. II. p. 514. ſqq.) auch Pocock (Phil. Trans. Vol. XLV. Num. 485. p. 124.) und Hamilton (Lettres concerning the northern coaſt of the county of Antrim. Lond. 1768. 8.) beſchrieben haben. Die Abbildung deſſelben findet ſich auch in den Abhandlungen zur Naturgeſchichte, Phyſik und Oekonomie, aus den Philoſophiſchen Transactionen (Leipzig, 1779. gr. 4. Taf. XIII.). Mehr als 30000 Baſaltſaͤulen von 20 Zoll Durchmeſſer und 15 Fuß Hoͤhe ſtehen dicht an einander und bilden oben eine große gangbare Ebene. Sie ſind meiſtens 5 — 6ſeitige Priſmen, und aus Gliedern von 8 — 12 Zoll Hoͤhe zuſammengeſetzt, deren jedes auf einer Seite convex, auf der andern concav, und an den Ecken faſt, wie eine Krone, zugeſpitzt iſt. Einen noch groͤßern Rieſenweg auf der Inſel Staffa, einer von den Hebriden bey Schottland, deſſen Saͤulen die beruͤhmte Fingalshoͤhle bilden, beſchreibt Banks (in Pennant's Tour in Scotland. Cheſter, 1774. 4. p. 261. ſqq.). Strange (Philoſ. Trans. Vol. LXV. P. I. n. 2.) fuͤhrt deren noch zween im venetianiſchen Gebiete (Monte roſſo und Monte diavolo), und einen in Wales an. Oſt bildet der Baſalt ziemlich ſteile Bergkuppen, die das Anſehen ſtark abgeſtumpfter Kegel haben, und da, wo das Geſtein entbloͤßt, und nicht allzuſtark verwittert iſt, ebenfalls aufrechtſtehende oder zuſammengeſchichtete Saͤulen zeigen. So zeigt er ſich z. B. bey Stolpen in Sachſen, und bey Bolſena, wo ein Baſaltberg mit Saͤulen auf einem Grunde von vulkaniſcher Aſche ſteht, und der Crater des alten Vulkans einen See bildet, (ſ. Ferbers Briefe aus
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