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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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in Opusc. var. arg. Berol. 1746. 4.
) mehr ausgeschmückt und auf die neuern Entdeckungen über Licht und Farben angewendet haben. Diese Theorie des Lichts ist besonders unter dem Namen des Vibrationssystems bekannt, und wird dem newtonischen Emanations- oder Emissionssysteme entgegengesetzt, welches das Licht aus wirklichen vom leuchtenden Körper ausgehenden Theilchen erklärt, s. Emanationssystem. Von beyden Systemen s. die Artikel: Licht, Farben.

Auch die Phänomene des Feuers haben einige der grösten Natursorscher durch eine Anwendung des Vibrationssystems zu erklären gesucht, die aber jetzt keinen Beyfall mehr finden kan, da man weiß, was für beträchtliche Veränderungen der Mischung durch Verbrennung, Verkalkung u. s. w. sowohl in den brennbaren Körpern, als auch in der Luft, hervorgebracht werden, deren Beschaffenheit aus bloßen Schwingungen schlechterdings nicht begreiflich wird. Ueberhaupt stehen bey den Erscheinungen des Feuers dem Vibrationssystem unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen, die ich schon beym Worte Feuer (Th. II. S. 208 u. f.) angeführt habe.

Vitriol, Vitriolum, Vitriol.

Dies ist, im weitläuftigsten Sinne genommen, eine allgemeine Benennung derjenigen Mittelsalze, welche aus der Verbindung der Vitriolsäure mit einer metallischen Basis bestehen. Sonst gieng man wohl gar so weit, alle metallische Mittelsalze, welche Säure sie auch enthalten mochten, Vitriole zu nennen, welches aber Verwirrung veranlasset. Insbesondere gehört dieser Name dreyen Arten der vitriolsäurehaltigen metallischen Salze, nemlich dem Eisen- Kupfer- und Zinkvitriol.

Der Eisenvitriol, grüne Vitriol, das grüne Kupferwasser (Vitriolum Martis, anglicum, viride, Chalcanthum viride, Vitriol de Mars ou d'Angleterre, Vitriol verd, Couperose verte) ist ein schön grünes Salz in durchsichtigen rhomboidalischen Krystallen, von einem säuerlich zusammenziehenden, etwas kaustischen, Geschmacke,


in Opuſc. var. arg. Berol. 1746. 4.
) mehr ausgeſchmuͤckt und auf die neuern Entdeckungen uͤber Licht und Farben angewendet haben. Dieſe Theorie des Lichts iſt beſonders unter dem Namen des Vibrationsſyſtems bekannt, und wird dem newtoniſchen Emanations- oder Emiſſionsſyſteme entgegengeſetzt, welches das Licht aus wirklichen vom leuchtenden Koͤrper ausgehenden Theilchen erklaͤrt, ſ. Emanationsſyſtem. Von beyden Syſtemen ſ. die Artikel: Licht, Farben.

Auch die Phaͤnomene des Feuers haben einige der groͤſten Naturſorſcher durch eine Anwendung des Vibrationsſyſtems zu erklaͤren geſucht, die aber jetzt keinen Beyfall mehr finden kan, da man weiß, was fuͤr betraͤchtliche Veraͤnderungen der Miſchung durch Verbrennung, Verkalkung u. ſ. w. ſowohl in den brennbaren Koͤrpern, als auch in der Luft, hervorgebracht werden, deren Beſchaffenheit aus bloßen Schwingungen ſchlechterdings nicht begreiflich wird. Ueberhaupt ſtehen bey den Erſcheinungen des Feuers dem Vibrationsſyſtem unuͤberwindliche Schwierigkeiten entgegen, die ich ſchon beym Worte Feuer (Th. II. S. 208 u. f.) angefuͤhrt habe.

Vitriol, Vitriolum, Vitriol.

Dies iſt, im weitlaͤuftigſten Sinne genommen, eine allgemeine Benennung derjenigen Mittelſalze, welche aus der Verbindung der Vitriolſaͤure mit einer metalliſchen Baſis beſtehen. Sonſt gieng man wohl gar ſo weit, alle metalliſche Mittelſalze, welche Saͤure ſie auch enthalten mochten, Vitriole zu nennen, welches aber Verwirrung veranlaſſet. Insbeſondere gehoͤrt dieſer Name dreyen Arten der vitriolſaͤurehaltigen metalliſchen Salze, nemlich dem Eiſen- Kupfer- und Zinkvitriol.

Der Eiſenvitriol, gruͤne Vitriol, das gruͤne Kupferwaſſer (Vitriolum Martis, anglicum, viride, Chalcanthum viride, Vitriol de Mars ou d'Angleterre, Vitriol verd, Couperoſe verte) iſt ein ſchoͤn gruͤnes Salz in durchſichtigen rhomboidaliſchen Kryſtallen, von einem ſaͤuerlich zuſammenziehenden, etwas kauſtiſchen, Geſchmacke,

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[484/0494] in Opuſc. var. arg. Berol. 1746. 4.) mehr ausgeſchmuͤckt und auf die neuern Entdeckungen uͤber Licht und Farben angewendet haben. Dieſe Theorie des Lichts iſt beſonders unter dem Namen des Vibrationsſyſtems bekannt, und wird dem newtoniſchen Emanations- oder Emiſſionsſyſteme entgegengeſetzt, welches das Licht aus wirklichen vom leuchtenden Koͤrper ausgehenden Theilchen erklaͤrt, ſ. Emanationsſyſtem. Von beyden Syſtemen ſ. die Artikel: Licht, Farben. Auch die Phaͤnomene des Feuers haben einige der groͤſten Naturſorſcher durch eine Anwendung des Vibrationsſyſtems zu erklaͤren geſucht, die aber jetzt keinen Beyfall mehr finden kan, da man weiß, was fuͤr betraͤchtliche Veraͤnderungen der Miſchung durch Verbrennung, Verkalkung u. ſ. w. ſowohl in den brennbaren Koͤrpern, als auch in der Luft, hervorgebracht werden, deren Beſchaffenheit aus bloßen Schwingungen ſchlechterdings nicht begreiflich wird. Ueberhaupt ſtehen bey den Erſcheinungen des Feuers dem Vibrationsſyſtem unuͤberwindliche Schwierigkeiten entgegen, die ich ſchon beym Worte Feuer (Th. II. S. 208 u. f.) angefuͤhrt habe. Vitriol, Vitriolum, Vitriol. Dies iſt, im weitlaͤuftigſten Sinne genommen, eine allgemeine Benennung derjenigen Mittelſalze, welche aus der Verbindung der Vitriolſaͤure mit einer metalliſchen Baſis beſtehen. Sonſt gieng man wohl gar ſo weit, alle metalliſche Mittelſalze, welche Saͤure ſie auch enthalten mochten, Vitriole zu nennen, welches aber Verwirrung veranlaſſet. Insbeſondere gehoͤrt dieſer Name dreyen Arten der vitriolſaͤurehaltigen metalliſchen Salze, nemlich dem Eiſen- Kupfer- und Zinkvitriol. Der Eiſenvitriol, gruͤne Vitriol, das gruͤne Kupferwaſſer (Vitriolum Martis, anglicum, viride, Chalcanthum viride, Vitriol de Mars ou d'Angleterre, Vitriol verd, Couperoſe verte) iſt ein ſchoͤn gruͤnes Salz in durchſichtigen rhomboidaliſchen Kryſtallen, von einem ſaͤuerlich zuſammenziehenden, etwas kauſtiſchen, Geſchmacke,

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/494>, abgerufen am 22.11.2024.