Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Nachdem Stahl und Henkel den ersten Grund zu richtigern Begriffen von der besondern Verwandtschaft der Stoffe gelegt hatten, so unternahm es zuerst Geoffroy (Table des differens rapports observes en Chimie etc. in Mem. de l'acad. des sc a Paris, 1718. p. 202. sqq. u. 1720. p. 20. sqq), die Wirkungen der vorzüglichsten Verbindungen und Zersetzungen der Stoffe in eine Tabelle zu bringen. Solchen Tafeln hat man nachher den Namen der Verwandtschaftstabellen beygelegt. Diese Stufenleitern der einfachen Verwandtschaften (scalae affinitatum simplicium) sollen die Ordnung enthalten, in welcher die einfachern Stoffe mit einander näher oder entfernter verwandt sind. Nach dem ersten von Geoffroy gemachten Versuche sind sie vornehmlich von Gellert (Anfangsgr. der metallurg. Chymie, Leipzig, 1751, 1776. 8.), Rüdiger, (System. Anleit. zur Chymie, Leipzig, 1756. 8. Tabelle zu §. 246--265.), Marherr (Diss. de affinitatibus corporum. Vindob. 1762. 8., übers. von Baldinger, Leipz. 1764. 8.), Baume (Erl. Experimentalchymie, übers. von J. C. Gehler, Th. I. S. 96 u. f.) Erxleben, (Anfangsgründe der Chymie, §. 42. 42 u. f. S. 831 u. f.), Weigel, (Grundriß der Chem. Th. I. Tab. III--VI. §. 259--281) berichtiget und verbessert worden. Hauptsächlich aber haben die Herren Wenzel (Lehre v. d. Verwandtschaft der Körper. Dresden, 1777, 1782. 8.), Wiegleb (Revision
Nachdem Stahl und Henkel den erſten Grund zu richtigern Begriffen von der beſondern Verwandtſchaft der Stoffe gelegt hatten, ſo unternahm es zuerſt Geoffroy (Table des differens rapports obſervés en Chimie etc. in Mem. de l'acad. des ſc à Paris, 1718. p. 202. ſqq. u. 1720. p. 20. ſqq), die Wirkungen der vorzuͤglichſten Verbindungen und Zerſetzungen der Stoffe in eine Tabelle zu bringen. Solchen Tafeln hat man nachher den Namen der Verwandtſchaftstabellen beygelegt. Dieſe Stufenleitern der einfachen Verwandtſchaften (ſcalae affinitatum ſimplicium) ſollen die Ordnung enthalten, in welcher die einfachern Stoffe mit einander naͤher oder entfernter verwandt ſind. Nach dem erſten von Geoffroy gemachten Verſuche ſind ſie vornehmlich von Gellert (Anfangsgr. der metallurg. Chymie, Leipzig, 1751, 1776. 8.), Ruͤdiger, (Syſtem. Anleit. zur Chymie, Leipzig, 1756. 8. Tabelle zu §. 246—265.), Marherr (Diſſ. de affinitatibus corporum. Vindob. 1762. 8., uͤberſ. von Baldinger, Leipz. 1764. 8.), Baumé (Erl. Experimentalchymie, uͤberſ. von J. C. Gehler, Th. I. S. 96 u. f.) Erxleben, (Anfangsgruͤnde der Chymie, §. 42. 42 u. f. S. 831 u. f.), Weigel, (Grundriß der Chem. Th. I. Tab. III—VI. §. 259—281) berichtiget und verbeſſert worden. Hauptſaͤchlich aber haben die Herren Wenzel (Lehre v. d. Verwandtſchaft der Koͤrper. Dresden, 1777, 1782. 8.), Wiegleb (Reviſion <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0487" xml:id="P.4.477" n="477"/><lb/> Salpeter. Hiezu gehoͤrt, daß die Summe der Anziehungen zwiſchen <hi rendition="#aq">a</hi> und <hi rendition="#aq">b,</hi> und zwiſchen <foreign xml:lang="grc">α</foreign> und <foreign xml:lang="grc">β</foreign> ſtaͤrker ſey, als die Summe derer, ſo vorher zwiſchen <hi rendition="#aq">a</hi> und <foreign xml:lang="grc">α</foreign>, und zwiſchen <hi rendition="#aq">b</hi> und <foreign xml:lang="grc">β</foreign> ſtatt fanden. Dies kan der Fall ſeyn, wenn gleich die Anziehung zwiſchen <hi rendition="#aq">a</hi> und <hi rendition="#aq">b</hi> allein genommen, geringer iſt, als die zwiſchen <hi rendition="#aq">a</hi> und <foreign xml:lang="grc">α</foreign>, wofern nur dieſes durch die ſehr ſtarke Anziehung zwiſchen <foreign xml:lang="grc">α</foreign> und <foreign xml:lang="grc">β</foreign> erſetzt wird. So kan bey der doppelten Wahlanziehung der Stof <hi rendition="#aq">a</hi> einen andern <foreign xml:lang="grc">α</foreign> verlaſſen, und ſich mit einem dritten <hi rendition="#aq">b</hi> verbinden, mit dem er in der That weniger, als mit <foreign xml:lang="grc">α</foreign>, verwandt iſt. Man kan alſo in ſolchen Faͤllen nicht ſo unbedingt auf die Grade der Verwandtſchaft ſchließen, wie etwa bey der einfachen Wahlanziehung.</p> <p>Nachdem <hi rendition="#b">Stahl</hi> und <hi rendition="#b">Henkel</hi> den erſten Grund zu richtigern Begriffen von der beſondern Verwandtſchaft der Stoffe gelegt hatten, ſo unternahm es zuerſt <hi rendition="#b">Geoffroy</hi> (<hi rendition="#aq">Table des differens rapports obſervés en Chimie etc. in Mem. de l'acad. des ſc à Paris, 1718. p. 202. ſqq. u. 1720. p. 20. ſqq</hi>), die Wirkungen der vorzuͤglichſten Verbindungen und Zerſetzungen der Stoffe in eine Tabelle zu bringen. Solchen Tafeln hat man nachher den Namen der <hi rendition="#b">Verwandtſchaftstabellen</hi> beygelegt. Dieſe <hi rendition="#b">Stufenleitern der einfachen Verwandtſchaften</hi> (<hi rendition="#aq">ſcalae affinitatum ſimplicium</hi>) ſollen die Ordnung enthalten, in welcher die einfachern Stoffe mit einander naͤher oder entfernter verwandt ſind. Nach dem erſten von <hi rendition="#b">Geoffroy</hi> gemachten Verſuche ſind ſie vornehmlich von <hi rendition="#b">Gellert</hi> (Anfangsgr. der metallurg. Chymie, Leipzig, 1751, 1776. 8.), <hi rendition="#b">Ruͤdiger,</hi> (Syſtem. Anleit. zur Chymie, Leipzig, 1756. 8. Tabelle zu §. 246—265.), <hi rendition="#b">Marherr</hi> (<hi rendition="#aq">Diſſ. de affinitatibus corporum. Vindob. 1762. 8.,</hi> uͤberſ. von <hi rendition="#b">Baldinger,</hi> Leipz. 1764. 8.), <hi rendition="#b">Baum<hi rendition="#aq">é</hi></hi> (Erl. Experimentalchymie, uͤberſ. von <hi rendition="#b">J. C. Gehler,</hi> Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 96 u. f.) <hi rendition="#b">Erxleben,</hi> (Anfangsgruͤnde der Chymie, §. 42. 42 u. f. S. 831 u. f.), <hi rendition="#b">Weigel,</hi> (Grundriß der Chem. Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> Tab. <hi rendition="#aq">III—VI. §. 259—281</hi>) berichtiget und verbeſſert worden. Hauptſaͤchlich aber haben die Herren <hi rendition="#b">Wenzel</hi> (Lehre v. d. Verwandtſchaft der Koͤrper. Dresden, 1777, 1782. 8.), <hi rendition="#b">Wiegleb</hi> (Reviſion<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [477/0487]
Salpeter. Hiezu gehoͤrt, daß die Summe der Anziehungen zwiſchen a und b, und zwiſchen α und β ſtaͤrker ſey, als die Summe derer, ſo vorher zwiſchen a und α, und zwiſchen b und β ſtatt fanden. Dies kan der Fall ſeyn, wenn gleich die Anziehung zwiſchen a und b allein genommen, geringer iſt, als die zwiſchen a und α, wofern nur dieſes durch die ſehr ſtarke Anziehung zwiſchen α und β erſetzt wird. So kan bey der doppelten Wahlanziehung der Stof a einen andern α verlaſſen, und ſich mit einem dritten b verbinden, mit dem er in der That weniger, als mit α, verwandt iſt. Man kan alſo in ſolchen Faͤllen nicht ſo unbedingt auf die Grade der Verwandtſchaft ſchließen, wie etwa bey der einfachen Wahlanziehung.
Nachdem Stahl und Henkel den erſten Grund zu richtigern Begriffen von der beſondern Verwandtſchaft der Stoffe gelegt hatten, ſo unternahm es zuerſt Geoffroy (Table des differens rapports obſervés en Chimie etc. in Mem. de l'acad. des ſc à Paris, 1718. p. 202. ſqq. u. 1720. p. 20. ſqq), die Wirkungen der vorzuͤglichſten Verbindungen und Zerſetzungen der Stoffe in eine Tabelle zu bringen. Solchen Tafeln hat man nachher den Namen der Verwandtſchaftstabellen beygelegt. Dieſe Stufenleitern der einfachen Verwandtſchaften (ſcalae affinitatum ſimplicium) ſollen die Ordnung enthalten, in welcher die einfachern Stoffe mit einander naͤher oder entfernter verwandt ſind. Nach dem erſten von Geoffroy gemachten Verſuche ſind ſie vornehmlich von Gellert (Anfangsgr. der metallurg. Chymie, Leipzig, 1751, 1776. 8.), Ruͤdiger, (Syſtem. Anleit. zur Chymie, Leipzig, 1756. 8. Tabelle zu §. 246—265.), Marherr (Diſſ. de affinitatibus corporum. Vindob. 1762. 8., uͤberſ. von Baldinger, Leipz. 1764. 8.), Baumé (Erl. Experimentalchymie, uͤberſ. von J. C. Gehler, Th. I. S. 96 u. f.) Erxleben, (Anfangsgruͤnde der Chymie, §. 42. 42 u. f. S. 831 u. f.), Weigel, (Grundriß der Chem. Th. I. Tab. III—VI. §. 259—281) berichtiget und verbeſſert worden. Hauptſaͤchlich aber haben die Herren Wenzel (Lehre v. d. Verwandtſchaft der Koͤrper. Dresden, 1777, 1782. 8.), Wiegleb (Reviſion
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |