Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


diese Maschine weniger wirksam sey, als alle bisher bekannte, und selbst als die Eimermaschine am gewöhnlichen Ziehbrunnen. Eine Verbesserung dieser Maschine von Landriani wird im Gothais. Mag. (II. B. 2. St. S. 69.) beschrieben.

Der dieser Erfindung beygelegte Name der Funicularmaschine bezeichnet sonst in der Mechanik Varignon's einfache Seilmaschine, s. Potenzen.

Von einer neuen der vorigen sehr ähnlichen, hydraulischen Maschine von D. Venel, wo nicht so viel Seile nöthig sind, die auch nicht leicht Schaden und Aufenthalt leidet, sehr einfach ist, und das Wasser 80 Schuh und höher hebt, s. Hist. et Mem. de la Soc. des Sc. phys. de Lausanne. To. II. 1784--1786. 4.

Sigaud de la Fond Supplement au Dict. de physique. Paris, 1782. 8. Art. Pompes. p. 463. sv.

Lichtenberg, Magazin für das Neuste aus der Physik und Naturgesch. I. B. 3. St. S. 95. u. f.

Verbrennung, das Verbrennen

Combustio, Combustion. Diesen Namen führt die Zersetzung der Körper durchs Feuer, beym Zutritte der reinen oder atmosphärischen Luft, s. Feuer. Es ist eine der gemeinsten Erscheinungen, Körper, die man an Lichtflammen und Kohlenfeuer bringt, oder sonst hinlänglichen Graden der Hitze aussetzt, an freyer Luft glühen und in eine Flamme ausbrechen zu sehen, wodurch ihre vorige Zusammensetzung zerstört, ein großer Theil ihrer Substanz in Dämpfen aufgetrieben, und der Rückstand in Asche verwandelt wird, s. Flamme, Rauch, Asche. Man sagt alsdann, daß die Körper brennen, oder verbrennen. Dies findet jedoch nur bey Körpern statt, welche diese einmal angefangene Operation aus sich selbst, auch ohne weitere Mittheilung äußerer Wärme, unterhalten können, und daher verbrennliche, entzündliche, brennbare Körper (corpora inflammabilia, combustibilia) heißen; wiewohl die Anzahl der Körper, welche dieses Vermögen besitzen, sehr groß ist. Man hat daher angenommen, es besinde sich in solchen Körpern ein eigner brennbarer Grundstof (principium inflammabilitatis),


dieſe Maſchine weniger wirkſam ſey, als alle bisher bekannte, und ſelbſt als die Eimermaſchine am gewoͤhnlichen Ziehbrunnen. Eine Verbeſſerung dieſer Maſchine von Landriani wird im Gothaiſ. Mag. (II. B. 2. St. S. 69.) beſchrieben.

Der dieſer Erfindung beygelegte Name der Funicularmaſchine bezeichnet ſonſt in der Mechanik Varignon's einfache Seilmaſchine, ſ. Potenzen.

Von einer neuen der vorigen ſehr aͤhnlichen, hydrauliſchen Maſchine von D. Venel, wo nicht ſo viel Seile noͤthig ſind, die auch nicht leicht Schaden und Aufenthalt leidet, ſehr einfach iſt, und das Waſſer 80 Schuh und hoͤher hebt, ſ. Hiſt. et Mém. de la Soc. des Sc. phyſ. de Lauſanne. To. II. 1784—1786. 4.

Sigaud de la Fond Supplément au Dict. de phyſique. Paris, 1782. 8. Art. Pompes. p. 463. ſv.

Lichtenberg, Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik und Naturgeſch. I. B. 3. St. S. 95. u. f.

Verbrennung, das Verbrennen

Combuſtio, Combuſtion. Dieſen Namen fuͤhrt die Zerſetzung der Koͤrper durchs Feuer, beym Zutritte der reinen oder atmoſphaͤriſchen Luft, ſ. Feuer. Es iſt eine der gemeinſten Erſcheinungen, Koͤrper, die man an Lichtflammen und Kohlenfeuer bringt, oder ſonſt hinlaͤnglichen Graden der Hitze ausſetzt, an freyer Luft gluͤhen und in eine Flamme ausbrechen zu ſehen, wodurch ihre vorige Zuſammenſetzung zerſtoͤrt, ein großer Theil ihrer Subſtanz in Daͤmpfen aufgetrieben, und der Ruͤckſtand in Aſche verwandelt wird, ſ. Flamme, Rauch, Aſche. Man ſagt alsdann, daß die Koͤrper brennen, oder verbrennen. Dies findet jedoch nur bey Koͤrpern ſtatt, welche dieſe einmal angefangene Operation aus ſich ſelbſt, auch ohne weitere Mittheilung aͤußerer Waͤrme, unterhalten koͤnnen, und daher verbrennliche, entzuͤndliche, brennbare Koͤrper (corpora inflammabilia, combuſtibilia) heißen; wiewohl die Anzahl der Koͤrper, welche dieſes Vermoͤgen beſitzen, ſehr groß iſt. Man hat daher angenommen, es beſinde ſich in ſolchen Koͤrpern ein eigner brennbarer Grundſtof (principium inflammabilitatis),

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0448" xml:id="P.4.438" n="438"/><lb/>
die&#x017F;e Ma&#x017F;chine weniger wirk&#x017F;am &#x017F;ey, als alle bisher bekannte, und &#x017F;elb&#x017F;t als die Eimerma&#x017F;chine am gewo&#x0364;hnlichen Ziehbrunnen. Eine Verbe&#x017F;&#x017F;erung die&#x017F;er Ma&#x017F;chine von <hi rendition="#b">Landriani</hi> wird im Gothai&#x017F;. Mag. (<hi rendition="#aq">II.</hi> B. 2. St. S. 69.) be&#x017F;chrieben.</p>
            <p>Der die&#x017F;er Erfindung beygelegte Name der <hi rendition="#b">Funicularma&#x017F;chine</hi> bezeichnet &#x017F;on&#x017F;t in der Mechanik <hi rendition="#b">Varignon's</hi> einfache Seilma&#x017F;chine, <hi rendition="#b">&#x017F;. Potenzen.</hi></p>
            <p>Von einer neuen der vorigen &#x017F;ehr a&#x0364;hnlichen, hydrauli&#x017F;chen Ma&#x017F;chine von <hi rendition="#b">D. Venel,</hi> wo nicht &#x017F;o viel Seile no&#x0364;thig &#x017F;ind, die auch nicht leicht Schaden und Aufenthalt leidet, &#x017F;ehr einfach i&#x017F;t, und das Wa&#x017F;&#x017F;er 80 Schuh und ho&#x0364;her hebt, &#x017F;. <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;t. et Mém. de la Soc. des Sc. phy&#x017F;. de Lau&#x017F;anne. To. II. 1784&#x2014;1786. 4.</hi></p>
            <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sigaud de la Fond</hi> Supplément au Dict. de phy&#x017F;ique. Paris, 1782. 8. Art. <hi rendition="#i">Pompes.</hi> p. 463. &#x017F;v.</hi> </p>
            <p><hi rendition="#b">Lichtenberg,</hi> Magazin fu&#x0364;r das Neu&#x017F;te aus der Phy&#x017F;ik und Naturge&#x017F;ch. <hi rendition="#aq">I.</hi> B. 3. St. S. 95. u. f.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>Verbrennung, das Verbrennen</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Combu&#x017F;tio, <hi rendition="#i">Combu&#x017F;tion.</hi></hi> Die&#x017F;en Namen fu&#x0364;hrt die Zer&#x017F;etzung der Ko&#x0364;rper durchs Feuer, beym Zutritte der reinen oder atmo&#x017F;pha&#x0364;ri&#x017F;chen Luft, <hi rendition="#b">&#x017F;. Feuer.</hi> Es i&#x017F;t eine der gemein&#x017F;ten Er&#x017F;cheinungen, Ko&#x0364;rper, die man an Lichtflammen und Kohlenfeuer bringt, oder &#x017F;on&#x017F;t hinla&#x0364;nglichen Graden der Hitze aus&#x017F;etzt, an freyer Luft glu&#x0364;hen und in eine Flamme ausbrechen zu &#x017F;ehen, wodurch ihre vorige Zu&#x017F;ammen&#x017F;etzung zer&#x017F;to&#x0364;rt, ein großer Theil ihrer Sub&#x017F;tanz in Da&#x0364;mpfen aufgetrieben, und der Ru&#x0364;ck&#x017F;tand in A&#x017F;che verwandelt wird, <hi rendition="#b">&#x017F;. Flamme, Rauch, A&#x017F;che.</hi> Man &#x017F;agt alsdann, daß die Ko&#x0364;rper <hi rendition="#b">brennen,</hi> oder <hi rendition="#b">verbrennen.</hi> Dies findet jedoch nur bey Ko&#x0364;rpern &#x017F;tatt, welche die&#x017F;e einmal angefangene Operation aus &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t, auch ohne weitere Mittheilung a&#x0364;ußerer Wa&#x0364;rme, unterhalten ko&#x0364;nnen, und daher <hi rendition="#b">verbrennliche, entzu&#x0364;ndliche, brennbare Ko&#x0364;rper</hi> (<hi rendition="#aq">corpora inflammabilia, combu&#x017F;tibilia</hi>) heißen; wiewohl die Anzahl der Ko&#x0364;rper, welche die&#x017F;es Vermo&#x0364;gen be&#x017F;itzen, &#x017F;ehr groß i&#x017F;t. Man hat daher angenommen, es be&#x017F;inde &#x017F;ich in &#x017F;olchen Ko&#x0364;rpern ein eigner brennbarer Grund&#x017F;tof (<hi rendition="#aq">principium inflammabilitatis</hi>),<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[438/0448] dieſe Maſchine weniger wirkſam ſey, als alle bisher bekannte, und ſelbſt als die Eimermaſchine am gewoͤhnlichen Ziehbrunnen. Eine Verbeſſerung dieſer Maſchine von Landriani wird im Gothaiſ. Mag. (II. B. 2. St. S. 69.) beſchrieben. Der dieſer Erfindung beygelegte Name der Funicularmaſchine bezeichnet ſonſt in der Mechanik Varignon's einfache Seilmaſchine, ſ. Potenzen. Von einer neuen der vorigen ſehr aͤhnlichen, hydrauliſchen Maſchine von D. Venel, wo nicht ſo viel Seile noͤthig ſind, die auch nicht leicht Schaden und Aufenthalt leidet, ſehr einfach iſt, und das Waſſer 80 Schuh und hoͤher hebt, ſ. Hiſt. et Mém. de la Soc. des Sc. phyſ. de Lauſanne. To. II. 1784—1786. 4. Sigaud de la Fond Supplément au Dict. de phyſique. Paris, 1782. 8. Art. Pompes. p. 463. ſv. Lichtenberg, Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik und Naturgeſch. I. B. 3. St. S. 95. u. f. Verbrennung, das Verbrennen Combuſtio, Combuſtion. Dieſen Namen fuͤhrt die Zerſetzung der Koͤrper durchs Feuer, beym Zutritte der reinen oder atmoſphaͤriſchen Luft, ſ. Feuer. Es iſt eine der gemeinſten Erſcheinungen, Koͤrper, die man an Lichtflammen und Kohlenfeuer bringt, oder ſonſt hinlaͤnglichen Graden der Hitze ausſetzt, an freyer Luft gluͤhen und in eine Flamme ausbrechen zu ſehen, wodurch ihre vorige Zuſammenſetzung zerſtoͤrt, ein großer Theil ihrer Subſtanz in Daͤmpfen aufgetrieben, und der Ruͤckſtand in Aſche verwandelt wird, ſ. Flamme, Rauch, Aſche. Man ſagt alsdann, daß die Koͤrper brennen, oder verbrennen. Dies findet jedoch nur bey Koͤrpern ſtatt, welche dieſe einmal angefangene Operation aus ſich ſelbſt, auch ohne weitere Mittheilung aͤußerer Waͤrme, unterhalten koͤnnen, und daher verbrennliche, entzuͤndliche, brennbare Koͤrper (corpora inflammabilia, combuſtibilia) heißen; wiewohl die Anzahl der Koͤrper, welche dieſes Vermoͤgen beſitzen, ſehr groß iſt. Man hat daher angenommen, es beſinde ſich in ſolchen Koͤrpern ein eigner brennbarer Grundſtof (principium inflammabilitatis),

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/448
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/448>, abgerufen am 13.05.2024.