Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.De la Caille (Mem. de Paris, 1755.) billigt zwar Mayers allgemeinen Satz, daß die Aenderungen der Refraction und des Thermometers proportional sind, findet aber aus seinen Beobachtungen die Veränderung für 10 Grad nur (1/27), so daß der Divisor des a hier=270 seyn würde. Jetzt wird Mayers Bestimmung von den Meisten angenommen, freylich aber so verstanden, als bezöge sie sich auf die Scale von 80 Graden, wobey der Divisor 220 ist. Verbindet man nun beyde Berichtigungen, so ist, wenn das Barometer auf 336+b pariser Lin., das Quecksilberthermometer von 80 Graden auf 10+a Grad steht, die Refraction . Es ist aber noch nöthig, diese Formel nach einer strengen Theorie zu betrachten, wobey man zum Grunde legt, die Refraction verhalte sich, wie die Dichte der Luft. Nun ist, nach dem Art. Höhenmessung (Th. II. S. 611.) die Dichte der Luft gleich dem dortigen m=f/c, wo f die Barometerhöhe, c die Subtangente der logarithmischen Linie oder die specifische Federkraft der Luft bedeutet. Setzt man also für die mittlere Stralenbrechung r (wo das Barometer auf 336 Lin. steht, und die Subtangente=C heißen mag) die Dichte=(336/C); hingegen für die Refraction R beym Barometerstand f und der Subtangente c, die Dichte=f/c, so ist r : R=(336/C) : f/c, woraus folgt . Man findet ferner beym Worte Höhenmessung (Th. II. S. 633.), daß sich die Subtangente für r Grade des reaumürischen Thermometers (nach Mayers Angabe) wie 210+r verhält. Also ist (weil r=10 für die Subtangente C) C:c=220:210+r. Daher De la Caille (Mém. de Paris, 1755.) billigt zwar Mayers allgemeinen Satz, daß die Aenderungen der Refraction und des Thermometers proportional ſind, findet aber aus ſeinen Beobachtungen die Veraͤnderung fuͤr 10 Grad nur (1/27), ſo daß der Diviſor des a hier=270 ſeyn wuͤrde. Jetzt wird Mayers Beſtimmung von den Meiſten angenommen, freylich aber ſo verſtanden, als bezoͤge ſie ſich auf die Scale von 80 Graden, wobey der Diviſor 220 iſt. Verbindet man nun beyde Berichtigungen, ſo iſt, wenn das Barometer auf 336+b pariſer Lin., das Queckſilberthermometer von 80 Graden auf 10+a Grad ſteht, die Refraction . Es iſt aber noch noͤthig, dieſe Formel nach einer ſtrengen Theorie zu betrachten, wobey man zum Grunde legt, die Refraction verhalte ſich, wie die Dichte der Luft. Nun iſt, nach dem Art. Hoͤhenmeſſung (Th. II. S. 611.) die Dichte der Luft gleich dem dortigen m=f/c, wo f die Barometerhoͤhe, c die Subtangente der logarithmiſchen Linie oder die ſpecifiſche Federkraft der Luft bedeutet. Setzt man alſo fuͤr die mittlere Stralenbrechung ρ (wo das Barometer auf 336 Lin. ſteht, und die Subtangente=C heißen mag) die Dichte=(336/C); hingegen fuͤr die Refraction R beym Barometerſtand f und der Subtangente c, die Dichte=f/c, ſo iſt ρ : R=(336/C) : f/c, woraus folgt . Man findet ferner beym Worte Hoͤhenmeſſung (Th. II. S. 633.), daß ſich die Subtangente fuͤr r Grade des reaumuͤriſchen Thermometers (nach Mayers Angabe) wie 210+r verhaͤlt. Alſo iſt (weil r=10 fuͤr die Subtangente C) C:c=220:210+r. Daher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0264" xml:id="P.4.254" n="254"/><lb/> </p> <p><hi rendition="#b">De la Caille</hi> (<hi rendition="#aq">Mém. de Paris, 1755.</hi>) billigt zwar Mayers allgemeinen Satz, daß die Aenderungen der Refraction und des Thermometers proportional ſind, findet aber aus ſeinen Beobachtungen die Veraͤnderung fuͤr 10 Grad nur (1/27), ſo daß der Diviſor des a hier=270 ſeyn wuͤrde. Jetzt wird <hi rendition="#b">Mayers</hi> Beſtimmung von den Meiſten angenommen, freylich aber ſo verſtanden, als bezoͤge ſie ſich auf die Scale von 80 Graden, wobey der Diviſor 220 iſt. 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De la Caille (Mém. de Paris, 1755.) billigt zwar Mayers allgemeinen Satz, daß die Aenderungen der Refraction und des Thermometers proportional ſind, findet aber aus ſeinen Beobachtungen die Veraͤnderung fuͤr 10 Grad nur (1/27), ſo daß der Diviſor des a hier=270 ſeyn wuͤrde. Jetzt wird Mayers Beſtimmung von den Meiſten angenommen, freylich aber ſo verſtanden, als bezoͤge ſie ſich auf die Scale von 80 Graden, wobey der Diviſor 220 iſt. Verbindet man nun beyde Berichtigungen, ſo iſt, wenn das Barometer auf 336+b pariſer Lin., das Queckſilberthermometer von 80 Graden auf 10+a Grad ſteht, die Refraction .
Es iſt aber noch noͤthig, dieſe Formel nach einer ſtrengen Theorie zu betrachten, wobey man zum Grunde legt, die Refraction verhalte ſich, wie die Dichte der Luft. Nun iſt, nach dem Art. Hoͤhenmeſſung (Th. II. S. 611.) die Dichte der Luft gleich dem dortigen m=f/c, wo f die Barometerhoͤhe, c die Subtangente der logarithmiſchen Linie oder die ſpecifiſche Federkraft der Luft bedeutet. Setzt man alſo fuͤr die mittlere Stralenbrechung ρ (wo das Barometer auf 336 Lin. ſteht, und die Subtangente=C heißen mag) die Dichte=(336/C); hingegen fuͤr die Refraction R beym Barometerſtand f und der Subtangente c, die Dichte=f/c, ſo iſt ρ : R=(336/C) : f/c, woraus folgt .
Man findet ferner beym Worte Hoͤhenmeſſung (Th. II. S. 633.), daß ſich die Subtangente fuͤr r Grade des reaumuͤriſchen Thermometers (nach Mayers Angabe) wie 210+r verhaͤlt. Alſo iſt (weil r=10 fuͤr die Subtangente C) C:c=220:210+r. Daher
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