Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.Ren. Des-Cartes Principia Philosophiae. Amst. 1685. 4. Part. II. §. 36. sqq. Montucla Hist, des mathematiques. To. II. P. IV. L. V. §. 6. L. VII. §. 1. Discours sur les loix de la communication du mouvement, in Jo. Bernoulli Opp. omn. Lausannae et Genev. 1742. 4. To. III. no. 135. p. 7. sqq. Petr. v. Musschenbroek Introduct. ad Philosoph. natur. Lugd. Bat. 1762. 4. To. I. c. 17. De percussione. Stoßmaschine, s. Percussionsmaschine. Stral, Lichtstral, s. Licht. Stralenbrechung, s. Brechung der Lichtstralen. Stralenbrechungen, astronomische, Refractiones astronomicae, Refractions astronomiques. Die von den Gestirnen kommenden Lichtstralen gehen aus dem luftleeren Himmelsraume in unsern Luftkreis, also in ein dichteres Mittel, über. Sie mussen daher gebrochen werden (s. Brechung der Lichtstralen) und nach andern Richtungen, als sonst geschehen wäre, ins Auge kommen. Wenn Taf. XXIV. Fig. 40. ABD die Oberfläche der Erdkugel, EKO die Oberfläche der Atmosphäre vorstellt, so wird der Lichtstral MK, welcher schief in den Luftkreis EKO eindringt, nach dem Einfallslothe CKR zu gelenkt, und kömmt nach der Richtung KA ins Auge. Der Zuschauer in A sieht nun das Gestirn nach der verlängerten Richtung AK in N, obgleich der wahre Ort desselben nach M zu liegt. Diese Ablenkungen der Lichtstralen von ihrem Wege, und insbesondere die Größen der Winkel MKN, FOT u. s. w. um welche die Gestirne F, M, der Brechung halber höher erscheinen, führen den Namen der astronomischen Stralenbrechungen. Daß das Licht beym Uebergange aus luftleeren Räumen in Luft wirklich gebrochen werde, haben, unabhängig von allen astronomischen Beobachtungen, Lowthorp und Hawksbee durch Versuche mit luftleeren Gefäßen erwiesen (s. Lulofs Kenntniß der Erdkugel, durch Kästner, §. 465.), von denen man jedoch keine zuverläßige Bestimmung des Brechungsverhältnisses erwarten darf. Ren. Des-Cartes Principia Philoſophiae. Amſt. 1685. 4. Part. II. §. 36. ſqq. Montucla Hiſt, des mathematiques. To. II. P. IV. L. V. §. 6. L. VII. §. 1. Diſcours ſur les loix de la communication du mouvement, in Jo. Bernoulli Opp. omn. Lauſannae et Genev. 1742. 4. To. III. no. 135. p. 7. ſqq. Petr. v. Muſſchenbroek Introduct. ad Philoſoph. natur. Lugd. Bat. 1762. 4. To. I. c. 17. De percuſſione. Stoßmaſchine, ſ. Percuſſionsmaſchine. Stral, Lichtſtral, ſ. Licht. Stralenbrechung, ſ. Brechung der Lichtſtralen. Stralenbrechungen, aſtronomiſche, Refractiones aſtronomicae, Refractions aſtronomiques. Die von den Geſtirnen kommenden Lichtſtralen gehen aus dem luftleeren Himmelsraume in unſern Luftkreis, alſo in ein dichteres Mittel, uͤber. Sie muſſen daher gebrochen werden (ſ. Brechung der Lichtſtralen) und nach andern Richtungen, als ſonſt geſchehen waͤre, ins Auge kommen. Wenn Taf. XXIV. Fig. 40. ABD die Oberflaͤche der Erdkugel, EKO die Oberflaͤche der Atmoſphaͤre vorſtellt, ſo wird der Lichtſtral MK, welcher ſchief in den Luftkreis EKO eindringt, nach dem Einfallslothe CKR zu gelenkt, und koͤmmt nach der Richtung KA ins Auge. Der Zuſchauer in A ſieht nun das Geſtirn nach der verlaͤngerten Richtung AK in N, obgleich der wahre Ort deſſelben nach M zu liegt. Dieſe Ablenkungen der Lichtſtralen von ihrem Wege, und insbeſondere die Groͤßen der Winkel MKN, FOT u. ſ. w. um welche die Geſtirne F, M, der Brechung halber hoͤher erſcheinen, fuͤhren den Namen der aſtronomiſchen Stralenbrechungen. Daß das Licht beym Uebergange aus luftleeren Raͤumen in Luft wirklich gebrochen werde, haben, unabhaͤngig von allen aſtronomiſchen Beobachtungen, Lowthorp und Hawksbee durch Verſuche mit luftleeren Gefaͤßen erwieſen (ſ. Lulofs Kenntniß der Erdkugel, durch Kaͤſtner, §. 465.), von denen man jedoch keine zuverlaͤßige Beſtimmung des Brechungsverhaͤltniſſes erwarten darf. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0253" xml:id="P.4.243" n="243"/><lb/> </p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ren. Des-Cartes</hi> Principia Philoſophiae. Amſt. 1685. 4. Part. II. §. 36. ſqq.</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Montucla</hi> Hiſt, des mathematiques. To. II. P. IV. L. V. §. 6. L. VII. §. 1.</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Diſcours ſur les loix de la communication du mouvement, in <hi rendition="#i">Jo. Bernoulli</hi> Opp. omn. Lauſannae et Genev. 1742. 4. To. III. no. 135. p. 7. ſqq.</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Petr. v. Muſſchenbroek</hi> Introduct. ad Philoſoph. natur. Lugd. Bat. 1762. 4. To. I. c. 17. De percuſſione.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Stoßmaſchine, ſ. 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Montucla Hiſt, des mathematiques. To. II. P. IV. L. V. §. 6. L. VII. §. 1.
Diſcours ſur les loix de la communication du mouvement, in Jo. Bernoulli Opp. omn. Lauſannae et Genev. 1742. 4. To. III. no. 135. p. 7. ſqq.
Petr. v. Muſſchenbroek Introduct. ad Philoſoph. natur. Lugd. Bat. 1762. 4. To. I. c. 17. De percuſſione.
Stoßmaſchine, ſ. Percuſſionsmaſchine.
Stral, Lichtſtral, ſ. Licht.
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Die von den Geſtirnen kommenden Lichtſtralen gehen aus dem luftleeren Himmelsraume in unſern Luftkreis, alſo in ein dichteres Mittel, uͤber. Sie muſſen daher gebrochen werden (ſ. Brechung der Lichtſtralen) und nach andern Richtungen, als ſonſt geſchehen waͤre, ins Auge kommen. Wenn Taf. XXIV. Fig. 40. ABD die Oberflaͤche der Erdkugel, EKO die Oberflaͤche der Atmoſphaͤre vorſtellt, ſo wird der Lichtſtral MK, welcher ſchief in den Luftkreis EKO eindringt, nach dem Einfallslothe CKR zu gelenkt, und koͤmmt nach der Richtung KA ins Auge. Der Zuſchauer in A ſieht nun das Geſtirn nach der verlaͤngerten Richtung AK in N, obgleich der wahre Ort deſſelben nach M zu liegt. Dieſe Ablenkungen der Lichtſtralen von ihrem Wege, und insbeſondere die Groͤßen der Winkel MKN, FOT u. ſ. w. um welche die Geſtirne F, M, der Brechung halber hoͤher erſcheinen, fuͤhren den Namen der aſtronomiſchen Stralenbrechungen.
Daß das Licht beym Uebergange aus luftleeren Raͤumen in Luft wirklich gebrochen werde, haben, unabhaͤngig von allen aſtronomiſchen Beobachtungen, Lowthorp und Hawksbee durch Verſuche mit luftleeren Gefaͤßen erwieſen (ſ. Lulofs Kenntniß der Erdkugel, durch Kaͤſtner, §. 465.), von denen man jedoch keine zuverlaͤßige Beſtimmung des Brechungsverhaͤltniſſes erwarten darf.
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