wenig vermindert, und wenn C=0, oder die große Masse ruht, so wird eine Geschwindigkeit--(mc/M), d. i. eine unendlich kleine nach der Richtung des stoßenden Körpers erzeugt. Eine Erläuterung hiezu ist, wenn man mit einem Hammer an einen großen Felsen schlägt, oder wenn ein schwerer Körper auf den Erddoden fällt, von welchem Falle schon Descartes (Epist. To. II. ep. 94.) sagt: "Je "crois, que lorsqu' un homme se promene, il fait tant "soit peu mouvoir toute la terre." Nemlich jeder Stoß bewegt jede Masse, nur zuweilen mit sehr kleiner, oder gar verschwindender Geschwindigkeit. Sind die Massen gleich, so wird die Geschwindigkeit nach dem Stoße 1/2 (C--c).
2. Wenn die Massen M und m sich nicht nach entgegengesetzten, sondern nach einerley Richtung, bewegen, aber die nachfolgende (welches M seyn mag) mehr Geschwindigkeit hat, und die vorhergehende m einholt, so wird M vom Augenblicke der Berührung an sich bestreben, das langsamere m schneller fortzuschieben. Dadurch aber wird es etwas von seiner eignen Bewegung verlieren, m hingegen wird eben soviel gewinnen, bis nun beyde Massen M+m mit einerley Geschwindigkeit x fortgehen. Alsdann ist die Größe der Bewegung (M + m) x, welches=MC+mc seyn muß, weil von den Bewegungen MC und mc nichts verlohren gegangen ist. Folglich ist
oder: Nach dem Stoße gehen beyde Massen zusammen nach der vorigen Richtung mit der Geschwindigkeit(MC+mc/M+m).
Diese Formel läßt sich als die allgemeine ansehen, wenn man Geschwindigkeiten nach entgegengesetzten Richtungen algebraisch als entgegengesetzte Größen betrachtet. Für den Fall in Num. 1. muß man alsdann cne-
wenig vermindert, und wenn C=0, oder die große Maſſe ruht, ſo wird eine Geſchwindigkeit—(mc/M), d. i. eine unendlich kleine nach der Richtung des ſtoßenden Koͤrpers erzeugt. Eine Erlaͤuterung hiezu iſt, wenn man mit einem Hammer an einen großen Felſen ſchlaͤgt, oder wenn ein ſchwerer Koͤrper auf den Erddoden faͤllt, von welchem Falle ſchon Descartes (Epiſt. To. II. ep. 94.) ſagt: ”Je ”crois, que lorsqu' un homme ſe promene, il fait tant ”ſoit peu mouvoir toute la terre.“ Nemlich jeder Stoß bewegt jede Maſſe, nur zuweilen mit ſehr kleiner, oder gar verſchwindender Geſchwindigkeit. Sind die Maſſen gleich, ſo wird die Geſchwindigkeit nach dem Stoße 1/2 (C—c).
2. Wenn die Maſſen M und m ſich nicht nach entgegengeſetzten, ſondern nach einerley Richtung, bewegen, aber die nachfolgende (welches M ſeyn mag) mehr Geſchwindigkeit hat, und die vorhergehende m einholt, ſo wird M vom Augenblicke der Beruͤhrung an ſich beſtreben, das langſamere m ſchneller fortzuſchieben. Dadurch aber wird es etwas von ſeiner eignen Bewegung verlieren, m hingegen wird eben ſoviel gewinnen, bis nun beyde Maſſen M+m mit einerley Geſchwindigkeit x fortgehen. Alsdann iſt die Groͤße der Bewegung (M + m) x, welches=MC+mc ſeyn muß, weil von den Bewegungen MC und mc nichts verlohren gegangen iſt. Folglich iſt
oder: Nach dem Stoße gehen beyde Maſſen zuſammen nach der vorigen Richtung mit der Geſchwindigkeit(MC+mc/M+m).
Dieſe Formel laͤßt ſich als die allgemeine anſehen, wenn man Geſchwindigkeiten nach entgegengeſetzten Richtungen algebraiſch als entgegengeſetzte Groͤßen betrachtet. Fuͤr den Fall in Num. 1. muß man alsdann cne-
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wenig vermindert, und wenn C=0, oder die große Maſſe ruht, ſo wird eine Geſchwindigkeit—(mc/M), d. i. eine unendlich kleine nach der Richtung des ſtoßenden Koͤrpers erzeugt. Eine Erlaͤuterung hiezu iſt, wenn man mit einem Hammer an einen großen Felſen ſchlaͤgt, oder wenn ein ſchwerer Koͤrper auf den Erddoden faͤllt, von welchem Falle ſchon Descartes (Epiſt. To. II. ep. 94.) ſagt: ”Je ”crois, que lorsqu' un homme ſe promene, il fait tant ”ſoit peu mouvoir toute la terre.“ Nemlich jeder Stoß bewegt jede Maſſe, nur zuweilen mit ſehr kleiner, oder gar verſchwindender Geſchwindigkeit. Sind die Maſſen gleich, ſo wird die Geſchwindigkeit nach dem Stoße 1/2 (C—c).
2. Wenn die Maſſen M und m ſich nicht nach entgegengeſetzten, ſondern nach einerley Richtung, bewegen, aber die nachfolgende (welches M ſeyn mag) mehr Geſchwindigkeit hat, und die vorhergehende m einholt, ſo wird M vom Augenblicke der Beruͤhrung an ſich beſtreben, das langſamere m ſchneller fortzuſchieben. Dadurch aber wird es etwas von ſeiner eignen Bewegung verlieren, m hingegen wird eben ſoviel gewinnen, bis nun beyde Maſſen M+m mit einerley Geſchwindigkeit x fortgehen. Alsdann iſt die Groͤße der Bewegung (M + m) x, welches=MC+mc ſeyn muß, weil von den Bewegungen MC und mc nichts verlohren gegangen iſt. Folglich iſt oder: Nach dem Stoße gehen beyde Maſſen zuſammen nach der vorigen Richtung mit der Geſchwindigkeit (MC+mc/M+m).
Dieſe Formel laͤßt ſich als die allgemeine anſehen, wenn man Geſchwindigkeiten nach entgegengeſetzten Richtungen algebraiſch als entgegengeſetzte Groͤßen betrachtet. Fuͤr den Fall in Num. 1. muß man alsdann c ne-
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/226>, abgerufen am 22.11.2024.
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