Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


stehen sechs Säulen, alle noch um etwas höher, als die Füße des Tisches: zwo davon tragen ein Queerband, das der Axe des Getriebes zur Unterlage dient, die vier übrigen tragen den Teller mit der Glocke. Das Getriebe wird mit einer Kurbel umgedreht.

Der Kolben hat ein Ventil, welches die Luft nur nach oben durchläßt: ein ähnliches ist im Boden des Stiefels, das aus dem Rohr CD fortgeht. Gienge dieses Rohr ohne Unterbrechung bis zum Teller, und wäre der Cylinder oben bey AO offen, so würde die Pumpe zur Verdünnung der Luft dienen. Damit sie nun auch zur Verdichtung diene, ist die Röhre CD bey D durch einen Hahn EFGH unterbrochen, dessen Kopf K mit drey Griffen oder Schweifen, wie KL, versehen ist.

Die innere Einrichtung dieses smeatonschen Hahns zeigen Fig. 18 und 19., welche horizontale Durchschnitte durch ihn vorstellen. So ist Fig. 18. CD das Rohr; der äußere Ring die Hülse des Hahns, die innere Kreisfläche der Körper derselben, welchen Fig. 19. noch einmal besonders vorstellt, alles im Durchschnitte durch die Axe des Rohrs CD. Die unbewegliche Hülse hat drey Oefnungen bey D, N und M. Die bey D steht an der Röhre CD, von M geht eine Röhre hinauf in den Teller, von N eine andere in den obern Theil des Cylinders, wie es bey OPQ, Fig. 17. vorgestellt ist. Der Körper des Hahns, Fig. 19. ist auch an drey Stellen 1, 2, 3, durchbohrt, welche an die Oefnungen der Hülse D, N, M passen. Von 1 bis 2 geht ein Canal durch den Hahn; von 3 ein anderer nach der Mitte zu, der sich aber bey Y aufwärts biegt, und oben hinaus geht, wie Fig. 17. bey DYZ vorstellt. Mit den Linien V1, V2, V3 stehen die drey Griffe des Hahns parallel.

Steht nun der Hahn, wie bey Fig. 18., so ist D mit M, d. h. der Cylinder mit dem Teller und der Glocke, bey N aber durch 3 der obere Theil des Cylinders mit der äußern Luft verbunden. So wird durch Auf- und Abwinden des Kolbens die Luft unter der Glocke verdünnt. Deswegen wird der mit V1 parallelle Grif des


ſtehen ſechs Saͤulen, alle noch um etwas hoͤher, als die Fuͤße des Tiſches: zwo davon tragen ein Queerband, das der Axe des Getriebes zur Unterlage dient, die vier uͤbrigen tragen den Teller mit der Glocke. Das Getriebe wird mit einer Kurbel umgedreht.

Der Kolben hat ein Ventil, welches die Luft nur nach oben durchlaͤßt: ein aͤhnliches iſt im Boden des Stiefels, das aus dem Rohr CD fortgeht. Gienge dieſes Rohr ohne Unterbrechung bis zum Teller, und waͤre der Cylinder oben bey AO offen, ſo wuͤrde die Pumpe zur Verduͤnnung der Luft dienen. Damit ſie nun auch zur Verdichtung diene, iſt die Roͤhre CD bey D durch einen Hahn EFGH unterbrochen, deſſen Kopf K mit drey Griffen oder Schweifen, wie KL, verſehen iſt.

Die innere Einrichtung dieſes ſmeatonſchen Hahns zeigen Fig. 18 und 19., welche horizontale Durchſchnitte durch ihn vorſtellen. So iſt Fig. 18. CD das Rohr; der aͤußere Ring die Huͤlſe des Hahns, die innere Kreisflaͤche der Koͤrper derſelben, welchen Fig. 19. noch einmal beſonders vorſtellt, alles im Durchſchnitte durch die Axe des Rohrs CD. Die unbewegliche Huͤlſe hat drey Oefnungen bey D, N und M. Die bey D ſteht an der Roͤhre CD, von M geht eine Roͤhre hinauf in den Teller, von N eine andere in den obern Theil des Cylinders, wie es bey OPQ, Fig. 17. vorgeſtellt iſt. Der Koͤrper des Hahns, Fig. 19. iſt auch an drey Stellen 1, 2, 3, durchbohrt, welche an die Oefnungen der Huͤlſe D, N, M paſſen. Von 1 bis 2 geht ein Canal durch den Hahn; von 3 ein anderer nach der Mitte zu, der ſich aber bey Y aufwaͤrts biegt, und oben hinaus geht, wie Fig. 17. bey DYZ vorſtellt. Mit den Linien V1, V2, V3 ſtehen die drey Griffe des Hahns parallel.

Steht nun der Hahn, wie bey Fig. 18., ſo iſt D mit M, d. h. der Cylinder mit dem Teller und der Glocke, bey N aber durch 3 der obere Theil des Cylinders mit der aͤußern Luft verbunden. So wird durch Auf- und Abwinden des Kolbens die Luft unter der Glocke verduͤnnt. Deswegen wird der mit V1 parallelle Grif des

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0076" xml:id="P.3.70" n="70"/><lb/>
&#x017F;tehen &#x017F;echs Sa&#x0364;ulen, alle noch um etwas ho&#x0364;her, als die Fu&#x0364;ße des Ti&#x017F;ches: zwo davon tragen ein Queerband, das der Axe des Getriebes zur Unterlage dient, die vier u&#x0364;brigen tragen den Teller mit der Glocke. Das Getriebe wird mit einer Kurbel umgedreht.</p>
            <p>Der Kolben hat ein Ventil, welches die Luft nur nach oben durchla&#x0364;ßt: ein a&#x0364;hnliches i&#x017F;t im Boden des Stiefels, das aus dem Rohr <hi rendition="#aq">CD</hi> fortgeht. Gienge die&#x017F;es Rohr ohne Unterbrechung bis zum Teller, und wa&#x0364;re der Cylinder oben bey <hi rendition="#aq">AO</hi> offen, &#x017F;o wu&#x0364;rde die Pumpe zur Verdu&#x0364;nnung der Luft dienen. Damit &#x017F;ie nun auch zur Verdichtung diene, i&#x017F;t die Ro&#x0364;hre <hi rendition="#aq">CD</hi> bey <hi rendition="#aq">D</hi> durch einen Hahn <hi rendition="#aq">EFGH</hi> unterbrochen, de&#x017F;&#x017F;en Kopf <hi rendition="#aq">K</hi> mit drey Griffen oder Schweifen, wie <hi rendition="#aq">KL,</hi> ver&#x017F;ehen i&#x017F;t.</p>
            <p>Die innere Einrichtung die&#x017F;es <hi rendition="#b">&#x017F;meaton&#x017F;chen Hahns</hi> zeigen Fig. 18 und 19., welche horizontale Durch&#x017F;chnitte durch ihn vor&#x017F;tellen. So i&#x017F;t Fig. 18. <hi rendition="#aq">CD</hi> das Rohr; der a&#x0364;ußere Ring die Hu&#x0364;l&#x017F;e des Hahns, die innere Kreisfla&#x0364;che der Ko&#x0364;rper der&#x017F;elben, welchen Fig. 19. noch einmal be&#x017F;onders vor&#x017F;tellt, alles im Durch&#x017F;chnitte durch die Axe des Rohrs <hi rendition="#aq">CD.</hi> Die unbewegliche Hu&#x0364;l&#x017F;e hat drey Oefnungen bey <hi rendition="#aq">D, N</hi> und <hi rendition="#aq">M.</hi> Die bey <hi rendition="#aq">D</hi> &#x017F;teht an der Ro&#x0364;hre <hi rendition="#aq">CD,</hi> von <hi rendition="#aq">M</hi> geht eine Ro&#x0364;hre hinauf in den Teller, von <hi rendition="#aq">N</hi> eine andere in den obern Theil des Cylinders, wie es bey <hi rendition="#aq">OPQ,</hi> Fig. 17. vorge&#x017F;tellt i&#x017F;t. Der Ko&#x0364;rper des Hahns, Fig. 19. i&#x017F;t auch an drey Stellen 1, 2, 3, durchbohrt, welche an die Oefnungen der Hu&#x0364;l&#x017F;e <hi rendition="#aq">D, N, M</hi> pa&#x017F;&#x017F;en. Von 1 bis 2 geht ein Canal durch den Hahn; von 3 ein anderer nach der Mitte zu, der &#x017F;ich aber bey <hi rendition="#aq">Y</hi> aufwa&#x0364;rts biegt, und oben hinaus geht, wie Fig. 17. bey <hi rendition="#aq">DYZ</hi> vor&#x017F;tellt. Mit den Linien <hi rendition="#aq">V1, V2, V3</hi> &#x017F;tehen die drey Griffe des Hahns parallel.</p>
            <p>Steht nun der Hahn, wie bey Fig. 18., &#x017F;o i&#x017F;t <hi rendition="#aq">D</hi> mit <hi rendition="#aq">M,</hi> d. h. der Cylinder mit dem Teller und der Glocke, bey <hi rendition="#aq">N</hi> aber durch 3 der obere Theil des Cylinders mit der a&#x0364;ußern Luft verbunden. So wird durch Auf- und Abwinden des Kolbens die Luft unter der Glocke <hi rendition="#b">verdu&#x0364;nnt.</hi> Deswegen wird der mit <hi rendition="#aq">V1</hi> parallelle Grif des<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0076] ſtehen ſechs Saͤulen, alle noch um etwas hoͤher, als die Fuͤße des Tiſches: zwo davon tragen ein Queerband, das der Axe des Getriebes zur Unterlage dient, die vier uͤbrigen tragen den Teller mit der Glocke. Das Getriebe wird mit einer Kurbel umgedreht. Der Kolben hat ein Ventil, welches die Luft nur nach oben durchlaͤßt: ein aͤhnliches iſt im Boden des Stiefels, das aus dem Rohr CD fortgeht. Gienge dieſes Rohr ohne Unterbrechung bis zum Teller, und waͤre der Cylinder oben bey AO offen, ſo wuͤrde die Pumpe zur Verduͤnnung der Luft dienen. Damit ſie nun auch zur Verdichtung diene, iſt die Roͤhre CD bey D durch einen Hahn EFGH unterbrochen, deſſen Kopf K mit drey Griffen oder Schweifen, wie KL, verſehen iſt. Die innere Einrichtung dieſes ſmeatonſchen Hahns zeigen Fig. 18 und 19., welche horizontale Durchſchnitte durch ihn vorſtellen. So iſt Fig. 18. CD das Rohr; der aͤußere Ring die Huͤlſe des Hahns, die innere Kreisflaͤche der Koͤrper derſelben, welchen Fig. 19. noch einmal beſonders vorſtellt, alles im Durchſchnitte durch die Axe des Rohrs CD. Die unbewegliche Huͤlſe hat drey Oefnungen bey D, N und M. Die bey D ſteht an der Roͤhre CD, von M geht eine Roͤhre hinauf in den Teller, von N eine andere in den obern Theil des Cylinders, wie es bey OPQ, Fig. 17. vorgeſtellt iſt. Der Koͤrper des Hahns, Fig. 19. iſt auch an drey Stellen 1, 2, 3, durchbohrt, welche an die Oefnungen der Huͤlſe D, N, M paſſen. Von 1 bis 2 geht ein Canal durch den Hahn; von 3 ein anderer nach der Mitte zu, der ſich aber bey Y aufwaͤrts biegt, und oben hinaus geht, wie Fig. 17. bey DYZ vorſtellt. Mit den Linien V1, V2, V3 ſtehen die drey Griffe des Hahns parallel. Steht nun der Hahn, wie bey Fig. 18., ſo iſt D mit M, d. h. der Cylinder mit dem Teller und der Glocke, bey N aber durch 3 der obere Theil des Cylinders mit der aͤußern Luft verbunden. So wird durch Auf- und Abwinden des Kolbens die Luft unter der Glocke verduͤnnt. Deswegen wird der mit V1 parallelle Grif des

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/76
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/76>, abgerufen am 03.05.2024.