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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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genau in F vereinigen. Aus der Sonne übrigen Punkten kommen auch Parallelstralen, die zwar kleine Winkel mit der Axe machen, aber sich doch auch um F vereinigen. So entsteht in F ein kleines Bild der Sonne, in welchem alle auf den Spiegel gefallene Sonnenstralen zusammenkommen, und Körper, die sich da befinden, stark erhitzen oder entzünden. Daher heißt F der Brennpunkt des Spiegels, und der Parabel AMM überhaupt.

Zwar ist auch hier nur ein Brennraum vorhanden, weil sich alle Stralen nicht in F selbst vereinigen, sondern durchs Sonnenbild verbreiten, s. Brennpunkt (Th. I. S. 449.). Da aber doch alle aus einem Punkte kommenden Stralen wieder in einen Punkt zusammengehen, so fällt die katoptrische Abweichung (s. Abweichung, Th. I. S. 15 u. f.) hiebey ganz hinweg, und ein solcher Spiegel muß nicht nur stärker brennen, als die gewöhnlichen hohlen Kugelspiegel, sondern er muß auch ein vollkommen genaues Bild entfernter Gegenstände machen.

Sowohl die Brennspiegel, als die erwähnte Eigenschaft der Parabel, waren den Alten bekannt. Porta (Magia natur. L. XVII. c. 14. 15.) glaubt daher, sie hätten sich parabolischer Metallspiegel zum Zünden bedient, s. Brennspiegel, welches aber wegen der geringern Brenn<*>eite solcher Spiegel und der Schwierigkeit, ihnen die parabolische Gestalt zu geben, sehr unwahrscheinlich wird.

Unter den Neuern ist eine lange Zeit von parabolischen Spiegeln mehr geredet, als an ihrer Verfertigung gearbeitet worden. Vor Erfindung der Spiegelteleskope wurden die Hohlspiegel meistentheils nur zum Brennen gebraucht, zu welcher Absicht schon Kugelspiegel und Brenngläser hinlängliche Wirkung thun. Daher schien die große Mühe, die die Bereitung nach parabolischer Gestalt erfordert, sich nicht genug zu belohnen. Inz<*>ischen ist ein solcher parabolischer Spiegel vom P. Franz Tertius de Lanis (Act. Erud. Lips. 1688. p. 38.) angegeben, und zum chymischen Gebrauch vorgeschlagen.

Ein Künstler in Dresden, Höse, hat sich ungemeine Mühe gegeben, große parabolische Brennspiegel zu Stande


genau in F vereinigen. Aus der Sonne uͤbrigen Punkten kommen auch Parallelſtralen, die zwar kleine Winkel mit der Axe machen, aber ſich doch auch um F vereinigen. So entſteht in F ein kleines Bild der Sonne, in welchem alle auf den Spiegel gefallene Sonnenſtralen zuſammenkommen, und Koͤrper, die ſich da befinden, ſtark erhitzen oder entzuͤnden. Daher heißt F der Brennpunkt des Spiegels, und der Parabel AMM uͤberhaupt.

Zwar iſt auch hier nur ein Brennraum vorhanden, weil ſich alle Stralen nicht in F ſelbſt vereinigen, ſondern durchs Sonnenbild verbreiten, ſ. Brennpunkt (Th. I. S. 449.). Da aber doch alle aus einem Punkte kommenden Stralen wieder in einen Punkt zuſammengehen, ſo faͤllt die katoptriſche Abweichung (ſ. Abweichung, Th. I. S. 15 u. f.) hiebey ganz hinweg, und ein ſolcher Spiegel muß nicht nur ſtaͤrker brennen, als die gewoͤhnlichen hohlen Kugelſpiegel, ſondern er muß auch ein vollkommen genaues Bild entfernter Gegenſtaͤnde machen.

Sowohl die Brennſpiegel, als die erwaͤhnte Eigenſchaft der Parabel, waren den Alten bekannt. Porta (Magia natur. L. XVII. c. 14. 15.) glaubt daher, ſie haͤtten ſich paraboliſcher Metallſpiegel zum Zuͤnden bedient, ſ. Brennſpiegel, welches aber wegen der geringern Brenn<*>eite ſolcher Spiegel und der Schwierigkeit, ihnen die paraboliſche Geſtalt zu geben, ſehr unwahrſcheinlich wird.

Unter den Neuern iſt eine lange Zeit von paraboliſchen Spiegeln mehr geredet, als an ihrer Verfertigung gearbeitet worden. Vor Erfindung der Spiegelteleſkope wurden die Hohlſpiegel meiſtentheils nur zum Brennen gebraucht, zu welcher Abſicht ſchon Kugelſpiegel und Brennglaͤſer hinlaͤngliche Wirkung thun. Daher ſchien die große Muͤhe, die die Bereitung nach paraboliſcher Geſtalt erfordert, ſich nicht genug zu belohnen. Inz<*>iſchen iſt ein ſolcher paraboliſcher Spiegel vom P. Franz Tertius de Lanis (Act. Erud. Lipſ. 1688. p. 38.) angegeben, und zum chymiſchen Gebrauch vorgeſchlagen.

Ein Kuͤnſtler in Dresden, Hoͤſe, hat ſich ungemeine Muͤhe gegeben, große paraboliſche Brennſpiegel zu Stande

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[394/0400] genau in F vereinigen. Aus der Sonne uͤbrigen Punkten kommen auch Parallelſtralen, die zwar kleine Winkel mit der Axe machen, aber ſich doch auch um F vereinigen. So entſteht in F ein kleines Bild der Sonne, in welchem alle auf den Spiegel gefallene Sonnenſtralen zuſammenkommen, und Koͤrper, die ſich da befinden, ſtark erhitzen oder entzuͤnden. Daher heißt F der Brennpunkt des Spiegels, und der Parabel AMM uͤberhaupt. Zwar iſt auch hier nur ein Brennraum vorhanden, weil ſich alle Stralen nicht in F ſelbſt vereinigen, ſondern durchs Sonnenbild verbreiten, ſ. Brennpunkt (Th. I. S. 449.). Da aber doch alle aus einem Punkte kommenden Stralen wieder in einen Punkt zuſammengehen, ſo faͤllt die katoptriſche Abweichung (ſ. Abweichung, Th. I. S. 15 u. f.) hiebey ganz hinweg, und ein ſolcher Spiegel muß nicht nur ſtaͤrker brennen, als die gewoͤhnlichen hohlen Kugelſpiegel, ſondern er muß auch ein vollkommen genaues Bild entfernter Gegenſtaͤnde machen. Sowohl die Brennſpiegel, als die erwaͤhnte Eigenſchaft der Parabel, waren den Alten bekannt. Porta (Magia natur. L. XVII. c. 14. 15.) glaubt daher, ſie haͤtten ſich paraboliſcher Metallſpiegel zum Zuͤnden bedient, ſ. Brennſpiegel, welches aber wegen der geringern Brenn<*>eite ſolcher Spiegel und der Schwierigkeit, ihnen die paraboliſche Geſtalt zu geben, ſehr unwahrſcheinlich wird. Unter den Neuern iſt eine lange Zeit von paraboliſchen Spiegeln mehr geredet, als an ihrer Verfertigung gearbeitet worden. Vor Erfindung der Spiegelteleſkope wurden die Hohlſpiegel meiſtentheils nur zum Brennen gebraucht, zu welcher Abſicht ſchon Kugelſpiegel und Brennglaͤſer hinlaͤngliche Wirkung thun. Daher ſchien die große Muͤhe, die die Bereitung nach paraboliſcher Geſtalt erfordert, ſich nicht genug zu belohnen. Inz<*>iſchen iſt ein ſolcher paraboliſcher Spiegel vom P. Franz Tertius de Lanis (Act. Erud. Lipſ. 1688. p. 38.) angegeben, und zum chymiſchen Gebrauch vorgeſchlagen. Ein Kuͤnſtler in Dresden, Hoͤſe, hat ſich ungemeine Muͤhe gegeben, große paraboliſche Brennſpiegel zu Stande

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/400>, abgerufen am 22.11.2024.