Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


Erde erhält. Nemlich zu eben der Zeit, da sich dieses Licht zeigt, wird im Monde die Erde voll gesehen (Pleniterrium). Sie leuchtet ihm alsdann am stärtsten, und mit einer 14mal größern Fläche, als die seinige, mit der er uns leuchtet. Hiebey scheint die helle Sichel des Monds einem größern Kreise zuzugehören, als der schwächer erleuchtete dunkle Theil, s. Gesichtsbetrüge (Th. II. S. 471.).

Bode kurzgef. Erl. der Sternkunde Th. I. §. 368. 418.

Mondsviertel, s. Mondphasen, Quadraturen.

Montgolfiere, s. Aerostat.

Morgen, Morgengegend

Oriens, Plaga orientalis, Orient, Est. Diejenige Welt- oder Himmelsgegend, an welcher die Gestirne aufgehen. Man hat sie zur Linken, wenn man das Gesicht gegen Mittag kehret.

Morgen, Morgenzeit

Mane, Tempus matutinum, Matin. Die Zeit, um welche die Sonne aufgeht, die Stunden vor und nach dem Augenblicke des Aufgangs mit begrisfen.

Morgendämmerung, s. Dämmerung.

Morgenvunkt, Ostpunkt, Oriens, Orient, Levant, Est.

Der Durchschnittspunkt des Aequators mit dem Horizonte an derjenigen Stelle des Himmels, an welcher die Gestirne aufgehen. Er ist einer von den vier Hauptoder Cardinalpunkten, durch welche im Horizonte die Hauptgegenden bestimmt werden, s. Weltgegenden. Die Schiffer nennen ihn Osten. Von ihm heißt die ganze umliegende Gegend des Himmels die Morgengegend, und man sagt von dem, was sich in dieser Gegend zuträgt, es grschehe gegen Morgen. An den Tagen der Nachtgleichen (um den 21. März und 23. Sept.), wenn die Sonne im Aequator steht, geht sie im Morgenpunkte selbst auf. An den übrigen Tagen des Jahrs stehen die Punkte des Horizonts, in welchen die Sonne aufgeht, von diesem wahren oder eigentlichen Morgenpunkte ab, und fallen bey uns im Sommer weiter gegen Mitternacht, im Winter weiter


Erde erhaͤlt. Nemlich zu eben der Zeit, da ſich dieſes Licht zeigt, wird im Monde die Erde voll geſehen (Pleniterrium). Sie leuchtet ihm alsdann am ſtaͤrtſten, und mit einer 14mal groͤßern Flaͤche, als die ſeinige, mit der er uns leuchtet. Hiebey ſcheint die helle Sichel des Monds einem groͤßern Kreiſe zuzugehoͤren, als der ſchwaͤcher erleuchtete dunkle Theil, ſ. Geſichtsbetruͤge (Th. II. S. 471.).

Bode kurzgef. Erl. der Sternkunde Th. I. §. 368. 418.

Mondsviertel, ſ. Mondphaſen, Quadraturen.

Montgolfiere, ſ. Aeroſtat.

Morgen, Morgengegend

Oriens, Plaga orientalis, Orient, Eſt. Diejenige Welt- oder Himmelsgegend, an welcher die Geſtirne aufgehen. Man hat ſie zur Linken, wenn man das Geſicht gegen Mittag kehret.

Morgen, Morgenzeit

Mane, Tempus matutinum, Matin. Die Zeit, um welche die Sonne aufgeht, die Stunden vor und nach dem Augenblicke des Aufgangs mit begriſfen.

Morgendaͤmmerung, ſ. Daͤmmerung.

Morgenvunkt, Oſtpunkt, Oriens, Orient, Levant, Eſt.

Der Durchſchnittspunkt des Aequators mit dem Horizonte an derjenigen Stelle des Himmels, an welcher die Geſtirne aufgehen. Er iſt einer von den vier Hauptoder Cardinalpunkten, durch welche im Horizonte die Hauptgegenden beſtimmt werden, ſ. Weltgegenden. Die Schiffer nennen ihn Oſten. Von ihm heißt die ganze umliegende Gegend des Himmels die Morgengegend, und man ſagt von dem, was ſich in dieſer Gegend zutraͤgt, es grſchehe gegen Morgen. An den Tagen der Nachtgleichen (um den 21. Maͤrz und 23. Sept.), wenn die Sonne im Aequator ſteht, geht ſie im Morgenpunkte ſelbſt auf. An den uͤbrigen Tagen des Jahrs ſtehen die Punkte des Horizonts, in welchen die Sonne aufgeht, von dieſem wahren oder eigentlichen Morgenpunkte ab, und fallen bey uns im Sommer weiter gegen Mitternacht, im Winter weiter

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0299" xml:id="P.3.293" n="293"/><lb/>
Erde erha&#x0364;lt. Nemlich zu eben der Zeit, da &#x017F;ich die&#x017F;es Licht zeigt, wird im Monde die Erde voll ge&#x017F;ehen <hi rendition="#aq">(Pleniterrium).</hi> Sie leuchtet ihm alsdann am &#x017F;ta&#x0364;rt&#x017F;ten, und mit einer 14mal gro&#x0364;ßern Fla&#x0364;che, als die &#x017F;einige, mit der er uns leuchtet. Hiebey &#x017F;cheint die helle Sichel des Monds einem gro&#x0364;ßern Krei&#x017F;e zuzugeho&#x0364;ren, als der &#x017F;chwa&#x0364;cher erleuchtete dunkle Theil, &#x017F;. <hi rendition="#b">Ge&#x017F;ichtsbetru&#x0364;ge</hi> (Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 471.).</p>
            <p>Bode kurzgef. Erl. der Sternkunde Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> §. 368. 418.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Mondsviertel, &#x017F;. Mondpha&#x017F;en, Quadraturen.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Montgolfiere, &#x017F;. Aero&#x017F;tat.</hi> </p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>Morgen, Morgengegend</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Oriens, Plaga orientalis, <hi rendition="#i">Orient, E&#x017F;t.</hi></hi> Diejenige Welt- oder Himmelsgegend, an welcher die Ge&#x017F;tirne aufgehen. Man hat &#x017F;ie zur Linken, wenn man das Ge&#x017F;icht gegen Mittag kehret.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>Morgen, Morgenzeit</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Mane, Tempus matutinum, <hi rendition="#i">Matin.</hi></hi> Die Zeit, um welche die Sonne aufgeht, die Stunden vor und nach dem Augenblicke des Aufgangs mit begri&#x017F;fen.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Morgenda&#x0364;mmerung, &#x017F;. Da&#x0364;mmerung.</hi> </p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>Morgenvunkt, O&#x017F;tpunkt, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Oriens</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Orient, Levant, E&#x017F;t</hi></foreign></name>.</head><lb/>
            <p>Der Durch&#x017F;chnittspunkt des Aequators mit dem Horizonte an derjenigen Stelle des Himmels, an welcher die Ge&#x017F;tirne aufgehen. Er i&#x017F;t einer von den vier Hauptoder Cardinalpunkten, durch welche im Horizonte die Hauptgegenden be&#x017F;timmt werden, <hi rendition="#b">&#x017F;. Weltgegenden.</hi> Die Schiffer nennen ihn <hi rendition="#b">O&#x017F;ten.</hi> Von ihm heißt die ganze umliegende Gegend des Himmels die <hi rendition="#b">Morgengegend,</hi> und man &#x017F;agt von dem, was &#x017F;ich in die&#x017F;er Gegend zutra&#x0364;gt, <hi rendition="#b">es gr&#x017F;chehe gegen Morgen.</hi> An den Tagen der Nachtgleichen (um den 21. Ma&#x0364;rz und 23. Sept.), wenn die Sonne im Aequator &#x017F;teht, geht &#x017F;ie im Morgenpunkte &#x017F;elb&#x017F;t auf. An den u&#x0364;brigen Tagen des Jahrs &#x017F;tehen die Punkte des Horizonts, in welchen die Sonne aufgeht, von die&#x017F;em <hi rendition="#b">wahren</hi> oder <hi rendition="#b">eigentlichen Morgenpunkte</hi> ab, und fallen bey uns im Sommer weiter gegen Mitternacht, im Winter weiter<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[293/0299] Erde erhaͤlt. Nemlich zu eben der Zeit, da ſich dieſes Licht zeigt, wird im Monde die Erde voll geſehen (Pleniterrium). Sie leuchtet ihm alsdann am ſtaͤrtſten, und mit einer 14mal groͤßern Flaͤche, als die ſeinige, mit der er uns leuchtet. Hiebey ſcheint die helle Sichel des Monds einem groͤßern Kreiſe zuzugehoͤren, als der ſchwaͤcher erleuchtete dunkle Theil, ſ. Geſichtsbetruͤge (Th. II. S. 471.). Bode kurzgef. Erl. der Sternkunde Th. I. §. 368. 418. Mondsviertel, ſ. Mondphaſen, Quadraturen. Montgolfiere, ſ. Aeroſtat. Morgen, Morgengegend Oriens, Plaga orientalis, Orient, Eſt. Diejenige Welt- oder Himmelsgegend, an welcher die Geſtirne aufgehen. Man hat ſie zur Linken, wenn man das Geſicht gegen Mittag kehret. Morgen, Morgenzeit Mane, Tempus matutinum, Matin. Die Zeit, um welche die Sonne aufgeht, die Stunden vor und nach dem Augenblicke des Aufgangs mit begriſfen. Morgendaͤmmerung, ſ. Daͤmmerung. Morgenvunkt, Oſtpunkt, Oriens, Orient, Levant, Eſt. Der Durchſchnittspunkt des Aequators mit dem Horizonte an derjenigen Stelle des Himmels, an welcher die Geſtirne aufgehen. Er iſt einer von den vier Hauptoder Cardinalpunkten, durch welche im Horizonte die Hauptgegenden beſtimmt werden, ſ. Weltgegenden. Die Schiffer nennen ihn Oſten. Von ihm heißt die ganze umliegende Gegend des Himmels die Morgengegend, und man ſagt von dem, was ſich in dieſer Gegend zutraͤgt, es grſchehe gegen Morgen. An den Tagen der Nachtgleichen (um den 21. Maͤrz und 23. Sept.), wenn die Sonne im Aequator ſteht, geht ſie im Morgenpunkte ſelbſt auf. An den uͤbrigen Tagen des Jahrs ſtehen die Punkte des Horizonts, in welchen die Sonne aufgeht, von dieſem wahren oder eigentlichen Morgenpunkte ab, und fallen bey uns im Sommer weiter gegen Mitternacht, im Winter weiter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/299
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/299>, abgerufen am 13.05.2024.