bilden, welche den feinen Aether zwar von A nach B, nicht aber rückwärts durchlassen. So dringt dieser feinere Aether wegen seiner äußersten Elasticität bey A ein, strömt bey B hervor, und wird hier durch den Widerstand des gröbern Aethers in einem einfachen Wirbel nach A zurück getrieben. Dies dauert so lang, bis sich beyde Arten des Aethers nach und nach wieder vermischt haben. Die Erde selbst ist wegen der großen Menge Eisen und Magnet, die sie in sich faßt, mit ähnlichen Gängen erfüllt, und so mußte sich um sie ein großer Wirbel bilden.
Hiebey ist nun freylich die Luft entbehrlich; aber es ist auch sehr gewagt, den Aether, von dem man gar keine Erfahrungen hat, noch in zwo Sorten von verschiedener Feinheit zu sondern. Uebrigens müßte der Erdwirbel den Wirbel des Magnets beständig stören. Euler entscheidet zwar nicht, aus welchem Pole der Erde der Aether komme, und in welchen er Zehe. Aber man setze, er komme von A, so muß er die Geschwindigkeit des aus dem Magnete von B her zurückkehrenden Aethers vermindern. Kömmt er aber von B, so wird er entweder die Stellung des Magnets BA umkehren, und die vorige Schwierigkeit wiederbringen, oder es wird sonderbar bleiben, daß er von B herkömmt, und doch von A einströmt. Auch bleibt beym einfachen Wirbel unbegreiflich, wie beyde Pole ein unmagnetisches Eisen mit gleicher Stärke und Geschwindigkeit anziehen können. Endlich bestimmt Euler selbst, daß nach seiner Hypothese die gerade Figur die geschickteste zu starken Magneten seyn müsse, da doch der Erfahrung gemäß die hufeisenförmigen Magnete den geraden Stäben an Stärke nichts nachgeben.
Dü Tour nimmt eben den einfachen Wirbel und eben den klappenartigen Bau der Canäle des Eisens an, scheint aber die Schwierigkeit wegen der Störung und gehinderten Bewegung des Wirbels mehr gefühlt zu haben. Er legt also den Fasern des Eisens eine Kraft bey, die Oefnungen zu verengern und zu erweitern, und läßt dadurch die magnetische Materie während des Durchgangs
bilden, welche den feinen Aether zwar von A nach B, nicht aber ruͤckwaͤrts durchlaſſen. So dringt dieſer feinere Aether wegen ſeiner aͤußerſten Elaſticitaͤt bey A ein, ſtroͤmt bey B hervor, und wird hier durch den Widerſtand des groͤbern Aethers in einem einfachen Wirbel nach A zuruͤck getrieben. Dies dauert ſo lang, bis ſich beyde Arten des Aethers nach und nach wieder vermiſcht haben. Die Erde ſelbſt iſt wegen der großen Menge Eiſen und Magnet, die ſie in ſich faßt, mit aͤhnlichen Gaͤngen erfuͤllt, und ſo mußte ſich um ſie ein großer Wirbel bilden.
Hiebey iſt nun freylich die Luft entbehrlich; aber es iſt auch ſehr gewagt, den Aether, von dem man gar keine Erfahrungen hat, noch in zwo Sorten von verſchiedener Feinheit zu ſondern. Uebrigens muͤßte der Erdwirbel den Wirbel des Magnets beſtaͤndig ſtoͤren. Euler entſcheidet zwar nicht, aus welchem Pole der Erde der Aether komme, und in welchen er Zehe. Aber man ſetze, er komme von A, ſo muß er die Geſchwindigkeit des aus dem Magnete von B her zuruͤckkehrenden Aethers vermindern. Koͤmmt er aber von B, ſo wird er entweder die Stellung des Magnets BA umkehren, und die vorige Schwierigkeit wiederbringen, oder es wird ſonderbar bleiben, daß er von B herkoͤmmt, und doch von A einſtroͤmt. Auch bleibt beym einfachen Wirbel unbegreiflich, wie beyde Pole ein unmagnetiſches Eiſen mit gleicher Staͤrke und Geſchwindigkeit anziehen koͤnnen. Endlich beſtimmt Euler ſelbſt, daß nach ſeiner Hypotheſe die gerade Figur die geſchickteſte zu ſtarken Magneten ſeyn muͤſſe, da doch der Erfahrung gemaͤß die hufeiſenfoͤrmigen Magnete den geraden Staͤben an Staͤrke nichts nachgeben.
Duͤ Tour nimmt eben den einfachen Wirbel und eben den klappenartigen Bau der Canaͤle des Eiſens an, ſcheint aber die Schwierigkeit wegen der Stoͤrung und gehinderten Bewegung des Wirbels mehr gefuͤhlt zu haben. Er legt alſo den Faſern des Eiſens eine Kraft bey, die Oefnungen zu verengern und zu erweitern, und laͤßt dadurch die magnetiſche Materie waͤhrend des Durchgangs
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bilden, welche den feinen Aether zwar von A nach B, nicht aber ruͤckwaͤrts durchlaſſen. So dringt dieſer feinere Aether wegen ſeiner aͤußerſten Elaſticitaͤt bey A ein, ſtroͤmt bey B hervor, und wird hier durch den Widerſtand des groͤbern Aethers in einem einfachen Wirbel nach A zuruͤck getrieben. Dies dauert ſo lang, bis ſich beyde Arten des Aethers nach und nach wieder vermiſcht haben. Die Erde ſelbſt iſt wegen der großen Menge Eiſen und Magnet, die ſie in ſich faßt, mit aͤhnlichen Gaͤngen erfuͤllt, und ſo mußte ſich um ſie ein großer Wirbel bilden.
Hiebey iſt nun freylich die Luft entbehrlich; aber es iſt auch ſehr gewagt, den Aether, von dem man gar keine Erfahrungen hat, noch in zwo Sorten von verſchiedener Feinheit zu ſondern. Uebrigens muͤßte der Erdwirbel den Wirbel des Magnets beſtaͤndig ſtoͤren. Euler entſcheidet zwar nicht, aus welchem Pole der Erde der Aether komme, und in welchen er Zehe. Aber man ſetze, er komme von A, ſo muß er die Geſchwindigkeit des aus dem Magnete von B her zuruͤckkehrenden Aethers vermindern. Koͤmmt er aber von B, ſo wird er entweder die Stellung des Magnets BA umkehren, und die vorige Schwierigkeit wiederbringen, oder es wird ſonderbar bleiben, daß er von B herkoͤmmt, und doch von A einſtroͤmt. Auch bleibt beym einfachen Wirbel unbegreiflich, wie beyde Pole ein unmagnetiſches Eiſen mit gleicher Staͤrke und Geſchwindigkeit anziehen koͤnnen. Endlich beſtimmt Euler ſelbſt, daß nach ſeiner Hypotheſe die gerade Figur die geſchickteſte zu ſtarken Magneten ſeyn muͤſſe, da doch der Erfahrung gemaͤß die hufeiſenfoͤrmigen Magnete den geraden Staͤben an Staͤrke nichts nachgeben.
Duͤ Tour nimmt eben den einfachen Wirbel und eben den klappenartigen Bau der Canaͤle des Eiſens an, ſcheint aber die Schwierigkeit wegen der Stoͤrung und gehinderten Bewegung des Wirbels mehr gefuͤhlt zu haben. Er legt alſo den Faſern des Eiſens eine Kraft bey, die Oefnungen zu verengern und zu erweitern, und laͤßt dadurch die magnetiſche Materie waͤhrend des Durchgangs
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/127>, abgerufen am 23.11.2024.
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