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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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cap. 27.)
hat ein Fernrohr im verfinsterten Zimmer zu Beobachtung der Sonnenflecken gebraucht. Er bediente sich des holländischen Fernrohrs, weil damals noch kein anderes bekannt war. Hevel (Selenographia, Prolegom. p. 98.) beschreibt dieses Verfahren ausführlich. Von dem sprachrohrförmigen Helioskop, dessen sich Eimmart in Nürnberg zu Beobachtung der Sonnenfinsternisse bediente, handelt Rost (Astronomisches Handbuch, Th. II. Cap. 11.). Gebraucht man dabey ein astronomisches Fernrohr, so stellt sich das Bild aufrecht dar. Ein ungenannter Italiäner (De h<*>liometri structura et usu. Venet. 1760. 4.) hat an diesem Werkzeuge, das er unrichtig Heliometer nennt, noch einige Veränderungen gemacht; es ist aber zu so genauen Beobachtungen, als der jetzige Zustand der Astronomie erfordert, untauglich, und dient blos zu einer bequemen Betrachtung und Abzeichnung der Sonnenscheibe mit ihren Flecken.

Kästner Astronomische Abhandlungen, Zweyte Sammlung. S. 362. u. f.

Hemisphär, s. Halbkugel.

Hepatische Luft, s. Gas, hepatisches.

Herbst, Spätjahr, Autumnus, Automne.

Eine der vier Jahrszeiten, welche zwischen den Sommer und Winter fällt, von dem Tag anfängt, an welchem die Sonne beym Niedersteigen in den Aequator tritt, und sich mit dem endiget, an welchem dieselbe im Mittage ihren niedrigsten Stand im Jahre erreicht. Diejenige Helfte der Ekliptik, welche bey uns die niedersteigenden Zeichen vom Krebse bis zum Steinbock enthält, wird vom Aequator im Anfangspunkte der Wage durchschnitten; daher bestimmt der Eintritt der Sonne in die Wage den Anfang, und der in den Steinbock das Ende des Herbsts, welcher also bey uns um den 23. September mit der Nachtgleiche anfängt, und um den 21. December mit dem kürzesten Tage aufhört, s. Ekliptik.

In der südlichen gemäßigten Zone enthält die andere Helfte der Ekliptik die niedersteigenden Zeichen, daher der


cap. 27.)
hat ein Fernrohr im verfinſterten Zimmer zu Beobachtung der Sonnenflecken gebraucht. Er bediente ſich des hollaͤndiſchen Fernrohrs, weil damals noch kein anderes bekannt war. Hevel (Selenographia, Prolegom. p. 98.) beſchreibt dieſes Verfahren ausfuͤhrlich. Von dem ſprachrohrfoͤrmigen Helioſkop, deſſen ſich Eimmart in Nuͤrnberg zu Beobachtung der Sonnenfinſterniſſe bediente, handelt Roſt (Aſtronomiſches Handbuch, Th. II. Cap. 11.). Gebraucht man dabey ein aſtronomiſches Fernrohr, ſo ſtellt ſich das Bild aufrecht dar. Ein ungenannter Italiaͤner (De h<*>liometri ſtructura et uſu. Venet. 1760. 4.) hat an dieſem Werkzeuge, das er unrichtig Heliometer nennt, noch einige Veraͤnderungen gemacht; es iſt aber zu ſo genauen Beobachtungen, als der jetzige Zuſtand der Aſtronomie erfordert, untauglich, und dient blos zu einer bequemen Betrachtung und Abzeichnung der Sonnenſcheibe mit ihren Flecken.

Kaͤſtner Aſtronomiſche Abhandlungen, Zweyte Sammlung. S. 362. u. f.

Hemiſphaͤr, ſ. Halbkugel.

Hepatiſche Luft, ſ. Gas, hepatiſches.

Herbſt, Spaͤtjahr, Autumnus, Automne.

Eine der vier Jahrszeiten, welche zwiſchen den Sommer und Winter faͤllt, von dem Tag anfaͤngt, an welchem die Sonne beym Niederſteigen in den Aequator tritt, und ſich mit dem endiget, an welchem dieſelbe im Mittage ihren niedrigſten Stand im Jahre erreicht. Diejenige Helfte der Ekliptik, welche bey uns die niederſteigenden Zeichen vom Krebſe bis zum Steinbock enthaͤlt, wird vom Aequator im Anfangspunkte der Wage durchſchnitten; daher beſtimmt der Eintritt der Sonne in die Wage den Anfang, und der in den Steinbock das Ende des Herbſts, welcher alſo bey uns um den 23. September mit der Nachtgleiche anfaͤngt, und um den 21. December mit dem kuͤrzeſten Tage aufhoͤrt, ſ. Ekliptik.

In der ſuͤdlichen gemaͤßigten Zone enthaͤlt die andere Helfte der Ekliptik die niederſteigenden Zeichen, daher der

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[589/0595] cap. 27.) hat ein Fernrohr im verfinſterten Zimmer zu Beobachtung der Sonnenflecken gebraucht. Er bediente ſich des hollaͤndiſchen Fernrohrs, weil damals noch kein anderes bekannt war. Hevel (Selenographia, Prolegom. p. 98.) beſchreibt dieſes Verfahren ausfuͤhrlich. Von dem ſprachrohrfoͤrmigen Helioſkop, deſſen ſich Eimmart in Nuͤrnberg zu Beobachtung der Sonnenfinſterniſſe bediente, handelt Roſt (Aſtronomiſches Handbuch, Th. II. Cap. 11.). Gebraucht man dabey ein aſtronomiſches Fernrohr, ſo ſtellt ſich das Bild aufrecht dar. Ein ungenannter Italiaͤner (De h<*>liometri ſtructura et uſu. Venet. 1760. 4.) hat an dieſem Werkzeuge, das er unrichtig Heliometer nennt, noch einige Veraͤnderungen gemacht; es iſt aber zu ſo genauen Beobachtungen, als der jetzige Zuſtand der Aſtronomie erfordert, untauglich, und dient blos zu einer bequemen Betrachtung und Abzeichnung der Sonnenſcheibe mit ihren Flecken. Kaͤſtner Aſtronomiſche Abhandlungen, Zweyte Sammlung. S. 362. u. f. Hemiſphaͤr, ſ. Halbkugel. Hepatiſche Luft, ſ. Gas, hepatiſches. Herbſt, Spaͤtjahr, Autumnus, Automne. Eine der vier Jahrszeiten, welche zwiſchen den Sommer und Winter faͤllt, von dem Tag anfaͤngt, an welchem die Sonne beym Niederſteigen in den Aequator tritt, und ſich mit dem endiget, an welchem dieſelbe im Mittage ihren niedrigſten Stand im Jahre erreicht. Diejenige Helfte der Ekliptik, welche bey uns die niederſteigenden Zeichen vom Krebſe bis zum Steinbock enthaͤlt, wird vom Aequator im Anfangspunkte der Wage durchſchnitten; daher beſtimmt der Eintritt der Sonne in die Wage den Anfang, und der in den Steinbock das Ende des Herbſts, welcher alſo bey uns um den 23. September mit der Nachtgleiche anfaͤngt, und um den 21. December mit dem kuͤrzeſten Tage aufhoͤrt, ſ. Ekliptik. In der ſuͤdlichen gemaͤßigten Zone enthaͤlt die andere Helfte der Ekliptik die niederſteigenden Zeichen, daher der

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/595>, abgerufen am 22.11.2024.