Feuer angeführten Schrift über die Natur der Flamme nicht bestimmt erklärt; es hat aber Richard Kirwan(Exp. and. observations on the specific gravities and attractive powers of various salines substances, etc. Lond. 1781. 4. Versuche und Beob. über die Salze und die neuentdeckte Natur des Phlogiston, a. d. Engl. von Crell. Berlin und Stettin, 1783. 8.) die Crawfordische Theorie noch mehr erläutert und bestätiget, und dabey zu erweisen gesucht, daß das Phlogiston bey der Verbrennung in Gestalt eines luftförmigen Stoffs entwickelt werde, und im Grunde nichts anders, als eine von fremden Stoffen gereinigte brennbare Luft sey, s. Phlogiston. Wenn nun nach C. die Verbrennung durch eine doppelte Wahlanziehung zwischen Feuermaterie und dem brennenden Körper auf einer, und zwischen Phlogiston und Luft auf der andern Seite, bewirkt wird, so muß das luftförmig entbundne Phlogiston oder die brennbare Luft sich mit der atmosphärischen verbinden, welche Mischung durch den Ueberschuß der aus der Luft geschiedenen Wärme, welche der drennende Körper nicht ganz in sich nehmen kan, entzündet wird, daß also auch nach diesem System die Flamme füglich eine brennende Mischung von Phlogiston oder brennbarer und von reiner Luft genennt werden kan.
Herr de Lüc (Neue Ideen über die Meteorologie, I. B. §. 180. u. f.) erklärt sich über die Entstehung der Flamme bestimmter, und unterscheidet hiebey zween Fälle. Der erste ist dieser, wenn die zur Verbrennung nöthige dephlogistisirte Luft nicht wirklich zerstört, sondern blos durch fixe Luft, vermittelst einer Umwandlung oder Unterschiebung, ersetzt wird. Dieses geschieht z. B. bey der Verbrennung der Kohle und anderer blos glühenden Körper, zum Theil auch bey den gemeinen Lampen und Kerzen, und bey allen schwachen mattbrennenden Flammen. Hiebey entbindet sich aus dem brennenden Körper nicht brennbare Luft selbst, sondern nur die schwere Substanz, welche einen Bestandtheil der brennbaren Luft ausmacht, und nach de Lücs Vermuthung das Phlogiston der Chymiker ist. Durch diese Verbindung wird auf eine noch bis jetzt sehr
Feuer angefuͤhrten Schrift uͤber die Natur der Flamme nicht beſtimmt erklaͤrt; es hat aber Richard Kirwan(Exp. and. obſervations on the ſpecific gravities and attractive powers of various ſalines ſubſtances, etc. Lond. 1781. 4. Verſuche und Beob. uͤber die Salze und die neuentdeckte Natur des Phlogiſton, a. d. Engl. von Crell. Berlin und Stettin, 1783. 8.) die Crawfordiſche Theorie noch mehr erlaͤutert und beſtaͤtiget, und dabey zu erweiſen geſucht, daß das Phlogiſton bey der Verbrennung in Geſtalt eines luftfoͤrmigen Stoffs entwickelt werde, und im Grunde nichts anders, als eine von fremden Stoffen gereinigte brennbare Luft ſey, ſ. Phlogiſton. Wenn nun nach C. die Verbrennung durch eine doppelte Wahlanziehung zwiſchen Feuermaterie und dem brennenden Koͤrper auf einer, und zwiſchen Phlogiſton und Luft auf der andern Seite, bewirkt wird, ſo muß das luftfoͤrmig entbundne Phlogiſton oder die brennbare Luft ſich mit der atmosphaͤriſchen verbinden, welche Miſchung durch den Ueberſchuß der aus der Luft geſchiedenen Waͤrme, welche der drennende Koͤrper nicht ganz in ſich nehmen kan, entzuͤndet wird, daß alſo auch nach dieſem Syſtem die Flamme fuͤglich eine brennende Miſchung von Phlogiſton oder brennbarer und von reiner Luft genennt werden kan.
Herr de Luͤc (Neue Ideen uͤber die Meteorologie, I. B. §. 180. u. f.) erklaͤrt ſich uͤber die Entſtehung der Flamme beſtimmter, und unterſcheidet hiebey zween Faͤlle. Der erſte iſt dieſer, wenn die zur Verbrennung noͤthige dephlogiſtiſirte Luft nicht wirklich zerſtoͤrt, ſondern blos durch fixe Luft, vermittelſt einer Umwandlung oder Unterſchiebung, erſetzt wird. Dieſes geſchieht z. B. bey der Verbrennung der Kohle und anderer blos gluͤhenden Koͤrper, zum Theil auch bey den gemeinen Lampen und Kerzen, und bey allen ſchwachen mattbrennenden Flammen. Hiebey entbindet ſich aus dem brennenden Koͤrper nicht brennbare Luft ſelbſt, ſondern nur die ſchwere Subſtanz, welche einen Beſtandtheil der brennbaren Luft ausmacht, und nach de Luͤcs Vermuthung das Phlogiſton der Chymiker iſt. Durch dieſe Verbindung wird auf eine noch bis jetzt ſehr
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Feuer angefuͤhrten Schrift uͤber die Natur der Flamme nicht beſtimmt erklaͤrt; es hat aber Richard Kirwan (Exp. and. obſervations on the ſpecific gravities and attractive powers of various ſalines ſubſtances, etc. Lond. 1781. 4. Verſuche und Beob. uͤber die Salze und die neuentdeckte Natur des Phlogiſton, a. d. Engl. von Crell. Berlin und Stettin, 1783. 8.) die Crawfordiſche Theorie noch mehr erlaͤutert und beſtaͤtiget, und dabey zu erweiſen geſucht, daß das Phlogiſton bey der Verbrennung in Geſtalt eines luftfoͤrmigen Stoffs entwickelt werde, und im Grunde nichts anders, als eine von fremden Stoffen gereinigte brennbare Luft ſey, ſ. Phlogiſton. Wenn nun nach C. die Verbrennung durch eine doppelte Wahlanziehung zwiſchen Feuermaterie und dem brennenden Koͤrper auf einer, und zwiſchen Phlogiſton und Luft auf der andern Seite, bewirkt wird, ſo muß das luftfoͤrmig entbundne Phlogiſton oder die brennbare Luft ſich mit der atmosphaͤriſchen verbinden, welche Miſchung durch den Ueberſchuß der aus der Luft geſchiedenen Waͤrme, welche der drennende Koͤrper nicht ganz in ſich nehmen kan, entzuͤndet wird, daß alſo auch nach dieſem Syſtem die Flamme fuͤglich eine brennende Miſchung von Phlogiſton oder brennbarer und von reiner Luft genennt werden kan.
Herr de Luͤc (Neue Ideen uͤber die Meteorologie, I. B. §. 180. u. f.) erklaͤrt ſich uͤber die Entſtehung der Flamme beſtimmter, und unterſcheidet hiebey zween Faͤlle. Der erſte iſt dieſer, wenn die zur Verbrennung noͤthige dephlogiſtiſirte Luft nicht wirklich zerſtoͤrt, ſondern blos durch fixe Luft, vermittelſt einer Umwandlung oder Unterſchiebung, erſetzt wird. Dieſes geſchieht z. B. bey der Verbrennung der Kohle und anderer blos gluͤhenden Koͤrper, zum Theil auch bey den gemeinen Lampen und Kerzen, und bey allen ſchwachen mattbrennenden Flammen. Hiebey entbindet ſich aus dem brennenden Koͤrper nicht brennbare Luft ſelbſt, ſondern nur die ſchwere Subſtanz, welche einen Beſtandtheil der brennbaren Luft ausmacht, und nach de Luͤcs Vermuthung das Phlogiſton der Chymiker iſt. Durch dieſe Verbindung wird auf eine noch bis jetzt ſehr
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/291>, abgerufen am 25.11.2024.
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