angestellt. Ein halber Gran hochrothen Carmins mit 1/2° Gran Gummigutte gab eine Farbe, in der weder Roth noch Gelb hervorstach; 2 Gran helles Berlinerblau und 7 Gran Gummigutte gaben ein Mittelgrün; 1 Gran Carmin und 3 Gran Berlinerblau ein Mittel zwischen Roth und Blau. Hieraus leitet er die Grade der Schwäche dieser Farben, wie 1, 3, 10 her. Das heißt: Bey der Mischung muß man 10 Gewichttheile der Gummigutte, 3 des Berlinerblau und 1 des Carmins als einen Theil oder eine Portion der Grundfarbe ansehen. Für dunklern Carmin und dunkler Berlinerblau sind diese Zahlen 2, 3, 12. Die verschiedenen Farben vertheilt er in eine Pyramide, oder in ein Schränkchen mit dreyeckigten Fächern. Im untersten Fache sind 45 Quadrate, auf den Ecken roth, gelb, blau, und dazwischen die Schattirungen, deren jede acht Theile oder Portionen aus den Hauptfarben hat, z. B. rbg. Im nächsten Fache darüber sind 28 Quadrate, deren Farben nur 6 Theile von den Hauptfarben des untern Faches, dagegen aber jede 2 Theile beygemischtes Weiß, haben, z. B. wrbg. Im dritten Fache sind 15 Farben, nemlich die drey noch heller gemachten Hauptfarben und 12 Mittelfarben, jede zu 4 Theilen der Hauptfarben mit 4 Theilen Weiß, z. B. wrbg. So enthält das vierte Fach 10 Farben, jede mit 5 Theilen Weiß, das fünfte Fach 6 Farben mit 6 Theilen Weiß, wobey nur noch zwo Hauptfarben verbunden werden können, wie wrb, das sechste Fach blos die drey sehr hellen Hauptfarben wr, wb, wg, und das oberste Fach ein einziges weißes Quadrat. Die ganze Pyramide hat 108 Farben.
Man kan über diese Materie noch Sulzers allgemeine Theorie der schönen Künste unter dem Art. Farben, ingleichen August Ludwig Pfannenschmids Versuch einer Anleitung zum Mischen aller Farben aus blau, gelb und roth, herausg. von Ernst Rudolph Schulz, Hannover, 1781. 8., und über die in den Künsten und dem gemeinen Leben gewöhnlichen Benennungen und Bereitungen der Farben Christian Friedrich Prangens Farben- Lexicon, Halle, 1782. in zween Quartbänden, nachsehen.
angeſtellt. Ein halber Gran hochrothen Carmins mit 1/2° Gran Gummigutte gab eine Farbe, in der weder Roth noch Gelb hervorſtach; 2 Gran helles Berlinerblau und 7 Gran Gummigutte gaben ein Mittelgruͤn; 1 Gran Carmin und 3 Gran Berlinerblau ein Mittel zwiſchen Roth und Blau. Hieraus leitet er die Grade der Schwaͤche dieſer Farben, wie 1, 3, 10 her. Das heißt: Bey der Miſchung muß man 10 Gewichttheile der Gummigutte, 3 des Berlinerblau und 1 des Carmins als einen Theil oder eine Portion der Grundfarbe anſehen. Fuͤr dunklern Carmin und dunkler Berlinerblau ſind dieſe Zahlen 2, 3, 12. Die verſchiedenen Farben vertheilt er in eine Pyramide, oder in ein Schraͤnkchen mit dreyeckigten Faͤchern. Im unterſten Fache ſind 45 Quadrate, auf den Ecken roth, gelb, blau, und dazwiſchen die Schattirungen, deren jede acht Theile oder Portionen aus den Hauptfarben hat, z. B. rbg. Im naͤchſten Fache daruͤber ſind 28 Quadrate, deren Farben nur 6 Theile von den Hauptfarben des untern Faches, dagegen aber jede 2 Theile beygemiſchtes Weiß, haben, z. B. wrbg. Im dritten Fache ſind 15 Farben, nemlich die drey noch heller gemachten Hauptfarben und 12 Mittelfarben, jede zu 4 Theilen der Hauptfarben mit 4 Theilen Weiß, z. B. wrbg. So enthaͤlt das vierte Fach 10 Farben, jede mit 5 Theilen Weiß, das fuͤnfte Fach 6 Farben mit 6 Theilen Weiß, wobey nur noch zwo Hauptfarben verbunden werden koͤnnen, wie wrb, das ſechſte Fach blos die drey ſehr hellen Hauptfarben wr, wb, wg, und das oberſte Fach ein einziges weißes Quadrat. Die ganze Pyramide hat 108 Farben.
Man kan uͤber dieſe Materie noch Sulzers allgemeine Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte unter dem Art. Farben, ingleichen Auguſt Ludwig Pfannenſchmids Verſuch einer Anleitung zum Miſchen aller Farben aus blau, gelb und roth, herausg. von Ernſt Rudolph Schulz, Hannover, 1781. 8., und uͤber die in den Kuͤnſten und dem gemeinen Leben gewoͤhnlichen Benennungen und Bereitungen der Farben Chriſtian Friedrich Prangens Farben- Lexicon, Halle, 1782. in zween Quartbaͤnden, nachſehen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="2"><p><pbfacs="#f0174"xml:id="P.2.168"n="168"/><lb/>
angeſtellt. Ein halber Gran hochrothen Carmins mit 1/2° Gran Gummigutte gab eine Farbe, in der weder Roth noch Gelb hervorſtach; 2 Gran helles Berlinerblau und 7 Gran Gummigutte gaben ein Mittelgruͤn; 1 Gran Carmin und 3 Gran Berlinerblau ein Mittel zwiſchen Roth und Blau. Hieraus leitet er die Grade der Schwaͤche dieſer Farben, wie 1, 3, 10 her. Das heißt: Bey der Miſchung muß man 10 Gewichttheile der Gummigutte, 3 des Berlinerblau und 1 des Carmins als einen Theil oder eine Portion der Grundfarbe anſehen. Fuͤr dunklern Carmin und dunkler Berlinerblau ſind dieſe Zahlen 2, 3, 12. Die verſchiedenen Farben vertheilt er in eine Pyramide, oder in ein Schraͤnkchen mit dreyeckigten Faͤchern. Im unterſten Fache ſind 45 Quadrate, auf den Ecken roth, gelb, blau, und dazwiſchen die Schattirungen, deren jede acht Theile oder Portionen aus den Hauptfarben hat, z. B. <hirendition="#aq">rbg.</hi> Im naͤchſten Fache daruͤber ſind 28 Quadrate, deren Farben nur 6 Theile von den Hauptfarben des untern Faches, dagegen aber jede 2 Theile beygemiſchtes Weiß, haben, z. B. <hirendition="#aq">wrbg.</hi> Im dritten Fache ſind 15 Farben, nemlich die drey noch heller gemachten Hauptfarben und 12 Mittelfarben, jede zu 4 Theilen der Hauptfarben mit 4 Theilen Weiß, z. B. <hirendition="#aq">wrbg.</hi> So enthaͤlt das vierte Fach 10 Farben, jede mit 5 Theilen Weiß, das fuͤnfte Fach 6 Farben mit 6 Theilen Weiß, wobey nur noch zwo Hauptfarben verbunden werden koͤnnen, wie <hirendition="#aq">wrb,</hi> das ſechſte Fach blos die drey ſehr hellen Hauptfarben <hirendition="#aq">wr, wb, wg,</hi> und das oberſte Fach ein einziges weißes Quadrat. Die ganze Pyramide hat 108 Farben.</p><p>Man kan uͤber dieſe Materie noch <hirendition="#b">Sulzers</hi> allgemeine Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte unter dem Art. <hirendition="#b">Farben,</hi> ingleichen <hirendition="#b">Auguſt Ludwig Pfannenſchmids</hi> Verſuch einer Anleitung zum Miſchen aller Farben aus blau, gelb und roth, herausg. von <hirendition="#b">Ernſt Rudolph Schulz,</hi> Hannover, 1781. 8., und uͤber die in den Kuͤnſten und dem gemeinen Leben gewoͤhnlichen Benennungen und Bereitungen der Farben <hirendition="#b">Chriſtian Friedrich Prangens</hi> Farben- Lexicon, Halle, 1782. in zween Quartbaͤnden, nachſehen.<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[168/0174]
angeſtellt. Ein halber Gran hochrothen Carmins mit 1/2° Gran Gummigutte gab eine Farbe, in der weder Roth noch Gelb hervorſtach; 2 Gran helles Berlinerblau und 7 Gran Gummigutte gaben ein Mittelgruͤn; 1 Gran Carmin und 3 Gran Berlinerblau ein Mittel zwiſchen Roth und Blau. Hieraus leitet er die Grade der Schwaͤche dieſer Farben, wie 1, 3, 10 her. Das heißt: Bey der Miſchung muß man 10 Gewichttheile der Gummigutte, 3 des Berlinerblau und 1 des Carmins als einen Theil oder eine Portion der Grundfarbe anſehen. Fuͤr dunklern Carmin und dunkler Berlinerblau ſind dieſe Zahlen 2, 3, 12. Die verſchiedenen Farben vertheilt er in eine Pyramide, oder in ein Schraͤnkchen mit dreyeckigten Faͤchern. Im unterſten Fache ſind 45 Quadrate, auf den Ecken roth, gelb, blau, und dazwiſchen die Schattirungen, deren jede acht Theile oder Portionen aus den Hauptfarben hat, z. B. rbg. Im naͤchſten Fache daruͤber ſind 28 Quadrate, deren Farben nur 6 Theile von den Hauptfarben des untern Faches, dagegen aber jede 2 Theile beygemiſchtes Weiß, haben, z. B. wrbg. Im dritten Fache ſind 15 Farben, nemlich die drey noch heller gemachten Hauptfarben und 12 Mittelfarben, jede zu 4 Theilen der Hauptfarben mit 4 Theilen Weiß, z. B. wrbg. So enthaͤlt das vierte Fach 10 Farben, jede mit 5 Theilen Weiß, das fuͤnfte Fach 6 Farben mit 6 Theilen Weiß, wobey nur noch zwo Hauptfarben verbunden werden koͤnnen, wie wrb, das ſechſte Fach blos die drey ſehr hellen Hauptfarben wr, wb, wg, und das oberſte Fach ein einziges weißes Quadrat. Die ganze Pyramide hat 108 Farben.
Man kan uͤber dieſe Materie noch Sulzers allgemeine Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte unter dem Art. Farben, ingleichen Auguſt Ludwig Pfannenſchmids Verſuch einer Anleitung zum Miſchen aller Farben aus blau, gelb und roth, herausg. von Ernſt Rudolph Schulz, Hannover, 1781. 8., und uͤber die in den Kuͤnſten und dem gemeinen Leben gewoͤhnlichen Benennungen und Bereitungen der Farben Chriſtian Friedrich Prangens Farben- Lexicon, Halle, 1782. in zween Quartbaͤnden, nachſehen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/174>, abgerufen am 05.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.