Ephemeriden von 1475 bis 1506 herausgegeben. "Rex "Matthias, cui opus dicatum cst, heißt es beym W., "auctorem donavil aureis octingentis. Opus ipsum a lit"teratis tanto applausu susceptum, ut singula exempla "duodecim aureis venderentur, Hungaris, Italis, Gallis, "Britannis certatim coementibus." Auf diese folgten nachher des Stöfler, Leovitius, Origanus, Keplers Ephemeriden, zum Theil für die Astrologie bestimmt. Unter den neuern, welche auf mehrere Jahre fortgehen, haben die von Manfredi zu Bologna angefangenen und von Zanotti fortgesetzten (Eustachii Manfredi ephemerides caelestium motuum e tab. Casini 1715--1725, Bononiae 1715. II. To. 4. ferner von 1725--1750, Bonon. 1725. 4. Eustachii Zanotti ephemerides cael. motuum 1751--1762, Bonon. 1750. 4. ferner von 1763--1773. Bon. 1761. 4. und 1774--1786, Bonon. 1773. 4.) den grösten Ruhm erlanget.
Unter denen, welche für jedes Jahr einzeln herauskommen, und eigentliche astronomische Kalender sind, hat das höchste Alter die Connoissance des tems, welche mit 1679 von Picard angefangen, und ununterbrochen von Lefevre, Lieutaud, Godin, Maraldi, de la Caille, de la Lande und Ieaurat bis jetzt fortgesetzt worden ist. Die sechs Jahre von 1762 bis 1767 führen durch Hrn. de Lande Veranstaltung den Titel: Connoissance des mouvemens celestes. Des P. Hell Wiener Ephemeriden (Ephemerides ad meridianum Viennensem) fiengen mit 1757 an, und sind mit schönen Abhandlungen begleitet. Der englische Schifferkalender (The nautical Almanac and astronomical Ephemeris) wird seit 1767 unter Herrn Maskelyne's Aufsicht berechnet. Das berliner astronomische Jahrbuch (Astronomisches Jahrbuch oder Ephemeriden der K. Preuss. Acad. d. W.), welches für unsere Gegenden sehr bequem war, fieng mit 1776 an, und zeichnete sich durch eine gute Einrichtung und beygefügte vortrefliche Abhandlungen aus. Es hörte aber mit 1782 auf, und Hr. Bode hat seitdem angefangen, es abgekürzter unter seinem Namen fortzusetzen (Astronomisches
Ephemeriden von 1475 bis 1506 herausgegeben. ”Rex ”Matthias, cui opus dicatum cſt, heißt es beym W., ”auctorem donavil aureis octingentis. Opus ipſum a lit”teratis tanto applauſu ſuſceptum, ut ſingula exempla ”duodecim aureis venderentur, Hungaris, Italis, Gallis, ”Britannis certatim coementibus.“ Auf dieſe folgten nachher des Stoͤfler, Leovitius, Origanus, Keplers Ephemeriden, zum Theil fuͤr die Aſtrologie beſtimmt. Unter den neuern, welche auf mehrere Jahre fortgehen, haben die von Manfredi zu Bologna angefangenen und von Zanotti fortgeſetzten (Euſtachii Manfredi ephemerides caeleſtium motuum e tab. Caſini 1715—1725, Bononiae 1715. II. To. 4. ferner von 1725—1750, Bonon. 1725. 4. Euſtachii Zanotti ephemerides cael. motuum 1751—1762, Bonon. 1750. 4. ferner von 1763—1773. Bon. 1761. 4. und 1774—1786, Bonon. 1773. 4.) den groͤſten Ruhm erlanget.
Unter denen, welche fuͤr jedes Jahr einzeln herauskommen, und eigentliche aſtronomiſche Kalender ſind, hat das hoͤchſte Alter die Connoiſſance des tems, welche mit 1679 von Picard angefangen, und ununterbrochen von Lefevre, Lieutaud, Godin, Maraldi, de la Caille, de la Lande und Ieaurat bis jetzt fortgeſetzt worden iſt. Die ſechs Jahre von 1762 bis 1767 fuͤhren durch Hrn. de Lande Veranſtaltung den Titel: Connoiſſance des mouvemens céleſtes. Des P. Hell Wiener Ephemeriden (Ephemerides ad meridianum Viennenſem) fiengen mit 1757 an, und ſind mit ſchoͤnen Abhandlungen begleitet. Der engliſche Schifferkalender (The nautical Almanac and aſtronomical Ephemeris) wird ſeit 1767 unter Herrn Maſkelyne's Aufſicht berechnet. Das berliner aſtronomiſche Jahrbuch (Aſtronomiſches Jahrbuch oder Ephemeriden der K. Preuſs. Acad. d. W.), welches fuͤr unſere Gegenden ſehr bequem war, fieng mit 1776 an, und zeichnete ſich durch eine gute Einrichtung und beygefuͤgte vortrefliche Abhandlungen aus. Es hoͤrte aber mit 1782 auf, und Hr. Bode hat ſeitdem angefangen, es abgekuͤrzter unter ſeinem Namen fortzuſetzen (Aſtronomiſches
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Ephemeriden von 1475 bis 1506 herausgegeben. ”Rex ”Matthias, cui opus dicatum cſt, heißt es beym W., ”auctorem donavil aureis octingentis. Opus ipſum a lit”teratis tanto applauſu ſuſceptum, ut ſingula exempla ”duodecim aureis venderentur, Hungaris, Italis, Gallis, ”Britannis certatim coementibus.“ Auf dieſe folgten nachher des Stoͤfler, Leovitius, Origanus, Keplers Ephemeriden, zum Theil fuͤr die Aſtrologie beſtimmt. Unter den neuern, welche auf mehrere Jahre fortgehen, haben die von Manfredi zu Bologna angefangenen und von Zanotti fortgeſetzten (Euſtachii Manfredi ephemerides caeleſtium motuum e tab. Caſini 1715—1725, Bononiae 1715. II. To. 4. ferner von 1725—1750, Bonon. 1725. 4. Euſtachii Zanotti ephemerides cael. motuum 1751—1762, Bonon. 1750. 4. ferner von 1763—1773. Bon. 1761. 4. und 1774—1786, Bonon. 1773. 4.) den groͤſten Ruhm erlanget.
Unter denen, welche fuͤr jedes Jahr einzeln herauskommen, und eigentliche aſtronomiſche Kalender ſind, hat das hoͤchſte Alter die Connoiſſance des tems, welche mit 1679 von Picard angefangen, und ununterbrochen von Lefevre, Lieutaud, Godin, Maraldi, de la Caille, de la Lande und Ieaurat bis jetzt fortgeſetzt worden iſt. Die ſechs Jahre von 1762 bis 1767 fuͤhren durch Hrn. de Lande Veranſtaltung den Titel: Connoiſſance des mouvemens céleſtes. Des P. Hell Wiener Ephemeriden (Ephemerides ad meridianum Viennenſem) fiengen mit 1757 an, und ſind mit ſchoͤnen Abhandlungen begleitet. Der engliſche Schifferkalender (The nautical Almanac and aſtronomical Ephemeris) wird ſeit 1767 unter Herrn Maſkelyne's Aufſicht berechnet. Das berliner aſtronomiſche Jahrbuch (Aſtronomiſches Jahrbuch oder Ephemeriden der K. Preuſs. Acad. d. W.), welches fuͤr unſere Gegenden ſehr bequem war, fieng mit 1776 an, und zeichnete ſich durch eine gute Einrichtung und beygefuͤgte vortrefliche Abhandlungen aus. Es hoͤrte aber mit 1782 auf, und Hr. Bode hat ſeitdem angefangen, es abgekuͤrzter unter ſeinem Namen fortzuſetzen (Aſtronomiſches
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 854. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/868>, abgerufen am 25.11.2024.
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