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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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leer läst, in welchen sich andere Materien aufhalten können, wird der Körper für solche Materien durchdringlich (permeable). So nehmen die Physiker vom Aether an, daß er alle Körper durchdringe, und sich in ihren Zwischenräumen aufhalte; auch das Feuer oder die Wärme durchdringt alle bekannte Körper. Für die elektrische, magnetische Materie rc. sind nur gewisse Körper durchdringlich. In den Systemen, welche das Licht für einen materiellen Ausfluß erklären, werden die durchsichtigen Körper als durchdringlich für die Lichtmaterie angesehen. Feste Körper sind insgemein durchdringlich für diejenigen flüßigen Materien, welche sich an sie anhängen, oder von ihnen stark angezogen werden. So lassen sich Salze, Löschpapier, Schwämme rc. vom Wasser durchdringen.

Durchgang durch den Mittagskreis, s. Culmination.

Durchgänge durch die Sonnenscheibe, Transitus per discum solis, Passages sur le disque du soleil.

Diejenigen Himmelsbegebenheiten, da Venus oder Merkur bey ihrem Umlaufe um die Sonne, in gerader Linie zwischen die Sonnenscheibe und das Auge des Zuschauers auf der Erde kommen, und sich also als dunkle, jetzt gerade nur auf der Rückseite erleuchtete, Kugeln, wie runde schwarze Flecken durch die Sonnenscheibe zu bewegen scheinen.

Venus und Merkur, welche innerhalb der Erdbahn um die Sonne laufen, kommen bey jedem Umlaufe einmal zwischen der Erde und der Sonne zu stehen; diese Stellung heißt ihre untere Conjunction mit der Sonne. Gemeiniglich haben sie bey dieser Conjunction eine Breite, welche größer als der Halbmesser der Sonne ist, und stehen daher von dem in der Ekliptik liegenden Mittelpunkte der Sonne zu weit ab, als daß sie innerhalb der Sonnenscheibe erscheinen könnten. Nur selten fällt eine solche untere Conjunction ganz nahe an ihrem Knoten, wo ihre Breite gering ist, und dann erscheinen sie in der Sonne als ein runder Flecken, dessen Durchmesser für die Venus ohngefähr (1/30), für


leer laͤſt, in welchen ſich andere Materien aufhalten koͤnnen, wird der Koͤrper fuͤr ſolche Materien durchdringlich (permeable). So nehmen die Phyſiker vom Aether an, daß er alle Koͤrper durchdringe, und ſich in ihren Zwiſchenraͤumen aufhalte; auch das Feuer oder die Waͤrme durchdringt alle bekannte Koͤrper. Fuͤr die elektriſche, magnetiſche Materie rc. ſind nur gewiſſe Koͤrper durchdringlich. In den Syſtemen, welche das Licht fuͤr einen materiellen Ausfluß erklaͤren, werden die durchſichtigen Koͤrper als durchdringlich fuͤr die Lichtmaterie angeſehen. Feſte Koͤrper ſind insgemein durchdringlich fuͤr diejenigen fluͤßigen Materien, welche ſich an ſie anhaͤngen, oder von ihnen ſtark angezogen werden. So laſſen ſich Salze, Loͤſchpapier, Schwaͤmme rc. vom Waſſer durchdringen.

Durchgang durch den Mittagskreis, ſ. Culmination.

Durchgaͤnge durch die Sonnenſcheibe, Tranſitus per diſcum ſolis, Paſſages ſur le diſque du ſoleil.

Diejenigen Himmelsbegebenheiten, da Venus oder Merkur bey ihrem Umlaufe um die Sonne, in gerader Linie zwiſchen die Sonnenſcheibe und das Auge des Zuſchauers auf der Erde kommen, und ſich alſo als dunkle, jetzt gerade nur auf der Ruͤckſeite erleuchtete, Kugeln, wie runde ſchwarze Flecken durch die Sonnenſcheibe zu bewegen ſcheinen.

Venus und Merkur, welche innerhalb der Erdbahn um die Sonne laufen, kommen bey jedem Umlaufe einmal zwiſchen der Erde und der Sonne zu ſtehen; dieſe Stellung heißt ihre untere Conjunction mit der Sonne. Gemeiniglich haben ſie bey dieſer Conjunction eine Breite, welche groͤßer als der Halbmeſſer der Sonne iſt, und ſtehen daher von dem in der Ekliptik liegenden Mittelpunkte der Sonne zu weit ab, als daß ſie innerhalb der Sonnenſcheibe erſcheinen koͤnnten. Nur ſelten faͤllt eine ſolche untere Conjunction ganz nahe an ihrem Knoten, wo ihre Breite gering iſt, und dann erſcheinen ſie in der Sonne als ein runder Flecken, deſſen Durchmeſſer fuͤr die Venus ohngefaͤhr (1/30), fuͤr

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[636/0650] leer laͤſt, in welchen ſich andere Materien aufhalten koͤnnen, wird der Koͤrper fuͤr ſolche Materien durchdringlich (permeable). So nehmen die Phyſiker vom Aether an, daß er alle Koͤrper durchdringe, und ſich in ihren Zwiſchenraͤumen aufhalte; auch das Feuer oder die Waͤrme durchdringt alle bekannte Koͤrper. Fuͤr die elektriſche, magnetiſche Materie rc. ſind nur gewiſſe Koͤrper durchdringlich. In den Syſtemen, welche das Licht fuͤr einen materiellen Ausfluß erklaͤren, werden die durchſichtigen Koͤrper als durchdringlich fuͤr die Lichtmaterie angeſehen. Feſte Koͤrper ſind insgemein durchdringlich fuͤr diejenigen fluͤßigen Materien, welche ſich an ſie anhaͤngen, oder von ihnen ſtark angezogen werden. So laſſen ſich Salze, Loͤſchpapier, Schwaͤmme rc. vom Waſſer durchdringen. Durchgang durch den Mittagskreis, ſ. Culmination. Durchgaͤnge durch die Sonnenſcheibe, Tranſitus per diſcum ſolis, Paſſages ſur le diſque du ſoleil. Diejenigen Himmelsbegebenheiten, da Venus oder Merkur bey ihrem Umlaufe um die Sonne, in gerader Linie zwiſchen die Sonnenſcheibe und das Auge des Zuſchauers auf der Erde kommen, und ſich alſo als dunkle, jetzt gerade nur auf der Ruͤckſeite erleuchtete, Kugeln, wie runde ſchwarze Flecken durch die Sonnenſcheibe zu bewegen ſcheinen. Venus und Merkur, welche innerhalb der Erdbahn um die Sonne laufen, kommen bey jedem Umlaufe einmal zwiſchen der Erde und der Sonne zu ſtehen; dieſe Stellung heißt ihre untere Conjunction mit der Sonne. Gemeiniglich haben ſie bey dieſer Conjunction eine Breite, welche groͤßer als der Halbmeſſer der Sonne iſt, und ſtehen daher von dem in der Ekliptik liegenden Mittelpunkte der Sonne zu weit ab, als daß ſie innerhalb der Sonnenſcheibe erſcheinen koͤnnten. Nur ſelten faͤllt eine ſolche untere Conjunction ganz nahe an ihrem Knoten, wo ihre Breite gering iſt, und dann erſcheinen ſie in der Sonne als ein runder Flecken, deſſen Durchmeſſer fuͤr die Venus ohngefaͤhr (1/30), fuͤr

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 636. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/650>, abgerufen am 22.11.2024.