Kolbens, fällt von derselben in Gestalt eines Regens zurück, und verdichtet die Dämpfe wieder. Hiedurch entsteht ein leerer Raum, und die auf den Kolben drückende Luftsäule treibt denselben wiederum auf den Boden des Cylinders zurück, zieht das mit dem Kolben verbundne Ende A des Hebels niederwärts, und erhebt dadurch das andere Ende B mit der daran befindlichen Schachtstange, welche die Kolben der Saugpumpen mit sich in die Höhe zieht. Hiebey geht zugleich die bey H anhängende Stange wiederum niederwärts, öfnet den Regulator aufs neue, und verschließt den Hahn K, daß also die Einspritzung des kalten Wassers aufhört, und die Dämpfe aus dem Kessel wiederum eintreten können, um den Kolben aufs neue in die Höhe zu treiben, und den Hebel durch sein Uebergewicht auf der andern Seite niedersinken zu lassen. So hängt das Spiel der Maschine von der abwechselnden Wirkung der heißen Dämpfe und des kalten Wassers, verbunden mit dem Drucke der Atmospäre, ab.
Die Art, wie die am Hebel bey H anhängende Stange, wenn sie weit genug heraufgegangen ist, den Regulator vorschiebt, und den Hahn K öfnet, und, wenn sie weit genug niedergesunken ist, gerade das Gegentheil bewirkt, beruht auf Kunstgriffen, welche mehr zur Mechanik, als zur Naturlehre gehören. Fast jeder Künstler bewirkt diese Bewegungen auf eine andere Art. Der Hebel bewegt zugleich ein Druckwerk, wodurch das Behältniß, aus welchem das in den Cylinder einspritzende Wasser herabkömmt, stets mit neuem Wasser versehen wird. Viele andere theils zum Mechanismus selbst, theils zur Bequemlichkeit und Sicherheit der Maschine gehörige Stücke muß ich hier ganz unberührt lassen.
Diese Dampfmaschinen sind vorzüglich in den Bergwerken, wo man beym Mangel genugsamer Aufschlagewasser in große Tiefen zu wirken hat, mit Vortheil zu gebrauchen, und daher besonders in den englischen Bergwerken häufig angelegt, wo die Feurung mit Steinkohlen geschieht. Dennoch ist diese Feurung kostbar, und man verbraucht zu einer großen Feuermaschine in Cornwallis jährlich
Kolbens, faͤllt von derſelben in Geſtalt eines Regens zuruͤck, und verdichtet die Daͤmpfe wieder. Hiedurch entſteht ein leerer Raum, und die auf den Kolben druͤckende Luftſaͤule treibt denſelben wiederum auf den Boden des Cylinders zuruͤck, zieht das mit dem Kolben verbundne Ende A des Hebels niederwaͤrts, und erhebt dadurch das andere Ende B mit der daran befindlichen Schachtſtange, welche die Kolben der Saugpumpen mit ſich in die Hoͤhe zieht. Hiebey geht zugleich die bey H anhaͤngende Stange wiederum niederwaͤrts, oͤfnet den Regulator aufs neue, und verſchließt den Hahn K, daß alſo die Einſpritzung des kalten Waſſers aufhoͤrt, und die Daͤmpfe aus dem Keſſel wiederum eintreten koͤnnen, um den Kolben aufs neue in die Hoͤhe zu treiben, und den Hebel durch ſein Uebergewicht auf der andern Seite niederſinken zu laſſen. So haͤngt das Spiel der Maſchine von der abwechſelnden Wirkung der heißen Daͤmpfe und des kalten Waſſers, verbunden mit dem Drucke der Atmoſpaͤre, ab.
Die Art, wie die am Hebel bey H anhaͤngende Stange, wenn ſie weit genug heraufgegangen iſt, den Regulator vorſchiebt, und den Hahn K oͤfnet, und, wenn ſie weit genug niedergeſunken iſt, gerade das Gegentheil bewirkt, beruht auf Kunſtgriffen, welche mehr zur Mechanik, als zur Naturlehre gehoͤren. Faſt jeder Kuͤnſtler bewirkt dieſe Bewegungen auf eine andere Art. Der Hebel bewegt zugleich ein Druckwerk, wodurch das Behaͤltniß, aus welchem das in den Cylinder einſpritzende Waſſer herabkoͤmmt, ſtets mit neuem Waſſer verſehen wird. Viele andere theils zum Mechanismus ſelbſt, theils zur Bequemlichkeit und Sicherheit der Maſchine gehoͤrige Stuͤcke muß ich hier ganz unberuͤhrt laſſen.
Dieſe Dampfmaſchinen ſind vorzuͤglich in den Bergwerken, wo man beym Mangel genugſamer Aufſchlagewaſſer in große Tiefen zu wirken hat, mit Vortheil zu gebrauchen, und daher beſonders in den engliſchen Bergwerken haͤufig angelegt, wo die Feurung mit Steinkohlen geſchieht. Dennoch iſt dieſe Feurung koſtbar, und man verbraucht zu einer großen Feuermaſchine in Cornwallis jaͤhrlich
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Kolbens, faͤllt von derſelben in Geſtalt eines Regens zuruͤck, und verdichtet die Daͤmpfe wieder. Hiedurch entſteht ein leerer Raum, und die auf den Kolben druͤckende Luftſaͤule treibt denſelben wiederum auf den Boden des Cylinders zuruͤck, zieht das mit dem Kolben verbundne Ende A des Hebels niederwaͤrts, und erhebt dadurch das andere Ende B mit der daran befindlichen Schachtſtange, welche die Kolben der Saugpumpen mit ſich in die Hoͤhe zieht. Hiebey geht zugleich die bey H anhaͤngende Stange wiederum niederwaͤrts, oͤfnet den Regulator aufs neue, und verſchließt den Hahn K, daß alſo die Einſpritzung des kalten Waſſers aufhoͤrt, und die Daͤmpfe aus dem Keſſel wiederum eintreten koͤnnen, um den Kolben aufs neue in die Hoͤhe zu treiben, und den Hebel durch ſein Uebergewicht auf der andern Seite niederſinken zu laſſen. So haͤngt das Spiel der Maſchine von der abwechſelnden Wirkung der heißen Daͤmpfe und des kalten Waſſers, verbunden mit dem Drucke der Atmoſpaͤre, ab.
Die Art, wie die am Hebel bey H anhaͤngende Stange, wenn ſie weit genug heraufgegangen iſt, den Regulator vorſchiebt, und den Hahn K oͤfnet, und, wenn ſie weit genug niedergeſunken iſt, gerade das Gegentheil bewirkt, beruht auf Kunſtgriffen, welche mehr zur Mechanik, als zur Naturlehre gehoͤren. Faſt jeder Kuͤnſtler bewirkt dieſe Bewegungen auf eine andere Art. Der Hebel bewegt zugleich ein Druckwerk, wodurch das Behaͤltniß, aus welchem das in den Cylinder einſpritzende Waſſer herabkoͤmmt, ſtets mit neuem Waſſer verſehen wird. Viele andere theils zum Mechanismus ſelbſt, theils zur Bequemlichkeit und Sicherheit der Maſchine gehoͤrige Stuͤcke muß ich hier ganz unberuͤhrt laſſen.
Dieſe Dampfmaſchinen ſind vorzuͤglich in den Bergwerken, wo man beym Mangel genugſamer Aufſchlagewaſſer in große Tiefen zu wirken hat, mit Vortheil zu gebrauchen, und daher beſonders in den engliſchen Bergwerken haͤufig angelegt, wo die Feurung mit Steinkohlen geſchieht. Dennoch iſt dieſe Feurung koſtbar, und man verbraucht zu einer großen Feuermaſchine in Cornwallis jaͤhrlich
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 564. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/578>, abgerufen am 23.11.2024.
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