Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


Asche, Cineres, Cendres.

Dasjenige, was von den Körpern übrig bleibt, wenn sie durch die Verbrennung oder Calcination an freyer Luft ihres Brennbaren beraubt worden sind. Alle vegetabilische und thierische Materien lassen, an freyer Luft verbrannt, einen solchen erdichten, mehr oder weniger salzigen Rückstand übrig. So pflegt man auch einigen metallischen Erden, wenn die Metalle an freyer Luft verbrannt und calcinirt worden sind, den Namen Asche beyzulegen, z. B. Zinnasche: doch sollten diese mit dem gewöhnlichen Namen Kalch benennet werden.

Macquer chym. Wörterb. Art. Asche.

Ascii, s. Unschattichte.

Aspecten

Adspectus s. Configurationes planetarum, Aspects. Man giebt diesen Namen den verschiedenen Stellungen der Planeten im Thierkreise gegen einander. Da nemlich die Planeten, wozu hier auch Sonne und Mond gerechnet werden, in ihren eignen Bewegungen mit sehr verschiedener Geschwindigkeit fortgehen, einander bald einholen, bald sich von einander entfernen rc., so kommen sie in verschiedene Stellungen oder Aspecten gegen einander, unter welchen folgende die vornehmsten sind.

Die Zusammenkunft, Conjunctio, Conjonction, (ihr Zeichen ist [Abbildung] ) ereignet sich wenn zween Planeten an einerley Orte des Thierkreises gesehen werden, oder, (da die kleinern selten ganz genau und bis zur wirklichen Bedeckung zusammentreffen) wenn sie über oder unter einerley Punkte der Ekliptik stehen, d. i. wenn sie einerley Länge haben, s. Länge, der Gestirne. Sie stehen dann wenigstens nahe bey einander, und ihr Abstand ist bloß dem Unterschiede oder der Summe ihrer Breiten gleich, welche niemals viel betragen können. Die Zusammenkünfte der Planeten sind für die Sternkunde sehr wichtig; genaue Beobachtungen derselben tragen zur vollkommnern Kenntniß des Planetenlaufs nicht wenig bey; daher die Conjunctionen der Planeten unter einander selbst, und die nähevn Conjunctionen mit den im Thierkreise stehenden Fixsternen,


Aſche, Cineres, Cendres.

Dasjenige, was von den Koͤrpern uͤbrig bleibt, wenn ſie durch die Verbrennung oder Calcination an freyer Luft ihres Brennbaren beraubt worden ſind. Alle vegetabiliſche und thieriſche Materien laſſen, an freyer Luft verbrannt, einen ſolchen erdichten, mehr oder weniger ſalzigen Ruͤckſtand uͤbrig. So pflegt man auch einigen metalliſchen Erden, wenn die Metalle an freyer Luft verbrannt und calcinirt worden ſind, den Namen Aſche beyzulegen, z. B. Zinnaſche: doch ſollten dieſe mit dem gewoͤhnlichen Namen Kalch benennet werden.

Macquer chym. Woͤrterb. Art. Aſche.

Aſcii, ſ. Unſchattichte.

Aſpecten

Adſpectus ſ. Configurationes planetarum, Aſpects. Man giebt dieſen Namen den verſchiedenen Stellungen der Planeten im Thierkreiſe gegen einander. Da nemlich die Planeten, wozu hier auch Sonne und Mond gerechnet werden, in ihren eignen Bewegungen mit ſehr verſchiedener Geſchwindigkeit fortgehen, einander bald einholen, bald ſich von einander entfernen rc., ſo kommen ſie in verſchiedene Stellungen oder Aſpecten gegen einander, unter welchen folgende die vornehmſten ſind.

Die Zuſammenkunft, Conjunctio, Conjonction, (ihr Zeichen iſt [Abbildung] ) ereignet ſich wenn zween Planeten an einerley Orte des Thierkreiſes geſehen werden, oder, (da die kleinern ſelten ganz genau und bis zur wirklichen Bedeckung zuſammentreffen) wenn ſie uͤber oder unter einerley Punkte der Ekliptik ſtehen, d. i. wenn ſie einerley Laͤnge haben, ſ. Laͤnge, der Geſtirne. Sie ſtehen dann wenigſtens nahe bey einander, und ihr Abſtand iſt bloß dem Unterſchiede oder der Summe ihrer Breiten gleich, welche niemals viel betragen koͤnnen. Die Zuſammenkuͤnfte der Planeten ſind fuͤr die Sternkunde ſehr wichtig; genaue Beobachtungen derſelben tragen zur vollkommnern Kenntniß des Planetenlaufs nicht wenig bey; daher die Conjunctionen der Planeten unter einander ſelbſt, und die naͤhevn Conjunctionen mit den im Thierkreiſe ſtehenden Fixſternen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0147" xml:id="P.1.133" n="133"/><lb/>
          </p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>A&#x017F;che, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Cineres</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Cendres</hi></foreign></name>.</head><lb/>
          <p>Dasjenige, was von den Ko&#x0364;rpern u&#x0364;brig bleibt, wenn &#x017F;ie durch die <hi rendition="#b">Verbrennung</hi> oder <hi rendition="#b">Calcination an freyer Luft</hi> ihres Brennbaren beraubt worden &#x017F;ind. Alle vegetabili&#x017F;che und thieri&#x017F;che Materien la&#x017F;&#x017F;en, an freyer Luft verbrannt, einen &#x017F;olchen erdichten, mehr oder weniger &#x017F;alzigen Ru&#x0364;ck&#x017F;tand u&#x0364;brig. So pflegt man auch einigen metalli&#x017F;chen Erden, wenn die Metalle an freyer Luft verbrannt und calcinirt worden &#x017F;ind, den Namen A&#x017F;che beyzulegen, z. B. Zinna&#x017F;che: doch &#x017F;ollten die&#x017F;e mit dem gewo&#x0364;hnlichen Namen <hi rendition="#b">Kalch</hi> benennet werden.</p>
          <p><hi rendition="#b">Macquer</hi> chym. Wo&#x0364;rterb. Art. <hi rendition="#b">A&#x017F;che.</hi></p>
          <p> <hi rendition="#aq">A&#x017F;cii,</hi> <hi rendition="#b">&#x017F;. Un&#x017F;chattichte.</hi> </p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>A&#x017F;pecten</head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ad&#x017F;pectus &#x017F;. Configurationes planetarum, <hi rendition="#i">A&#x017F;pects.</hi></hi> Man giebt die&#x017F;en Namen den ver&#x017F;chiedenen Stellungen der Planeten im Thierkrei&#x017F;e gegen einander. Da nemlich die Planeten, wozu hier auch Sonne und Mond gerechnet werden, in ihren eignen Bewegungen mit &#x017F;ehr ver&#x017F;chiedener Ge&#x017F;chwindigkeit fortgehen, einander bald einholen, bald &#x017F;ich von einander entfernen rc., &#x017F;o kommen &#x017F;ie in ver&#x017F;chiedene Stellungen oder A&#x017F;pecten gegen einander, unter welchen folgende die vornehm&#x017F;ten &#x017F;ind.</p>
          <p>Die <hi rendition="#b">Zu&#x017F;ammenkunft,</hi> <hi rendition="#aq">Conjunctio, <hi rendition="#i">Conjonction,</hi></hi> (ihr Zeichen i&#x017F;t <figure/>) ereignet &#x017F;ich wenn zween Planeten an einerley Orte des Thierkrei&#x017F;es ge&#x017F;ehen werden, oder, (da die kleinern &#x017F;elten ganz genau und bis zur wirklichen Bedeckung zu&#x017F;ammentreffen) wenn &#x017F;ie u&#x0364;ber oder unter einerley Punkte der Ekliptik &#x017F;tehen, d. i. wenn &#x017F;ie einerley La&#x0364;nge haben, <hi rendition="#b">&#x017F;. La&#x0364;nge, der Ge&#x017F;tirne.</hi> Sie &#x017F;tehen dann wenig&#x017F;tens nahe bey einander, und ihr Ab&#x017F;tand i&#x017F;t bloß dem Unter&#x017F;chiede oder der Summe ihrer Breiten gleich, welche niemals viel betragen ko&#x0364;nnen. Die Zu&#x017F;ammenku&#x0364;nfte der Planeten &#x017F;ind fu&#x0364;r die Sternkunde &#x017F;ehr wichtig; genaue Beobachtungen der&#x017F;elben tragen zur vollkommnern Kenntniß des Planetenlaufs nicht wenig bey; daher die Conjunctionen der Planeten unter einander &#x017F;elb&#x017F;t, und die na&#x0364;hevn Conjunctionen mit den im Thierkrei&#x017F;e &#x017F;tehenden Fix&#x017F;ternen,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0147] Aſche, Cineres, Cendres. Dasjenige, was von den Koͤrpern uͤbrig bleibt, wenn ſie durch die Verbrennung oder Calcination an freyer Luft ihres Brennbaren beraubt worden ſind. Alle vegetabiliſche und thieriſche Materien laſſen, an freyer Luft verbrannt, einen ſolchen erdichten, mehr oder weniger ſalzigen Ruͤckſtand uͤbrig. So pflegt man auch einigen metalliſchen Erden, wenn die Metalle an freyer Luft verbrannt und calcinirt worden ſind, den Namen Aſche beyzulegen, z. B. Zinnaſche: doch ſollten dieſe mit dem gewoͤhnlichen Namen Kalch benennet werden. Macquer chym. Woͤrterb. Art. Aſche. Aſcii, ſ. Unſchattichte. Aſpecten Adſpectus ſ. Configurationes planetarum, Aſpects. Man giebt dieſen Namen den verſchiedenen Stellungen der Planeten im Thierkreiſe gegen einander. Da nemlich die Planeten, wozu hier auch Sonne und Mond gerechnet werden, in ihren eignen Bewegungen mit ſehr verſchiedener Geſchwindigkeit fortgehen, einander bald einholen, bald ſich von einander entfernen rc., ſo kommen ſie in verſchiedene Stellungen oder Aſpecten gegen einander, unter welchen folgende die vornehmſten ſind. Die Zuſammenkunft, Conjunctio, Conjonction, (ihr Zeichen iſt [Abbildung] ) ereignet ſich wenn zween Planeten an einerley Orte des Thierkreiſes geſehen werden, oder, (da die kleinern ſelten ganz genau und bis zur wirklichen Bedeckung zuſammentreffen) wenn ſie uͤber oder unter einerley Punkte der Ekliptik ſtehen, d. i. wenn ſie einerley Laͤnge haben, ſ. Laͤnge, der Geſtirne. Sie ſtehen dann wenigſtens nahe bey einander, und ihr Abſtand iſt bloß dem Unterſchiede oder der Summe ihrer Breiten gleich, welche niemals viel betragen koͤnnen. Die Zuſammenkuͤnfte der Planeten ſind fuͤr die Sternkunde ſehr wichtig; genaue Beobachtungen derſelben tragen zur vollkommnern Kenntniß des Planetenlaufs nicht wenig bey; daher die Conjunctionen der Planeten unter einander ſelbſt, und die naͤhevn Conjunctionen mit den im Thierkreiſe ſtehenden Fixſternen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/147
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/147>, abgerufen am 02.05.2024.