Das Mangeln der Gewebe ist ein Rollen derselben unter Druck ohne Erwärmen und bezweckt die Erzeugung von Glätte und Glanz. Der einfachste hierfür verwendbare Apparat ist die
Zeugmangel nach englischem System, wobei die Ware auf 2 Rollhölzer gewickelt und durch Hin- und Herbewegen eines belasteten Kastens geglättet wird. (Fig. 160.)
[Abbildung]
Fig. 160.
Zeugmangel.
An Stelle der Raum beanspruchenden Mangeln sind längst die Ka- lander getreten. Die Kalander dienen zum Glätten von baumwollenen, halbwollenen, wollenen, seidenen, leinenen, halbleinenen und Jute-Geweben. Der Hauptbestandteil eines jeden Kalanders ist eine heizbare Walze von Hartguß oder Gußeisen. Die einfachste Form eines Kalanders, für kleinere Geschäfte besonders geeignet, ist in Fig. 160 wiedergegeben; der verstellbare Preßcylinder wird mit heißer Luft, Dampf oder Gas geheizt. Als Gegen- druck dient die auf massivem Eisengestell liegende Tischplatte. Die Walze wird mittels übersetzter Räder durch ein Schwungrad angetrieben. Bei allen andern Kalandern wird die Tischplatte durch zwei oder mehr Walzen ersetzt. Je nach dem Zwecke, welchem diese Maschinen dienen, und je nach dem Effekt, welchen sie auf der Ware erzeugen sollen, unterscheidet man in der Hauptsache 2 Arten und zwar: Roll-Kalander und Friktions-Kalander.
[Abbildung]
Fig. 161.
Einfacher Kalander.
Das Mangeln der Gewebe iſt ein Rollen derſelben unter Druck ohne Erwärmen und bezweckt die Erzeugung von Glätte und Glanz. Der einfachſte hierfür verwendbare Apparat iſt die
Zeugmangel nach engliſchem Syſtem, wobei die Ware auf 2 Rollhölzer gewickelt und durch Hin- und Herbewegen eines belaſteten Kaſtens geglättet wird. (Fig. 160.)
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Fig. 160.
Zeugmangel.
An Stelle der Raum beanſpruchenden Mangeln ſind längſt die Ka- lander getreten. Die Kalander dienen zum Glätten von baumwollenen, halbwollenen, wollenen, ſeidenen, leinenen, halbleinenen und Jute-Geweben. Der Hauptbeſtandteil eines jeden Kalanders iſt eine heizbare Walze von Hartguß oder Gußeiſen. Die einfachſte Form eines Kalanders, für kleinere Geſchäfte beſonders geeignet, iſt in Fig. 160 wiedergegeben; der verſtellbare Preßcylinder wird mit heißer Luft, Dampf oder Gas geheizt. Als Gegen- druck dient die auf maſſivem Eiſengeſtell liegende Tiſchplatte. Die Walze wird mittels überſetzter Räder durch ein Schwungrad angetrieben. Bei allen andern Kalandern wird die Tiſchplatte durch zwei oder mehr Walzen erſetzt. Je nach dem Zwecke, welchem dieſe Maſchinen dienen, und je nach dem Effekt, welchen ſie auf der Ware erzeugen ſollen, unterſcheidet man in der Hauptſache 2 Arten und zwar: Roll-Kalander und Friktions-Kalander.
[Abbildung]
Fig. 161.
Einfacher Kalander.
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Das Mangeln der Gewebe iſt ein Rollen derſelben unter Druck
ohne Erwärmen und bezweckt die Erzeugung von Glätte und Glanz. Der
einfachſte hierfür verwendbare Apparat iſt die
Zeugmangel nach engliſchem Syſtem, wobei die Ware auf
2 Rollhölzer gewickelt und durch Hin- und Herbewegen eines belaſteten
Kaſtens geglättet wird. (Fig. 160.)
[Abbildung Fig. 160. Zeugmangel.]
An Stelle der Raum beanſpruchenden Mangeln ſind längſt die Ka-
lander getreten. Die Kalander dienen zum Glätten von baumwollenen,
halbwollenen, wollenen, ſeidenen, leinenen, halbleinenen und Jute-Geweben.
Der Hauptbeſtandteil eines jeden Kalanders iſt eine heizbare Walze von
Hartguß oder Gußeiſen. Die einfachſte Form eines Kalanders, für kleinere
Geſchäfte beſonders geeignet, iſt in Fig. 160 wiedergegeben; der verſtellbare
Preßcylinder wird mit heißer Luft, Dampf oder Gas geheizt. Als Gegen-
druck dient die auf maſſivem Eiſengeſtell liegende Tiſchplatte. Die Walze
wird mittels überſetzter Räder durch ein Schwungrad angetrieben. Bei
allen andern Kalandern wird die Tiſchplatte durch zwei oder mehr Walzen
erſetzt. Je nach dem Zwecke, welchem dieſe Maſchinen dienen, und je nach dem
Effekt, welchen ſie auf der Ware erzeugen ſollen, unterſcheidet man in der
Hauptſache 2 Arten und zwar: Roll-Kalander und Friktions-Kalander.
[Abbildung Fig. 161. Einfacher Kalander.]
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/513>, abgerufen am 22.11.2024.
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