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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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des Terpentinöls gemessen. Diese Methode soll den Vorteil haben, daß
Harz sich gar nicht oder nur sehr wenig in dem Terpentinöl löst und als
eine untere Schicht unter demselben sich abscheidet.

Zur Bestimmung des Alkalis ist ein kleines genau abgewogenes
Quantum (1 bis 2 g) in einem verdünnten Alkohol zu lösen und mit Nor-
malsäure alkalimetrisch zu bestimmen. Diese Bestimmung ist am besten von
einem Chemiker auszuführen. Durch diese Methode findet man den Ge-
samtgehalt
an Alkali. Ob freies, unverseiftes Alkali in der Seife
enthalten war, ist daraus nicht zu erkennen. Da aber die zum Färben
und Avivieren bestimmte Seife freies Alkali unbedingt nicht enthalten darf
und da eine alkalihaltige Seife die Seide und in geringerem Maße auch
die Wolle angreifen und beschädigen würde, so ist es notwendig, auch eine
Bestimmung von freiem Alkali *) vorzunehmen. Hierzu hat sich sal-
petersaures Quecksilberoxydul als geeignet erwiesen. Eine Lösung dieses
Salzes, in die Lösung einer neutralen Seife getropft, gibt dabei weißes
fettsaures Quecksilberoxydul, während bei Anwesenheit von freiem Kali
gelbes Quecksilberoxyd gebildet wird; bei Gegenwart von wenig Alkali
bildet sich eine rotbraune basische Quecksilberoxydverbindung. -- Um Alkali-
carbonat quantitativ zu bestimmen, wird die bei 100° getrocknete Seife
in 96 proz. Alkohol gelöst, die Lösung abgegossen, der Rückstand wieder-
holt mit Alkohol gewaschen, den Waschflüssigkeiten die erste Lösung zugefügt,
das Ganze mit destilliertem Wasser vermischt und schließlich mit Normal-
schwefelsäure unter Benutzung von Lackmustinktur als Indikator titriert.
Ob eine Kernseife unverseiftes Fett enthält, zeigt sich meist schon durch
das schlüpfrige fettige Gefühl, auch pflegen solche Seifen sich nur schwierig und
dann auch nicht klar zu lösen. Zur Auffindung freien Fettes behandelt
man nach Bolley die Kernseife mit Benzol oder mit Petroleumäther, worin
die Kernseife unlöslich ist, während das unverseifte Fett sich darin löst.
Die zu untersuchende Seife muß jedoch zuvor durch Trocknen bei 100° vom
größten Teile ihres Wassers befreit worden sein. Beim Verdampfen des
Benzols oder Petroleumäthers bleibt dann das Fett als solches zurück. --
Die Prüfung auf unverseiftes Fett ist sehr zu empfehlen, da dasselbe stets
Anlaß zur Bildung fleckiger Ware gibt. Eine Prüfung auf Ver-
fälschungen
dürfte nur selten Platz greifen, da sie bei ausgesalzenen Kern-
seifen nicht wohl vorkommen können; auch gestattet schon die Untersuchung auf
den Wassergehalt und den Fettgehalt einen Schluß darauf, ob überhaupt
auf Verfälschungen zu untersuchen sei. Eine Seife, die nicht mehr als
35 Proz. Wasser, und nicht weniger als 60 Proz. Fettsäuren enthält, bedarf
einer weiteren Untersuchung nicht und kann unbedenklich verwendet werden.

Die Wirkungsweise der Seifen hat man ursprünglich so zu erklären
versucht, daß man der wässerigen Lösung, speziell dem Seifenschaum, eine
emulgierende Kraft zuschrieb, d. h. die Eigenschaft, Fremdkörper, vornehmlich
in Wasser unlösliche, einzuhüllen, und mechanisch mit der Seifenlösung zu
entfernen. Zu solchen Fremdkörpern gehören Ruß, Staub, Schweiß, Fett

*) Unter "freiem Alkali" ist in der Hauptsache kohlensaures Alkali, seltener Aetz-
alkali zu verstehen, da dieses sich bei genügender Berührung mit der Luft in kohlen-
saures Salz umwandelt.

des Terpentinöls gemeſſen. Dieſe Methode ſoll den Vorteil haben, daß
Harz ſich gar nicht oder nur ſehr wenig in dem Terpentinöl löſt und als
eine untere Schicht unter demſelben ſich abſcheidet.

Zur Beſtimmung des Alkalis iſt ein kleines genau abgewogenes
Quantum (1 bis 2 g) in einem verdünnten Alkohol zu löſen und mit Nor-
malſäure alkalimetriſch zu beſtimmen. Dieſe Beſtimmung iſt am beſten von
einem Chemiker auszuführen. Durch dieſe Methode findet man den Ge-
ſamtgehalt
an Alkali. Ob freies, unverſeiftes Alkali in der Seife
enthalten war, iſt daraus nicht zu erkennen. Da aber die zum Färben
und Avivieren beſtimmte Seife freies Alkali unbedingt nicht enthalten darf
und da eine alkalihaltige Seife die Seide und in geringerem Maße auch
die Wolle angreifen und beſchädigen würde, ſo iſt es notwendig, auch eine
Beſtimmung von freiem Alkali *) vorzunehmen. Hierzu hat ſich ſal-
peterſaures Queckſilberoxydul als geeignet erwieſen. Eine Löſung dieſes
Salzes, in die Löſung einer neutralen Seife getropft, gibt dabei weißes
fettſaures Queckſilberoxydul, während bei Anweſenheit von freiem Kali
gelbes Queckſilberoxyd gebildet wird; bei Gegenwart von wenig Alkali
bildet ſich eine rotbraune baſiſche Queckſilberoxydverbindung. — Um Alkali-
carbonat quantitativ zu beſtimmen, wird die bei 100° getrocknete Seife
in 96 proz. Alkohol gelöſt, die Löſung abgegoſſen, der Rückſtand wieder-
holt mit Alkohol gewaſchen, den Waſchflüſſigkeiten die erſte Löſung zugefügt,
das Ganze mit deſtilliertem Waſſer vermiſcht und ſchließlich mit Normal-
ſchwefelſäure unter Benutzung von Lackmustinktur als Indikator titriert.
Ob eine Kernſeife unverſeiftes Fett enthält, zeigt ſich meiſt ſchon durch
das ſchlüpfrige fettige Gefühl, auch pflegen ſolche Seifen ſich nur ſchwierig und
dann auch nicht klar zu löſen. Zur Auffindung freien Fettes behandelt
man nach Bolley die Kernſeife mit Benzol oder mit Petroleumäther, worin
die Kernſeife unlöslich iſt, während das unverſeifte Fett ſich darin löſt.
Die zu unterſuchende Seife muß jedoch zuvor durch Trocknen bei 100° vom
größten Teile ihres Waſſers befreit worden ſein. Beim Verdampfen des
Benzols oder Petroleumäthers bleibt dann das Fett als ſolches zurück. —
Die Prüfung auf unverſeiftes Fett iſt ſehr zu empfehlen, da dasſelbe ſtets
Anlaß zur Bildung fleckiger Ware gibt. Eine Prüfung auf Ver-
fälſchungen
dürfte nur ſelten Platz greifen, da ſie bei ausgeſalzenen Kern-
ſeifen nicht wohl vorkommen können; auch geſtattet ſchon die Unterſuchung auf
den Waſſergehalt und den Fettgehalt einen Schluß darauf, ob überhaupt
auf Verfälſchungen zu unterſuchen ſei. Eine Seife, die nicht mehr als
35 Proz. Waſſer, und nicht weniger als 60 Proz. Fettſäuren enthält, bedarf
einer weiteren Unterſuchung nicht und kann unbedenklich verwendet werden.

Die Wirkungsweiſe der Seifen hat man urſprünglich ſo zu erklären
verſucht, daß man der wäſſerigen Löſung, ſpeziell dem Seifenſchaum, eine
emulgierende Kraft zuſchrieb, d. h. die Eigenſchaft, Fremdkörper, vornehmlich
in Waſſer unlösliche, einzuhüllen, und mechaniſch mit der Seifenlöſung zu
entfernen. Zu ſolchen Fremdkörpern gehören Ruß, Staub, Schweiß, Fett

*) Unter „freiem Alkali“ iſt in der Hauptſache kohlenſaures Alkali, ſeltener Aetz-
alkali zu verſtehen, da dieſes ſich bei genügender Berührung mit der Luft in kohlen-
ſaures Salz umwandelt.
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[297/0323] des Terpentinöls gemeſſen. Dieſe Methode ſoll den Vorteil haben, daß Harz ſich gar nicht oder nur ſehr wenig in dem Terpentinöl löſt und als eine untere Schicht unter demſelben ſich abſcheidet. Zur Beſtimmung des Alkalis iſt ein kleines genau abgewogenes Quantum (1 bis 2 g) in einem verdünnten Alkohol zu löſen und mit Nor- malſäure alkalimetriſch zu beſtimmen. Dieſe Beſtimmung iſt am beſten von einem Chemiker auszuführen. Durch dieſe Methode findet man den Ge- ſamtgehalt an Alkali. Ob freies, unverſeiftes Alkali in der Seife enthalten war, iſt daraus nicht zu erkennen. Da aber die zum Färben und Avivieren beſtimmte Seife freies Alkali unbedingt nicht enthalten darf und da eine alkalihaltige Seife die Seide und in geringerem Maße auch die Wolle angreifen und beſchädigen würde, ſo iſt es notwendig, auch eine Beſtimmung von freiem Alkali *) vorzunehmen. Hierzu hat ſich ſal- peterſaures Queckſilberoxydul als geeignet erwieſen. Eine Löſung dieſes Salzes, in die Löſung einer neutralen Seife getropft, gibt dabei weißes fettſaures Queckſilberoxydul, während bei Anweſenheit von freiem Kali gelbes Queckſilberoxyd gebildet wird; bei Gegenwart von wenig Alkali bildet ſich eine rotbraune baſiſche Queckſilberoxydverbindung. — Um Alkali- carbonat quantitativ zu beſtimmen, wird die bei 100° getrocknete Seife in 96 proz. Alkohol gelöſt, die Löſung abgegoſſen, der Rückſtand wieder- holt mit Alkohol gewaſchen, den Waſchflüſſigkeiten die erſte Löſung zugefügt, das Ganze mit deſtilliertem Waſſer vermiſcht und ſchließlich mit Normal- ſchwefelſäure unter Benutzung von Lackmustinktur als Indikator titriert. Ob eine Kernſeife unverſeiftes Fett enthält, zeigt ſich meiſt ſchon durch das ſchlüpfrige fettige Gefühl, auch pflegen ſolche Seifen ſich nur ſchwierig und dann auch nicht klar zu löſen. Zur Auffindung freien Fettes behandelt man nach Bolley die Kernſeife mit Benzol oder mit Petroleumäther, worin die Kernſeife unlöslich iſt, während das unverſeifte Fett ſich darin löſt. Die zu unterſuchende Seife muß jedoch zuvor durch Trocknen bei 100° vom größten Teile ihres Waſſers befreit worden ſein. Beim Verdampfen des Benzols oder Petroleumäthers bleibt dann das Fett als ſolches zurück. — Die Prüfung auf unverſeiftes Fett iſt ſehr zu empfehlen, da dasſelbe ſtets Anlaß zur Bildung fleckiger Ware gibt. Eine Prüfung auf Ver- fälſchungen dürfte nur ſelten Platz greifen, da ſie bei ausgeſalzenen Kern- ſeifen nicht wohl vorkommen können; auch geſtattet ſchon die Unterſuchung auf den Waſſergehalt und den Fettgehalt einen Schluß darauf, ob überhaupt auf Verfälſchungen zu unterſuchen ſei. Eine Seife, die nicht mehr als 35 Proz. Waſſer, und nicht weniger als 60 Proz. Fettſäuren enthält, bedarf einer weiteren Unterſuchung nicht und kann unbedenklich verwendet werden. Die Wirkungsweiſe der Seifen hat man urſprünglich ſo zu erklären verſucht, daß man der wäſſerigen Löſung, ſpeziell dem Seifenſchaum, eine emulgierende Kraft zuſchrieb, d. h. die Eigenſchaft, Fremdkörper, vornehmlich in Waſſer unlösliche, einzuhüllen, und mechaniſch mit der Seifenlöſung zu entfernen. Zu ſolchen Fremdkörpern gehören Ruß, Staub, Schweiß, Fett *) Unter „freiem Alkali“ iſt in der Hauptſache kohlenſaures Alkali, ſeltener Aetz- alkali zu verſtehen, da dieſes ſich bei genügender Berührung mit der Luft in kohlen- ſaures Salz umwandelt.

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/323>, abgerufen am 13.05.2024.