Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.Bären, und ich lebe noch. Was noch mehr, ich Es scheint als ob wir auch noch ganz junge Baͤren, und ich lebe noch. Was noch mehr, ich Es ſcheint als ob wir auch noch ganz junge <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0095" n="85"/> Baͤren, und ich lebe noch. Was noch mehr, ich<lb/> ſehne mich in die Urwaͤlder zuruͤck, in die Frei-<lb/> heit des goldenen Zeitalters. Meine Beredtſam-<lb/> keit reißt alles mit ſich fort; man wuͤnſcht die<lb/> Zeit herbei, wo der Voͤlkerzug beginnen ſoll,<lb/> unfehlbar geſchieht dieß in den erſten Fruͤhlings-<lb/> tagen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Es ſcheint als ob wir auch noch ganz junge<lb/> Koloniſten mit nehmen ſollten. Die junge Frank<lb/> und Vanhuſens niedliches Weibchen ſind guter<lb/> Hoffnung. Wir Maͤdchen haben uns vereinigt,<lb/> den kleinen Ankoͤmmlingen eine foͤrmliche Aus-<lb/> ſteuer zu bereiten, und da iſt denn ein Wett-<lb/> eifer im ſticken, ſtricken und naͤhen, daß es eine<lb/> Luſt iſt, unſern emſigen Zirkel zu ſehen, welcher<lb/> ſich um den flammenden Kamin bildet, oder um<lb/> den dampfenden Theetiſch. Hin und her gau-<lb/> kelt das freundliche Koſen, manch nackendes<lb/> Wort von den Lippen der ſchalkhaften Weibchen<lb/> roͤthet die Wangen der Maͤdchen. Zephyrine,<lb/> meine junge, muntre Landsmaͤnninn, vergilt ihnen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0095]
Baͤren, und ich lebe noch. Was noch mehr, ich
ſehne mich in die Urwaͤlder zuruͤck, in die Frei-
heit des goldenen Zeitalters. Meine Beredtſam-
keit reißt alles mit ſich fort; man wuͤnſcht die
Zeit herbei, wo der Voͤlkerzug beginnen ſoll,
unfehlbar geſchieht dieß in den erſten Fruͤhlings-
tagen.
Es ſcheint als ob wir auch noch ganz junge
Koloniſten mit nehmen ſollten. Die junge Frank
und Vanhuſens niedliches Weibchen ſind guter
Hoffnung. Wir Maͤdchen haben uns vereinigt,
den kleinen Ankoͤmmlingen eine foͤrmliche Aus-
ſteuer zu bereiten, und da iſt denn ein Wett-
eifer im ſticken, ſtricken und naͤhen, daß es eine
Luſt iſt, unſern emſigen Zirkel zu ſehen, welcher
ſich um den flammenden Kamin bildet, oder um
den dampfenden Theetiſch. Hin und her gau-
kelt das freundliche Koſen, manch nackendes
Wort von den Lippen der ſchalkhaften Weibchen
roͤthet die Wangen der Maͤdchen. Zephyrine,
meine junge, muntre Landsmaͤnninn, vergilt ihnen
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