Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.Landsmann aus Aix erkannte, und welcher erst Landsmann aus Aix erkannte, und welcher erſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0067" n="57"/> Landsmann aus Aix erkannte, und welcher erſt<lb/> vor kurzen bei dem Corps eingetroffen war.<lb/> Jn ſeiner Naͤhe reitend, fragte er ihn, ob er<lb/> den Beſitzer von Chaumerive kenne. Freilich<lb/> kenne ich den guten Herren, er war ſonſt oft<lb/> in Aix. Weißt du jetzt nichts von ihm? fragte<lb/> Mucius zitternd. Als ich durch Avignon ging,<lb/> entgegnete jener, war ihm vor einigen Tagen die<lb/> Tochter geſtorben. Virginia? ſchrie Mucius mit<lb/> Entſetzen. Den Nahmen weiß ich nicht, ſagte<lb/> jener, man beklagte jedoch, ihrer Guͤte und Wohl-<lb/> thaͤtigkeit wegen, allgemein ihren fruͤhen Hintritt.<lb/> Lebt die Mutter noch? ſtammelte Mucius. Jch<lb/> glaube nein, ſprach der Soldat. Wenige Sekun-<lb/> den darauf wurde der Ungluͤckliche von einer<lb/> Kanonenkugel zerſchmettert. Mucius Zuſtand<lb/> war halbe Geiſteszerruͤttnng. Kurz darauf wurde<lb/> der Sturmmarſch geſchlagen. Wie außer ſich<lb/> ſprang Mucius vom Pferde, ergriff gewaltſam<lb/> einen Adler, und eilte die Bruͤcke hinauf, aber<lb/> ſchwankend und halb bewußtlos wurde er bald von<lb/> der Menge hinab gedraͤngt. Pinelli war, in der<lb/> groͤßten Unruhe, dem Freunde gefolgt, er ſahe ihn<lb/> ſtuͤrzen, noch ehe er zu ihm gelangen konnte,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0067]
Landsmann aus Aix erkannte, und welcher erſt
vor kurzen bei dem Corps eingetroffen war.
Jn ſeiner Naͤhe reitend, fragte er ihn, ob er
den Beſitzer von Chaumerive kenne. Freilich
kenne ich den guten Herren, er war ſonſt oft
in Aix. Weißt du jetzt nichts von ihm? fragte
Mucius zitternd. Als ich durch Avignon ging,
entgegnete jener, war ihm vor einigen Tagen die
Tochter geſtorben. Virginia? ſchrie Mucius mit
Entſetzen. Den Nahmen weiß ich nicht, ſagte
jener, man beklagte jedoch, ihrer Guͤte und Wohl-
thaͤtigkeit wegen, allgemein ihren fruͤhen Hintritt.
Lebt die Mutter noch? ſtammelte Mucius. Jch
glaube nein, ſprach der Soldat. Wenige Sekun-
den darauf wurde der Ungluͤckliche von einer
Kanonenkugel zerſchmettert. Mucius Zuſtand
war halbe Geiſteszerruͤttnng. Kurz darauf wurde
der Sturmmarſch geſchlagen. Wie außer ſich
ſprang Mucius vom Pferde, ergriff gewaltſam
einen Adler, und eilte die Bruͤcke hinauf, aber
ſchwankend und halb bewußtlos wurde er bald von
der Menge hinab gedraͤngt. Pinelli war, in der
groͤßten Unruhe, dem Freunde gefolgt, er ſahe ihn
ſtuͤrzen, noch ehe er zu ihm gelangen konnte,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |