Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.gang des Paradieses, bewacht; aber nur zu Der Fremde sprach diese Worte mit einem Liebe Marie, sagte der Fremde mit einiger gang des Paradieſes, bewacht; aber nur zu Der Fremde ſprach dieſe Worte mit einem Liebe Marie, ſagte der Fremde mit einiger <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0116" n="106"/> gang des Paradieſes, bewacht; aber nur zu<lb/> bald werden ſie das gefuͤrchtete Antlitz des Raͤ-<lb/> chers ſehen. Unterdeſſen muß Frankreichs ganze<lb/> Heldenjugend ſich erheben, daß der Fuͤhrer ein<lb/> ſchlagfertiges Heer finde. —</p><lb/> <p>Der Fremde ſprach dieſe Worte mit einem<lb/> ſolchen Nachdruck, daß ein freudiger Schauer<lb/> durch meine Nerven bebte. Des Maͤdchens<lb/> Hand zitterte in der meinigen. Ach! rief ſie<lb/> mit ſchluchzender Stimme, ihr boͤſen Maͤnner<lb/> redet vom Kriege, wie von einem Vogelſchießen,<lb/> ihr denkt nur an den Ruhm, ohne an die<lb/> Thraͤnen zu denken. Was nuͤtzt uns Armen<lb/> des Kaiſers Macht und Ruhm; noch ein Mahl<lb/> ſo lieb wollte ich ihn haben, wenn er fried-<lb/> fertiger waͤre, und nicht ſo eroberungſuͤchtig.</p><lb/> <p>Liebe Marie, ſagte der Fremde mit einiger<lb/> Heftigkeit, du redeſt wie ein Weib, und ver-<lb/> ſtehſt es nicht. Napoleons Ruhm, iſt Frank-<lb/> reichs groͤßte Staͤrke, ſeine Macht iſt des Vater-<lb/> landes Sicherheit. Man moͤchte gern dieß freie<lb/> Land wieder in die Feſſeln des verfloſſenen<lb/> Jahrhunderts ſchmieden, welche wir nur von<lb/> Hoͤrenſagen kennen, da ſie faſt mit unſrer Ge-<lb/> burt zerbrochen wurden.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0116]
gang des Paradieſes, bewacht; aber nur zu
bald werden ſie das gefuͤrchtete Antlitz des Raͤ-
chers ſehen. Unterdeſſen muß Frankreichs ganze
Heldenjugend ſich erheben, daß der Fuͤhrer ein
ſchlagfertiges Heer finde. —
Der Fremde ſprach dieſe Worte mit einem
ſolchen Nachdruck, daß ein freudiger Schauer
durch meine Nerven bebte. Des Maͤdchens
Hand zitterte in der meinigen. Ach! rief ſie
mit ſchluchzender Stimme, ihr boͤſen Maͤnner
redet vom Kriege, wie von einem Vogelſchießen,
ihr denkt nur an den Ruhm, ohne an die
Thraͤnen zu denken. Was nuͤtzt uns Armen
des Kaiſers Macht und Ruhm; noch ein Mahl
ſo lieb wollte ich ihn haben, wenn er fried-
fertiger waͤre, und nicht ſo eroberungſuͤchtig.
Liebe Marie, ſagte der Fremde mit einiger
Heftigkeit, du redeſt wie ein Weib, und ver-
ſtehſt es nicht. Napoleons Ruhm, iſt Frank-
reichs groͤßte Staͤrke, ſeine Macht iſt des Vater-
landes Sicherheit. Man moͤchte gern dieß freie
Land wieder in die Feſſeln des verfloſſenen
Jahrhunderts ſchmieden, welche wir nur von
Hoͤrenſagen kennen, da ſie faſt mit unſrer Ge-
burt zerbrochen wurden.
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