Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Von denen Herren Geistlichen etc. an einem Mücken-Stiche im Gesichte, nach-dem er sein Alter auf sechszig Jahre gebracht. Diesem folgete Petrus Fuhrmann, geboh- ren 1690 den 25sten December zu Kruga bey Lübben in der Niederlausitz. Sein Vater war Peter Fuhrmann, Schulmeister zu Kruga, und die Mutter Frau Anna, gebohr- ne Simonin. Er war anfangs in der Schu- le zu Lübben und Fürstenwalda; weil er aber beständig kränckelte, so nahm ihn sein Vater wieder nach Hause, und hielt ihn zum Lein- weber-Handwerck, die grosse Liebe aber, so er zum Studiren hatte, machte, daß er diese Profeßion wieder verließ, und nach Görlitz auf die Schule gieng, allwo er seine angefan- gene Studien wieder fortsetzte. Nachdem er einige Jahre daselbst gewesen, wandte er sich nach Wittenberg auf die Universität. So- bald er wieder nach Hause kam, erhielt er 1718 von Jhro Durchlauchtigkeit dem Her- tzoge von Merseburg die Vocation zum Dia- cono nach Spremberg. Jn eben diesem Jahre bekam er die Vocation von der verwit- tibten Hertzogin von Sachsen zum Hof-Pre- diger nach Zerbich, welche er aber wegen ge- wisser Ursachen anzunehmen Bedencken trug, dargegen 1719 die Vocation zum Pastorat nach Klitten annahm. Jm Jahre 1730 vo- eirete ihn Jhro Durchlauchtigkeit der Hertzog von F 3
Von denen Herren Geiſtlichen ꝛc. an einem Muͤcken-Stiche im Geſichte, nach-dem er ſein Alter auf ſechszig Jahre gebracht. Dieſem folgete Petrus Fuhrmann, geboh- ren 1690 den 25ſten December zu Kruga bey Luͤbben in der Niederlauſitz. Sein Vater war Peter Fuhrmann, Schulmeiſter zu Kruga, und die Mutter Frau Anna, gebohr- ne Simonin. Er war anfangs in der Schu- le zu Luͤbben und Fuͤrſtenwalda; weil er aber beſtaͤndig kraͤnckelte, ſo nahm ihn ſein Vater wieder nach Hauſe, und hielt ihn zum Lein- weber-Handwerck, die groſſe Liebe aber, ſo er zum Studiren hatte, machte, daß er dieſe Profeßion wieder verließ, und nach Goͤrlitz auf die Schule gieng, allwo er ſeine angefan- gene Studien wieder fortſetzte. Nachdem er einige Jahre daſelbſt geweſen, wandte er ſich nach Wittenberg auf die Univerſitaͤt. So- bald er wieder nach Hauſe kam, erhielt er 1718 von Jhro Durchlauchtigkeit dem Her- tzoge von Merſeburg die Vocation zum Dia- cono nach Spremberg. Jn eben dieſem Jahre bekam er die Vocation von der verwit- tibten Hertzogin von Sachſen zum Hof-Pre- diger nach Zerbich, welche er aber wegen ge- wiſſer Urſachen anzunehmen Bedencken trug, dargegen 1719 die Vocation zum Paſtorat nach Klitten annahm. Jm Jahre 1730 vo- eirete ihn Jhro Durchlauchtigkeit der Hertzog von F 3
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Von denen Herren Geiſtlichen ꝛc.
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dem er ſein Alter auf ſechszig Jahre gebracht.
Dieſem folgete Petrus Fuhrmann, geboh-
ren 1690 den 25ſten December zu Kruga bey
Luͤbben in der Niederlauſitz. Sein Vater
war Peter Fuhrmann, Schulmeiſter zu
Kruga, und die Mutter Frau Anna, gebohr-
ne Simonin. Er war anfangs in der Schu-
le zu Luͤbben und Fuͤrſtenwalda; weil er aber
beſtaͤndig kraͤnckelte, ſo nahm ihn ſein Vater
wieder nach Hauſe, und hielt ihn zum Lein-
weber-Handwerck, die groſſe Liebe aber, ſo
er zum Studiren hatte, machte, daß er dieſe
Profeßion wieder verließ, und nach Goͤrlitz
auf die Schule gieng, allwo er ſeine angefan-
gene Studien wieder fortſetzte. Nachdem
er einige Jahre daſelbſt geweſen, wandte er ſich
nach Wittenberg auf die Univerſitaͤt. So-
bald er wieder nach Hauſe kam, erhielt er
1718 von Jhro Durchlauchtigkeit dem Her-
tzoge von Merſeburg die Vocation zum Dia-
cono nach Spremberg. Jn eben dieſem
Jahre bekam er die Vocation von der verwit-
tibten Hertzogin von Sachſen zum Hof-Pre-
diger nach Zerbich, welche er aber wegen ge-
wiſſer Urſachen anzunehmen Bedencken trug,
dargegen 1719 die Vocation zum Paſtorat
nach Klitten annahm. Jm Jahre 1730 vo-
eirete ihn Jhro Durchlauchtigkeit der Hertzog
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