Frapan, Ilse: Bittersüß. Novellen. Berlin, 1891.und nicht kam. Alle athmeten auf, als plötzlich ein Der Alte schoß einen Triumphblick zu Wolff hin¬ "Wiederkommen! Artig sein!" rief Wolff hinauf. "Wer soll artig sein?" fragte sie noch ein bis¬ "Ich natürlich! Will's gewiß nicht wieder thun," Das Spiel oben begann von neuem, sie schien Er warf plötzlich die Cigarre fort und sagte: "Und darauf hat man sich nun die ganze Woche Von der Veranda her kam lautes Gelächter; sie und nicht kam. Alle athmeten auf, als plötzlich ein Der Alte ſchoß einen Triumphblick zu Wolff hin¬ „Wiederkommen! Artig ſein!“ rief Wolff hinauf. „Wer ſoll artig ſein?“ fragte ſie noch ein bis¬ „Ich natürlich! Will's gewiß nicht wieder thun,“ Das Spiel oben begann von neuem, ſie ſchien Er warf plötzlich die Cigarre fort und ſagte: „Und darauf hat man ſich nun die ganze Woche Von der Veranda her kam lautes Gelächter; ſie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0053" n="37"/> und nicht kam. Alle athmeten auf, als plötzlich ein<lb/> wüthender Walzer aus den oberen offenen Fenſtern<lb/> erklang.</p><lb/> <p>Der Alte ſchoß einen Triumphblick zu Wolff hin¬<lb/> über, der unruhig auf ſeinem Sitz hin und her ge¬<lb/> rutſcht war. Nun ſtand er auf, ging die Stufen<lb/> hinan, ſo daß er von oben geſehen werden konnte,<lb/> und fing ein lautes Händeklatſchen und Bravorufen<lb/> an, in das die noch Sitzenden bald einſtimmten. Das<lb/> Klavierſpiel verſtummte, das Fräulein ſtreckte neu¬<lb/> gierig das Hälschen zum Fenſter heraus, zog es aber<lb/> gleich wieder zurück.</p><lb/> <p>„Wiederkommen! Artig ſein!“ rief Wolff hinauf.</p><lb/> <p>„Wer ſoll artig ſein?“ fragte ſie noch ein bis¬<lb/> chen gereizt.</p><lb/> <p>„Ich natürlich! Will's gewiß nicht wieder thun,“<lb/> antwortete er in komiſcher Zerknirſchung.</p><lb/> <p>Das Spiel oben begann von neuem, ſie ſchien<lb/> noch nicht zur Verſöhnung geneigt. Wolff und Al¬<lb/> fred ſchlenderten in den ſchmalen Steigen umher, ohne<lb/> zu ſprechen; auf dem Geſicht des Aelteren lag eine<lb/> gewiſſe Unruhe.</p><lb/> <p>Er warf plötzlich die Cigarre fort und ſagte:</p><lb/> <p>„Und darauf hat man ſich nun die ganze Woche<lb/> gefreut!“</p><lb/> <p>Von der Veranda her kam lautes Gelächter; ſie<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0053]
und nicht kam. Alle athmeten auf, als plötzlich ein
wüthender Walzer aus den oberen offenen Fenſtern
erklang.
Der Alte ſchoß einen Triumphblick zu Wolff hin¬
über, der unruhig auf ſeinem Sitz hin und her ge¬
rutſcht war. Nun ſtand er auf, ging die Stufen
hinan, ſo daß er von oben geſehen werden konnte,
und fing ein lautes Händeklatſchen und Bravorufen
an, in das die noch Sitzenden bald einſtimmten. Das
Klavierſpiel verſtummte, das Fräulein ſtreckte neu¬
gierig das Hälschen zum Fenſter heraus, zog es aber
gleich wieder zurück.
„Wiederkommen! Artig ſein!“ rief Wolff hinauf.
„Wer ſoll artig ſein?“ fragte ſie noch ein bis¬
chen gereizt.
„Ich natürlich! Will's gewiß nicht wieder thun,“
antwortete er in komiſcher Zerknirſchung.
Das Spiel oben begann von neuem, ſie ſchien
noch nicht zur Verſöhnung geneigt. Wolff und Al¬
fred ſchlenderten in den ſchmalen Steigen umher, ohne
zu ſprechen; auf dem Geſicht des Aelteren lag eine
gewiſſe Unruhe.
Er warf plötzlich die Cigarre fort und ſagte:
„Und darauf hat man ſich nun die ganze Woche
gefreut!“
Von der Veranda her kam lautes Gelächter; ſie
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