Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Der vierzehende Discurs/ Geklinge an ihrer Wirckung zu verhindern/ und die Sinnen der Leute(a) della Valle, in 2. Theil der Reise beschr. fol. 42.aufzufrischen/ damit ihnen der Einfluß desto weniger schade. (a) Forell. Jn Sina/ entsetzet man sich nicht wenig/ so wol über die Schönwald. Er wird den Herrn wol nicht unrecht berichtet haben: Forell. Die Jndianer wissen zwar/ die Zeit genau auszurechnen; Goldstern. Die aberglaubische Braminen mögen wol so hals- gethan/
Der vierzehende Discurs/ Geklinge an ihrer Wirckung zu verhindern/ und die Sinnen der Leute(a) della Valle, in 2. Theil der Reiſe beſchr. fol. 42.aufzufriſchen/ damit ihnen der Einfluß deſto weniger ſchade. (a) Forell. Jn Sina/ entſetzet man ſich nicht wenig/ ſo wol uͤber die Schoͤnwald. Er wird den Herrn wol nicht unrecht berichtet haben: Forell. Die Jndianer wiſſen zwar/ die Zeit genau auszurechnen; Goldſtern. Die aberglaubiſche Braminen moͤgen wol ſo hals- gethan/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0544" n="504"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der vierzehende Discurs/</hi></fw><lb/> Geklinge an ihrer Wirckung zu verhindern/ und die Sinnen der Leute<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">a</hi>) della<lb/> Valle,</hi> in 2.<lb/> Theil der<lb/> Reiſe beſchr.<lb/><hi rendition="#aq">fol.</hi> 42.</note>aufzufriſchen/ damit ihnen der Einfluß deſto weniger ſchade. <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">a</hi>)</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Forell.</hi> Jn Sina/ entſetzet man ſich nicht wenig/ ſo wol uͤber die<lb/> Sonn-als Mond-Finſterniſſen; und waͤhnet/ daß die Sonne mit dem<lb/> Mond/ welche der Sineſer fuͤr ein eheliches Goͤtter-Paar achtet/ als-<lb/> denn hefftig aufeinander erzoͤrnet ſeyn: Wofern Alexander Roß mich<lb/><note place="left">Sineſiſcher<lb/> Wahn hie-<lb/> von.</note>anders recht hievon berichtet hat.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Schoͤnwald.</hi> Er wird den Herrn wol nicht unrecht berichtet haben:<lb/> doch muß der Herꝛ wiſſen/ daß nicht alle Sectẽ der Sineſer dieſes glauben.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">b</hi>) lib. 2.<lb/> Hiſt. Sin.<lb/> p.</hi> 44.</note>Denn wie P. Martinus Martinii bezeuget/ <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">b</hi>)</hi> ſo bereden ſich die Sine-<lb/> ſer ins gemein eben ſo wol/ als wie die Mahometaner/ Sonne und Mond<lb/> werde/ um ſelbige Zeit/ von einem Drachen/ oder Hunde erſchreckt/ der<lb/> ſie beiſſen/ oder verſchlingen wolle: weswegen der Groß-Koͤnig/ wenn<lb/> er/ von den Sternſehern/ die Zeit der obhandenen Finſterniß erlernet<lb/> hat/ alſo fort/ durch das gantze Reich/ zu allen groſſen Staͤdten/ Botẽ abge-<lb/> hen/ und ihnen den Tag/ wie auch die Stunde/ andeutenlaͤſt. Hierauf<lb/> macht ſich alles Land/ gegen ſelbige Zeit/ mit Trummeln und Becken/ ge-<lb/> faſt/ um der Sonnen und dem Mond/ in ihrer Gefahr/ beyzuſpringen/<lb/> und ſo wol durch ihr klingendes Getoͤß/ als allgemeines Opffer/ ihnen<lb/> die Unthiere von der Haut zu treiben. Daher auch ein Koͤniglicher Stern-<lb/> ſeher die Anzeigung der Finſterniſſen eben ſo wenig/ als ſein Leben/ ver-<lb/> ſaͤumen muß; und ihrer Viele allbereit/ von der Finſterniß deß Todes/<lb/> bede cket worden; weil ſie die Finſterniſſen deß Geſtirns uͤberſehen. Wie-<lb/> wol/ nach der Zeit/ die Patres Jeſuitæ dem Koͤnige von Sina zuverſtehen<lb/> gegeben/ daß die Siniſche Sternſchauer nicht ſo genau allemal die Zeit der<lb/> Finſterniſſen auszeichnen/ und treffen koͤnnten; weil ſie etlicher nothwendigẽ<lb/> Stuͤcke unwiſſend waͤren. Wobey ſie gleichfalls die rechte Urſachen ſol-<lb/> cher Verfinſterungen angezeigt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Forell.</hi> Die Jndianer wiſſen zwar/ die Zeit genau auszurechnen;<lb/> aber um die Urſach eben ſo wenig: wollen auch die rechte nicht hoͤren noch<lb/> glauben; ſondern geben fuͤr/ Sonne und Mond ſeyen alsdenn/ von dem<lb/> Himmels-Zeichen deß Drachens/ gebiſſen: wie abermals gedachter<lb/> Alexander Roß anzeiget. Die Braminen fabuliren ſonſt auch noch<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">c</hi>) V. c. 10.<lb/> partis.</hi> 1. deß<lb/> Jndiani-<lb/> ſchen Hei-<lb/> denthums<lb/> Abrahami<lb/> Rogerii.</note>viel Dinges <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">c</hi>)</hi> halten ſolche ihre thoͤrichte Fratzen/ und Getichte/ viel<lb/> hoͤher/ als das/ was ihnen Abrahamus Rogerius/ und theils andre/ von<lb/> der rechten Urſach angezeiget.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Goldſtern.</hi> Die aberglaubiſche Braminen moͤgen wol ſo hals-<lb/> ſtarrig ſeyn. Aber den gelehrten/ Perſern und Arabern iſt der Grund<lb/> nicht verborgen: wiewol ſie/ gleichwie ehedeſſen die Aegyptiſche Weiſen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gethan/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [504/0544]
Der vierzehende Discurs/
Geklinge an ihrer Wirckung zu verhindern/ und die Sinnen der Leute
aufzufriſchen/ damit ihnen der Einfluß deſto weniger ſchade. (a)
(a) della
Valle, in 2.
Theil der
Reiſe beſchr.
fol. 42.
Forell. Jn Sina/ entſetzet man ſich nicht wenig/ ſo wol uͤber die
Sonn-als Mond-Finſterniſſen; und waͤhnet/ daß die Sonne mit dem
Mond/ welche der Sineſer fuͤr ein eheliches Goͤtter-Paar achtet/ als-
denn hefftig aufeinander erzoͤrnet ſeyn: Wofern Alexander Roß mich
anders recht hievon berichtet hat.
Sineſiſcher
Wahn hie-
von.
Schoͤnwald. Er wird den Herrn wol nicht unrecht berichtet haben:
doch muß der Herꝛ wiſſen/ daß nicht alle Sectẽ der Sineſer dieſes glauben.
Denn wie P. Martinus Martinii bezeuget/ (b) ſo bereden ſich die Sine-
ſer ins gemein eben ſo wol/ als wie die Mahometaner/ Sonne und Mond
werde/ um ſelbige Zeit/ von einem Drachen/ oder Hunde erſchreckt/ der
ſie beiſſen/ oder verſchlingen wolle: weswegen der Groß-Koͤnig/ wenn
er/ von den Sternſehern/ die Zeit der obhandenen Finſterniß erlernet
hat/ alſo fort/ durch das gantze Reich/ zu allen groſſen Staͤdten/ Botẽ abge-
hen/ und ihnen den Tag/ wie auch die Stunde/ andeutenlaͤſt. Hierauf
macht ſich alles Land/ gegen ſelbige Zeit/ mit Trummeln und Becken/ ge-
faſt/ um der Sonnen und dem Mond/ in ihrer Gefahr/ beyzuſpringen/
und ſo wol durch ihr klingendes Getoͤß/ als allgemeines Opffer/ ihnen
die Unthiere von der Haut zu treiben. Daher auch ein Koͤniglicher Stern-
ſeher die Anzeigung der Finſterniſſen eben ſo wenig/ als ſein Leben/ ver-
ſaͤumen muß; und ihrer Viele allbereit/ von der Finſterniß deß Todes/
bede cket worden; weil ſie die Finſterniſſen deß Geſtirns uͤberſehen. Wie-
wol/ nach der Zeit/ die Patres Jeſuitæ dem Koͤnige von Sina zuverſtehen
gegeben/ daß die Siniſche Sternſchauer nicht ſo genau allemal die Zeit der
Finſterniſſen auszeichnen/ und treffen koͤnnten; weil ſie etlicher nothwendigẽ
Stuͤcke unwiſſend waͤren. Wobey ſie gleichfalls die rechte Urſachen ſol-
cher Verfinſterungen angezeigt.
(b) lib. 2.
Hiſt. Sin.
p. 44.
Forell. Die Jndianer wiſſen zwar/ die Zeit genau auszurechnen;
aber um die Urſach eben ſo wenig: wollen auch die rechte nicht hoͤren noch
glauben; ſondern geben fuͤr/ Sonne und Mond ſeyen alsdenn/ von dem
Himmels-Zeichen deß Drachens/ gebiſſen: wie abermals gedachter
Alexander Roß anzeiget. Die Braminen fabuliren ſonſt auch noch
viel Dinges (c) halten ſolche ihre thoͤrichte Fratzen/ und Getichte/ viel
hoͤher/ als das/ was ihnen Abrahamus Rogerius/ und theils andre/ von
der rechten Urſach angezeiget.
(c) V. c. 10.
partis. 1. deß
Jndiani-
ſchen Hei-
denthums
Abrahami
Rogerii.
Goldſtern. Die aberglaubiſche Braminen moͤgen wol ſo hals-
ſtarrig ſeyn. Aber den gelehrten/ Perſern und Arabern iſt der Grund
nicht verborgen: wiewol ſie/ gleichwie ehedeſſen die Aegyptiſche Weiſen
gethan/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |