Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.Fünftes Kapitel. Talente. Talente, die anmuthige Zierde der Jugend, Jch weiß nicht, wie man all' das Ge- Fuͤnftes Kapitel. Talente. Talente, die anmuthige Zierde der Jugend, Jch weiß nicht, wie man all’ das Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0081" n="77"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Fuͤnftes Kapitel.</hi><lb/> Talente.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">T</hi>alente, die anmuthige Zierde der Jugend,<lb/> ſo zu ihrem Putz gehoͤrig, wie ein friſches<lb/> Band und eine lachende Blume, wer fuͤhlt<lb/> ſich nicht willig durch ſie angezogen! nicht<lb/> an ein heiteres Gebiet der Kunſt erinnert,<lb/> dem ſie ſpielend entgleiten, um das Grau<lb/> des Alltagslebens farbig zu umſaͤumen! —<lb/> Kaum mag man ſich die oft muͤhſelige, faſt<lb/> immer ermuͤdende Wirkſamkeit der Frauen<lb/> ohne dieſen Regenbogenglanz einer umflorten<lb/> Sonne denken, die ſo <hi rendition="#g">vieles</hi>, zu meiſt der<lb/> eigne ſtrenge Wille verhuͤllen wird.</p><lb/> <p>Jch weiß nicht, wie man all’ das Ge-<lb/> heimnißvolle der unverſtand’nen Bruſt, die<lb/> leiſen Ahndungen, die unverſtandnen Wuͤn-<lb/> ſche, ſelbſt das ſchmeichelnde Koſen der in-<lb/> nern Poẽſie mit der Bildſamkeit aͤußerer Or-<lb/> gane, wie man ſie in den Dunſt einer<lb/> geſetzlich-hellen, doch trockenen Athmosphaͤre<lb/> erſticken, ausdoͤrren laſſen koͤnnte; gewiß,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0081]
Fuͤnftes Kapitel.
Talente.
Talente, die anmuthige Zierde der Jugend,
ſo zu ihrem Putz gehoͤrig, wie ein friſches
Band und eine lachende Blume, wer fuͤhlt
ſich nicht willig durch ſie angezogen! nicht
an ein heiteres Gebiet der Kunſt erinnert,
dem ſie ſpielend entgleiten, um das Grau
des Alltagslebens farbig zu umſaͤumen! —
Kaum mag man ſich die oft muͤhſelige, faſt
immer ermuͤdende Wirkſamkeit der Frauen
ohne dieſen Regenbogenglanz einer umflorten
Sonne denken, die ſo vieles, zu meiſt der
eigne ſtrenge Wille verhuͤllen wird.
Jch weiß nicht, wie man all’ das Ge-
heimnißvolle der unverſtand’nen Bruſt, die
leiſen Ahndungen, die unverſtandnen Wuͤn-
ſche, ſelbſt das ſchmeichelnde Koſen der in-
nern Poẽſie mit der Bildſamkeit aͤußerer Or-
gane, wie man ſie in den Dunſt einer
geſetzlich-hellen, doch trockenen Athmosphaͤre
erſticken, ausdoͤrren laſſen koͤnnte; gewiß,
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