geselligen Treibens. Umstände, wie äußere Veranlassungen führen sie wieder und wie- der zusammen. Sie begegneten sich so oft, sie glauben den Wink des Geschickes nicht länger verkennen zu dürfen, sie schließen den Bund stiller, anspruchloser, ewiger Freund- schaft. Wie steht von da der Mann, ent- weder zu der Unvermählten, welche nie sein werden kann, oder zu der Vermählten, die schon das Eigenthum eines Andern ist?
Was das Gefühl beschleichen; was plötzlich in einer Brust da sein kann, ohne Vorahndung und Bewußtsein, das ist das Gefahrbringendste von allem Verlockenden der großen und beschränktern Welt. Hier gilt kein Bekämpfen und Abwehren. Der Feind ist da. Jn lässiger Träumerei hat man ihn kommen sehen, mit ihm verkehrt, ohne ihn zu erkennen, Es hilft nichts, das unrechte Wort für die wahre Bedeutung ein- schwärzen zu wollen. Ueberhaupt ist wenig mehr vom Willen die Rede. Gewohnheit sagt man mit Recht, wird zur andern Na- tur. Man hat sich in ein Gefühl, in einen
geſelligen Treibens. Umſtaͤnde, wie aͤußere Veranlaſſungen fuͤhren ſie wieder und wie- der zuſammen. Sie begegneten ſich ſo oft, ſie glauben den Wink des Geſchickes nicht laͤnger verkennen zu duͤrfen, ſie ſchließen den Bund ſtiller, anſpruchloſer, ewiger Freund- ſchaft. Wie ſteht von da der Mann, ent- weder zu der Unvermaͤhlten, welche nie ſein werden kann, oder zu der Vermaͤhlten, die ſchon das Eigenthum eines Andern iſt?
Was das Gefuͤhl beſchleichen; was ploͤtzlich in einer Bruſt da ſein kann, ohne Vorahndung und Bewußtſein, das iſt das Gefahrbringendſte von allem Verlockenden der großen und beſchraͤnktern Welt. Hier gilt kein Bekaͤmpfen und Abwehren. Der Feind iſt da. Jn laͤſſiger Traͤumerei hat man ihn kommen ſehen, mit ihm verkehrt, ohne ihn zu erkennen, Es hilft nichts, das unrechte Wort fuͤr die wahre Bedeutung ein- ſchwaͤrzen zu wollen. Ueberhaupt iſt wenig mehr vom Willen die Rede. Gewohnheit ſagt man mit Recht, wird zur andern Na- tur. Man hat ſich in ein Gefuͤhl, in einen
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geſelligen Treibens. Umſtaͤnde, wie aͤußere
Veranlaſſungen fuͤhren ſie wieder und wie-
der zuſammen. Sie begegneten ſich ſo oft,
ſie glauben den Wink des Geſchickes nicht
laͤnger verkennen zu duͤrfen, ſie ſchließen den
Bund ſtiller, anſpruchloſer, ewiger Freund-
ſchaft. Wie ſteht von da der Mann, ent-
weder zu der Unvermaͤhlten, welche nie ſein
werden kann, oder zu der Vermaͤhlten, die
ſchon das Eigenthum eines Andern iſt?
Was das Gefuͤhl beſchleichen; was
ploͤtzlich in einer Bruſt da ſein kann, ohne
Vorahndung und Bewußtſein, das iſt das
Gefahrbringendſte von allem Verlockenden
der großen und beſchraͤnktern Welt. Hier
gilt kein Bekaͤmpfen und Abwehren. Der
Feind iſt da. Jn laͤſſiger Traͤumerei hat
man ihn kommen ſehen, mit ihm verkehrt,
ohne ihn zu erkennen, Es hilft nichts, das
unrechte Wort fuͤr die wahre Bedeutung ein-
ſchwaͤrzen zu wollen. Ueberhaupt iſt wenig
mehr vom Willen die Rede. Gewohnheit
ſagt man mit Recht, wird zur andern Na-
tur. Man hat ſich in ein Gefuͤhl, in einen
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/264>, abgerufen am 25.11.2024.
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