Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.in dem Liebenswürdigen oft den Unwürdi- Oft ahnden die Frauen die Abwesenheit der Und kehren wir nun den Fall um. Las- in dem Liebenswuͤrdigen oft den Unwuͤrdi- Oft ahnden die Frauen die Abweſenheit der Und kehren wir nun den Fall um. Laſ- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0201" n="197"/> in dem Liebenswuͤrdigen oft den Unwuͤrdi-<lb/> gen beſchuͤtzen. Woher kommt das anders,<lb/> als weil die Sicherheit feiner, Sitten kuͤhn<lb/> vorwaͤrts ſchreitet, und die Sittlichkeit,<lb/> nichts außer ſich ſuchend, zuruͤckbleibt?</p><lb/> <p>Oft ahnden die Frauen die Abweſenheit der<lb/> letztern kaum, entweder weil ſie beide wirklich<lb/> nicht getrennt glauben, oder auch, vergeſſen<lb/> ſie abſichtlich das Mangelnde, da der Be-<lb/> ſitz des Momentanen ſo gnuͤgend ſcheint.</p><lb/> <p>Und kehren wir nun den Fall um. Laſ-<lb/> ſen wir die ſtrengſte Moral geſetzlich wal-<lb/> ten, eine Geſellſchaft aus Dienern ihrer Ge-<lb/> bote zuſammenſetzen, das vollkommneſte Ein-<lb/> verſtaͤndniß uͤber Zweck und Beruf durch-<lb/> gehends vorherrſchen, und nun dieſen be-<lb/> ſchloſſenen Koͤrper eine Thaͤtigkeit in Bezug<lb/> auf Andre geben, welcher Art wird dieſe<lb/> ſein? keine ſonſt, als eine richterlich ſtra-<lb/> fende, die im Bewußtſein des Rechtes, nur<lb/> Urtheile zu faͤllen, Sentenzen zu proclami-<lb/> ren hat. Die Einſeitigkeit abgerechnet, was<lb/> werden die Sitten bei einer ſtets ſchneiden-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [197/0201]
in dem Liebenswuͤrdigen oft den Unwuͤrdi-
gen beſchuͤtzen. Woher kommt das anders,
als weil die Sicherheit feiner, Sitten kuͤhn
vorwaͤrts ſchreitet, und die Sittlichkeit,
nichts außer ſich ſuchend, zuruͤckbleibt?
Oft ahnden die Frauen die Abweſenheit der
letztern kaum, entweder weil ſie beide wirklich
nicht getrennt glauben, oder auch, vergeſſen
ſie abſichtlich das Mangelnde, da der Be-
ſitz des Momentanen ſo gnuͤgend ſcheint.
Und kehren wir nun den Fall um. Laſ-
ſen wir die ſtrengſte Moral geſetzlich wal-
ten, eine Geſellſchaft aus Dienern ihrer Ge-
bote zuſammenſetzen, das vollkommneſte Ein-
verſtaͤndniß uͤber Zweck und Beruf durch-
gehends vorherrſchen, und nun dieſen be-
ſchloſſenen Koͤrper eine Thaͤtigkeit in Bezug
auf Andre geben, welcher Art wird dieſe
ſein? keine ſonſt, als eine richterlich ſtra-
fende, die im Bewußtſein des Rechtes, nur
Urtheile zu faͤllen, Sentenzen zu proclami-
ren hat. Die Einſeitigkeit abgerechnet, was
werden die Sitten bei einer ſtets ſchneiden-
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