Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.deß hat dieser, wie jeder andre Putz heutiger Solche zusammengetragene Herzchen kön- deß hat dieſer, wie jeder andre Putz heutiger Solche zuſammengetragene Herzchen koͤn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0141" n="137"/> deß hat dieſer, wie jeder andre Putz heutiger<lb/> Mode, etwas Frappantes. Je bemerkbarer,<lb/> je uͤbereinſtimmender mit dem herrſchenden<lb/> Geſchmack.</p><lb/> <p>Solche zuſammengetragene Herzchen koͤn-<lb/> nen, wie <hi rendition="#g">fuͤr</hi> einander, auch nur <hi rendition="#g">neben</hi><lb/> einander ſchlagen. Verlaͤßt die Jnnhaberin<lb/> des einen ihren Platz, ſo droht die Nachba-<lb/> rin zu verſchmachten. Jm ſelben Augenblick<lb/> ſpringen beide von den Stuͤhlen auf, und<lb/> die Arme eng ineinander verſchlungen, ſieht<lb/> man die Unzertrennlichen durch Saͤle und<lb/> Gemaͤcher feſt zuſammenhalten, nur Eines<lb/> denken, Eines belachen, meiſtentheils ſich<lb/> Eins und daſſelbe vertrauen, und mit ruͤh-<lb/> render Unſchuld, Monotonie fuͤr Harmonie<lb/> in Cours bringen. Wagt irgend ein Ver-<lb/> meſſener den heiligen Bund zu trennen, darf<lb/> er ſich unterfangen, die irdiſche Huͤlle einer<lb/> dieſer Zwillingsſeelen in einem profanen<lb/> Walzer zu entfuͤhren, ſo fliegen doch ihre<lb/> vielſagende Blicke ſuchend durch die Raͤume<lb/> hin, und kaum verhallt der letzte Ton der<lb/> Muſik, ſo <hi rendition="#g">haben</hi> und <hi rendition="#g">halten</hi> ſich die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0141]
deß hat dieſer, wie jeder andre Putz heutiger
Mode, etwas Frappantes. Je bemerkbarer,
je uͤbereinſtimmender mit dem herrſchenden
Geſchmack.
Solche zuſammengetragene Herzchen koͤn-
nen, wie fuͤr einander, auch nur neben
einander ſchlagen. Verlaͤßt die Jnnhaberin
des einen ihren Platz, ſo droht die Nachba-
rin zu verſchmachten. Jm ſelben Augenblick
ſpringen beide von den Stuͤhlen auf, und
die Arme eng ineinander verſchlungen, ſieht
man die Unzertrennlichen durch Saͤle und
Gemaͤcher feſt zuſammenhalten, nur Eines
denken, Eines belachen, meiſtentheils ſich
Eins und daſſelbe vertrauen, und mit ruͤh-
render Unſchuld, Monotonie fuͤr Harmonie
in Cours bringen. Wagt irgend ein Ver-
meſſener den heiligen Bund zu trennen, darf
er ſich unterfangen, die irdiſche Huͤlle einer
dieſer Zwillingsſeelen in einem profanen
Walzer zu entfuͤhren, ſo fliegen doch ihre
vielſagende Blicke ſuchend durch die Raͤume
hin, und kaum verhallt der letzte Ton der
Muſik, ſo haben und halten ſich die
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