Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810.auch noch die fügen, schöne Königstochter, einem thörichten, undankbaren, aber bereuenden Jüngling mit Euern Händen den verdienten Tod zu geben, und ihm solchermaßen zur Ruhe zu verhelfen. Ich habe schwer an Euch gesündigt, und wohl wissend, wie ich Eurer gänzlich unwerth bin, erbitte ich mir nur noch diese einzige Milderung meines Elends. Sie aber schlug die Schleier zurück, und, ihn in all ihrer Schönheit und Frömmigkeit anlächelnd, sagte sie: willkommen sei, mein süßer Freund und Gemahl. Mein Vater hat mich der Schuldigkeit entbunden, die mich von Dir geschieden hielt. Hast Du mich nun noch lieb, so ist mein Leid in Freude verwandelt, und wir wollen als liebevolle Eheleute mit einander leben, das Eine jedoch bedungen, daß Du aller Klag' und Schmähung gegen meinen Herzgeliebten, den edlen Ritter Adelhof, entsagst. -- Hierauf breitete sie ihm ihre zarten Arme entgegen, und er, sie umfangend, sagte: O lieber, getreuer Gott, wen Du auf Erden froh, im Himmel selig haben willst, dem gieb zur Geleiterin eine fromme deutsche Frau. Der welschen Fürstin ward fortan unter den Beiden nicht mehr gedacht, und nach langem, freudvollen Ehestande hinterließen sie ein zahlreiches und höchst ruhmwürdiges Geschlecht." auch noch die fügen, schöne Königstochter, einem thörichten, undankbaren, aber bereuenden Jüngling mit Euern Händen den verdienten Tod zu geben, und ihm solchermaßen zur Ruhe zu verhelfen. Ich habe schwer an Euch gesündigt, und wohl wissend, wie ich Eurer gänzlich unwerth bin, erbitte ich mir nur noch diese einzige Milderung meines Elends. Sie aber schlug die Schleier zurück, und, ihn in all ihrer Schönheit und Frömmigkeit anlächelnd, sagte sie: willkommen sei, mein süßer Freund und Gemahl. Mein Vater hat mich der Schuldigkeit entbunden, die mich von Dir geschieden hielt. Hast Du mich nun noch lieb, so ist mein Leid in Freude verwandelt, und wir wollen als liebevolle Eheleute mit einander leben, das Eine jedoch bedungen, daß Du aller Klag’ und Schmähung gegen meinen Herzgeliebten, den edlen Ritter Adelhof, entsagst. — Hierauf breitete sie ihm ihre zarten Arme entgegen, und er, sie umfangend, sagte: O lieber, getreuer Gott, wen Du auf Erden froh, im Himmel selig haben willst, dem gieb zur Geleiterin eine fromme deutsche Frau. Der welschen Fürstin ward fortan unter den Beiden nicht mehr gedacht, und nach langem, freudvollen Ehestande hinterließen sie ein zahlreiches und höchst ruhmwürdiges Geschlecht.« <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0165" n="157"/> auch noch die fügen, schöne Königstochter, einem thörichten, undankbaren, aber bereuenden Jüngling mit Euern Händen den verdienten Tod zu geben, und ihm solchermaßen zur Ruhe zu verhelfen. Ich habe schwer an Euch gesündigt, und wohl wissend, wie ich Eurer gänzlich unwerth bin, erbitte ich mir nur noch diese einzige Milderung meines Elends. Sie aber schlug die Schleier zurück, und, ihn in all ihrer Schönheit und Frömmigkeit anlächelnd, sagte sie: willkommen sei, mein süßer Freund und Gemahl. Mein Vater hat mich der Schuldigkeit entbunden, die mich von Dir geschieden hielt. Hast Du mich nun noch lieb, so ist mein Leid in Freude verwandelt, und wir wollen als liebevolle Eheleute mit einander leben, das Eine jedoch bedungen, daß Du aller Klag’ und Schmähung gegen meinen Herzgeliebten, den edlen Ritter Adelhof, entsagst. — Hierauf breitete sie ihm ihre zarten Arme entgegen, und er, sie umfangend, sagte: O lieber, getreuer Gott, wen Du auf Erden froh, im Himmel selig haben willst, dem gieb zur Geleiterin eine fromme deutsche Frau.</p> <p>Der welschen Fürstin ward fortan unter den Beiden nicht mehr gedacht, und nach langem, freudvollen Ehestande hinterließen sie ein zahlreiches und höchst ruhmwürdiges Geschlecht.«</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [157/0165]
auch noch die fügen, schöne Königstochter, einem thörichten, undankbaren, aber bereuenden Jüngling mit Euern Händen den verdienten Tod zu geben, und ihm solchermaßen zur Ruhe zu verhelfen. Ich habe schwer an Euch gesündigt, und wohl wissend, wie ich Eurer gänzlich unwerth bin, erbitte ich mir nur noch diese einzige Milderung meines Elends. Sie aber schlug die Schleier zurück, und, ihn in all ihrer Schönheit und Frömmigkeit anlächelnd, sagte sie: willkommen sei, mein süßer Freund und Gemahl. Mein Vater hat mich der Schuldigkeit entbunden, die mich von Dir geschieden hielt. Hast Du mich nun noch lieb, so ist mein Leid in Freude verwandelt, und wir wollen als liebevolle Eheleute mit einander leben, das Eine jedoch bedungen, daß Du aller Klag’ und Schmähung gegen meinen Herzgeliebten, den edlen Ritter Adelhof, entsagst. — Hierauf breitete sie ihm ihre zarten Arme entgegen, und er, sie umfangend, sagte: O lieber, getreuer Gott, wen Du auf Erden froh, im Himmel selig haben willst, dem gieb zur Geleiterin eine fromme deutsche Frau.
Der welschen Fürstin ward fortan unter den Beiden nicht mehr gedacht, und nach langem, freudvollen Ehestande hinterließen sie ein zahlreiches und höchst ruhmwürdiges Geschlecht.«
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … TextGrid: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI von TextGrid
(2013-03-15T15:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus TextGrid entsprechen muss.
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-03-15T15:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-03-15T15:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |