Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.Forster's Reise um die Welt 1773.May.sel angezeigt hat. In dieser Bay lag die Adventure nur fünf Tage lang, und Ca- pitain Furneaux nahm daselbst etwas frisch Wasser ein, sammlete auch einige merkwürdige Thiere, worunter eine neue Marter- oder Viverra-Art und ein schö- ner weißer Habicht war. Uebrigens sahen sie dort herum nirgends Einwohner, glaubten aber tief im Lande Rauch wahrgenommen zu haben. Am 15ten Abends seegelten sie aus der Adventure-Bay wiederum ab Forſter’s Reiſe um die Welt 1773.May.ſel angezeigt hat. In dieſer Bay lag die Adventure nur fuͤnf Tage lang, und Ca- pitain Furneaux nahm daſelbſt etwas friſch Waſſer ein, ſammlete auch einige merkwuͤrdige Thiere, worunter eine neue Marter- oder Viverra-Art und ein ſchoͤ- ner weißer Habicht war. Uebrigens ſahen ſie dort herum nirgends Einwohner, glaubten aber tief im Lande Rauch wahrgenommen zu haben. Am 15ten Abends ſeegelten ſie aus der Adventure-Bay wiederum ab <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0199" n="148"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><persName>Forſter’s</persName> Reiſe um die Welt</hi></fw><lb/><note place="left">1773.<lb/> May.</note><placeName xml:id="PN5_1" prev="#PN5"><hi rendition="#fr">ſel</hi></placeName> angezeigt hat. In dieſer Bay lag die <hi rendition="#fr">Adventure</hi> nur fuͤnf Tage lang, und Ca-<lb/> pitain <hi rendition="#fr"><persName>Furneaux</persName></hi> nahm daſelbſt etwas friſch Waſſer ein, ſammlete auch einige<lb/> merkwuͤrdige Thiere, worunter eine neue Marter- oder <hi rendition="#fr">Viverra</hi>-Art und ein ſchoͤ-<lb/> ner weißer Habicht war. Uebrigens ſahen ſie dort herum nirgends Einwohner,<lb/> glaubten aber tief im Lande Rauch wahrgenommen zu haben.</p><lb/> <p>Am 15ten Abends ſeegelten ſie aus der <placeName><hi rendition="#fr">Adventure</hi>-Bay</placeName> wiederum ab<lb/> und ſteuerten gegen Norden laͤngſt der Kuͤſte hin, die hier ſandig und bergigt war.<lb/> Aus den inneren Gegenden des Landes ragten ungleich hoͤhere Berge empor, und<lb/> an manchen Stellen lagen Inſeln vor der Kuͤſte, unter denen ſie beſonders<lb/> diejenigen anmerkten, welche <hi rendition="#fr"><persName>Tasman</persName>, </hi><placeName><hi rendition="#fr">Schoutens</hi>- und <hi rendition="#fr">Van der Linds</hi>-<lb/> Eylande</placeName> genannt hat. Ohngefaͤhr im 41ſten Grad 15 Minuten, ſuͤdlicher Breite,<lb/> gelangten ſie an die Muͤndung einer kleinen Bay, die wegen verſchiedner, ohne<lb/> Zweifel von den Wilden angezuͤndeten Feuer, den Namen der <hi rendition="#fr"><placeName>Feuer-Bay</placeName></hi> be-<lb/> kam. Von hier aus fuhren ſie bis zum 19ten Maͤrz fort die Kuͤſte zu unterſu-<lb/> chen, welches jedoch, der Untiefen halber, oͤfters mit Gefahr verknuͤpft war. Als<lb/> ſie endlich an gedachtem Tage zu Mittage 29 Grad 20 Minuten ſuͤdlicher Breite<lb/> erreicht hatten und das Land ſich noch immer nach Nordweſten hin erſtreckte, ſo<lb/> ſchloſſen ſie hieraus, daß <placeName><hi rendition="#fr">Van Diemens</hi> Land</placeName> mit dem feſten Lande von <hi rendition="#fr"><placeName>Neu-<lb/> Holland</placeName></hi> zuſammen haͤngen muͤſſe. Da nun Capitain <hi rendition="#fr"><persName>Furneaux</persName></hi> bloß zur Ent-<lb/> ſcheidung dieſer bisher ſtreitigen Frage hieher gegangen war, und ſeine vorge-<lb/> dachte wahrſcheinliche Vermuthung ihm zu Aufloͤſung derſelben genug zu ſeyn<lb/> duͤnkte; ſo ließ er das Schiff umwenden, und fing an, nach dem angewie-<lb/> ſenen, auf <placeName>Neu-Seeland</placeName> belegenen Sammelplatz hinzuſteuern. — Es bleibt in-<lb/> deſſen noch einigem Zweifel unterworfen, ob jene beyden Laͤnder wuͤrklich zuſam-<lb/> men haͤngen: Denn, einmal hatte ſich Capitain <hi rendition="#fr"><persName>Furneaux</persName></hi>, der Untiefen wegen,<lb/> oft <hi rendition="#fr">ſo</hi> weit vom Lande entfernen muͤſſen, daß er die Kuͤſte gaͤnzlich aus dem Ge-<lb/> ſicht verlohr, und folglich koͤnnte es an einer oder der andern dieſer Stellen,<lb/> vielleicht eine Durchfahrt geben, ohne daß er ſolche haͤtte bemerken koͤnnen;<lb/> zweytens iſt von der letzten Land-Ecke, die er gegen Norden hin geſehen, bis<lb/> zu <hi rendition="#fr"><placeName>Point-Hicks</placeName></hi>, als der ſuͤdlichſten Stelle, welche Capitain <hi rendition="#fr"><persName>Cook</persName></hi> auf<lb/> ſeiner vorigen Reiſe im Jahr 1770. erreicht hatte, noch eine unbefahrne<lb/> Strecke von 20 ſtarken See-Meilen, mithin Raum genug zu einer Straße oder<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [148/0199]
Forſter’s Reiſe um die Welt
ſel angezeigt hat. In dieſer Bay lag die Adventure nur fuͤnf Tage lang, und Ca-
pitain Furneaux nahm daſelbſt etwas friſch Waſſer ein, ſammlete auch einige
merkwuͤrdige Thiere, worunter eine neue Marter- oder Viverra-Art und ein ſchoͤ-
ner weißer Habicht war. Uebrigens ſahen ſie dort herum nirgends Einwohner,
glaubten aber tief im Lande Rauch wahrgenommen zu haben.
1773.
May.
Am 15ten Abends ſeegelten ſie aus der Adventure-Bay wiederum ab
und ſteuerten gegen Norden laͤngſt der Kuͤſte hin, die hier ſandig und bergigt war.
Aus den inneren Gegenden des Landes ragten ungleich hoͤhere Berge empor, und
an manchen Stellen lagen Inſeln vor der Kuͤſte, unter denen ſie beſonders
diejenigen anmerkten, welche Tasman, Schoutens- und Van der Linds-
Eylande genannt hat. Ohngefaͤhr im 41ſten Grad 15 Minuten, ſuͤdlicher Breite,
gelangten ſie an die Muͤndung einer kleinen Bay, die wegen verſchiedner, ohne
Zweifel von den Wilden angezuͤndeten Feuer, den Namen der Feuer-Bay be-
kam. Von hier aus fuhren ſie bis zum 19ten Maͤrz fort die Kuͤſte zu unterſu-
chen, welches jedoch, der Untiefen halber, oͤfters mit Gefahr verknuͤpft war. Als
ſie endlich an gedachtem Tage zu Mittage 29 Grad 20 Minuten ſuͤdlicher Breite
erreicht hatten und das Land ſich noch immer nach Nordweſten hin erſtreckte, ſo
ſchloſſen ſie hieraus, daß Van Diemens Land mit dem feſten Lande von Neu-
Holland zuſammen haͤngen muͤſſe. Da nun Capitain Furneaux bloß zur Ent-
ſcheidung dieſer bisher ſtreitigen Frage hieher gegangen war, und ſeine vorge-
dachte wahrſcheinliche Vermuthung ihm zu Aufloͤſung derſelben genug zu ſeyn
duͤnkte; ſo ließ er das Schiff umwenden, und fing an, nach dem angewie-
ſenen, auf Neu-Seeland belegenen Sammelplatz hinzuſteuern. — Es bleibt in-
deſſen noch einigem Zweifel unterworfen, ob jene beyden Laͤnder wuͤrklich zuſam-
men haͤngen: Denn, einmal hatte ſich Capitain Furneaux, der Untiefen wegen,
oft ſo weit vom Lande entfernen muͤſſen, daß er die Kuͤſte gaͤnzlich aus dem Ge-
ſicht verlohr, und folglich koͤnnte es an einer oder der andern dieſer Stellen,
vielleicht eine Durchfahrt geben, ohne daß er ſolche haͤtte bemerken koͤnnen;
zweytens iſt von der letzten Land-Ecke, die er gegen Norden hin geſehen, bis
zu Point-Hicks, als der ſuͤdlichſten Stelle, welche Capitain Cook auf
ſeiner vorigen Reiſe im Jahr 1770. erreicht hatte, noch eine unbefahrne
Strecke von 20 ſtarken See-Meilen, mithin Raum genug zu einer Straße oder
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