ein himmelanstrebender Koloß; seine Füße berühren die Woge des Meeres, und sein Haupt reicht an den blaßschimmernden Mond. Wie durch einen Nebel erblickt man die kriegerische Schreckengestalt, und wie Schatten im ungewissen Mondenschein, glaubt man sie immer größer werden zu sehen. Im Macbeth hat ebenfalls der Au- genblick, wo die drei Hexen in der Luft zerrinnen, den Künstler begeistert. Hinge- gen bot ihm das Feenreich, Oberon und Titania mit ihrem Elfengefolge, (im Traum einer Sommernacht) eine lieblichere Gat- tung von luftigen Fabelwesen dar. Die Verwegenheit, solche Spiele der Einbil- dungskraft sichtbar zu machen, würde in- dessen schwerlich hinreichend gewesen seyn, dem Ausländer Füeßli Beifall in England zu erwerben, wenn er sich nicht zu gleicher Zeit so eifrig nach dem Ei-
ein himmelanstrebender Koloß; seine Füße berühren die Woge des Meeres, und sein Haupt reicht an den blaßschimmernden Mond. Wie durch einen Nebel erblickt man die kriegerische Schreckengestalt, und wie Schatten im ungewissen Mondenschein, glaubt man sie immer größer werden zu sehen. Im Macbeth hat ebenfalls der Au- genblick, wo die drei Hexen in der Luft zerrinnen, den Künstler begeistert. Hinge- gen bot ihm das Feenreich, Oberon und Titania mit ihrem Elfengefolge, (im Traum einer Sommernacht) eine lieblichere Gat- tung von luftigen Fabelwesen dar. Die Verwegenheit, solche Spiele der Einbil- dungskraft sichtbar zu machen, würde in- dessen schwerlich hinreichend gewesen seyn, dem Ausländer Füeßli Beifall in England zu erwerben, wenn er sich nicht zu gleicher Zeit so eifrig nach dem Ei-
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ein himmelanstrebender Koloß; seine Füße
berühren die Woge des Meeres, und sein
Haupt reicht an den blaßschimmernden
Mond. Wie durch einen Nebel erblickt
man die kriegerische Schreckengestalt, und
wie Schatten im ungewissen Mondenschein,
glaubt man sie immer größer werden zu
sehen. Im Macbeth hat ebenfalls der Au-
genblick, wo die drei Hexen in der Luft
zerrinnen, den Künstler begeistert. Hinge-
gen bot ihm das Feenreich, Oberon und
Titania mit ihrem Elfengefolge, (im Traum
einer Sommernacht) eine lieblichere Gat-
tung von luftigen Fabelwesen dar. Die
Verwegenheit, solche Spiele der Einbil-
dungskraft sichtbar zu machen, würde in-
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England zu erwerben, wenn er sich nicht
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/354>, abgerufen am 22.11.2024.
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