von bärtigen, ernsthaften Männern, die mit der äussersten Anstrengung ihrer Augen auf ein weisses Tuch sehen, das vor ihnen liegt. Von dem, was über ihnen, in den Lüften vorgeht, scheinen sie gar keine Ahndung zu haben; sonst hätte doch wohl einer hinauf¬ geguckt und noch grössere Augen gemacht. Kein Mensch begreift, was sie wollen; hätte man nur die Legende darunter geschrieben, so wäre nichts in der Welt so leicht zu ver¬ stehen gewesen. War es etwa ein politischer Kunstgrif des Malers, die Geschichte nur de¬ nen zu verrathen, die das Geheimniss schon wissen?
Dieses prunkende Gemälde wird von al¬ len Kennern bewundert, von allen Künstlern mit tiefer Ehrfurcht angestaunt, von allen Reisenden begafft und auf das Wort ihres Miethslakaien gepriesen. Ich setze noch hin¬ zu: sie haben alle Recht. Nicht nur die
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von bärtigen, ernsthaften Männern, die mit der äuſsersten Anstrengung ihrer Augen auf ein weiſses Tuch sehen, das vor ihnen liegt. Von dem, was über ihnen, in den Lüften vorgeht, scheinen sie gar keine Ahndung zu haben; sonst hätte doch wohl einer hinauf¬ geguckt und noch gröſsere Augen gemacht. Kein Mensch begreift, was sie wollen; hätte man nur die Legende darunter geschrieben, so wäre nichts in der Welt so leicht zu ver¬ stehen gewesen. War es etwa ein politischer Kunstgrif des Malers, die Geschichte nur de¬ nen zu verrathen, die das Geheimniſs schon wissen?
Dieses prunkende Gemälde wird von al¬ len Kennern bewundert, von allen Künstlern mit tiefer Ehrfurcht angestaunt, von allen Reisenden begafft und auf das Wort ihres Miethslakaien gepriesen. Ich setze noch hin¬ zu: sie haben alle Recht. Nicht nur die
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von bärtigen, ernsthaften Männern, die mit
der äuſsersten Anstrengung ihrer Augen auf
ein weiſses Tuch sehen, das vor ihnen liegt.
Von dem, was über ihnen, in den Lüften
vorgeht, scheinen sie gar keine Ahndung zu
haben; sonst hätte doch wohl einer hinauf¬
geguckt und noch gröſsere Augen gemacht.
Kein Mensch begreift, was sie wollen; hätte
man nur die Legende darunter geschrieben,
so wäre nichts in der Welt so leicht zu ver¬
stehen gewesen. War es etwa ein politischer
Kunstgrif des Malers, die Geschichte nur de¬
nen zu verrathen, die das Geheimniſs schon
wissen?
Dieses prunkende Gemälde wird von al¬
len Kennern bewundert, von allen Künstlern
mit tiefer Ehrfurcht angestaunt, von allen
Reisenden begafft und auf das Wort ihres
Miethslakaien gepriesen. Ich setze noch hin¬
zu: sie haben alle Recht. Nicht nur die
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/345>, abgerufen am 22.11.2024.
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