Ausführung eines Kunstwerkes von solchen Dimensionen ist etwas werth, sondern man verkennt auch an diesem Meisterwerke nicht den Genius des Künstlers. Alles, was hier vorgestellt wird, findet man einzeln in der Natur: solche Menschen, solche Kinder, solche Gestalten und solche Farben. Die Wahrheit, Leichtigkeit und Zuverlässigkeit, womit Rubens sie, aus der Natur aufgefasst, durch seine Hand verewigen konnte, bilden eine künstlerische Grösse, worin er keinen Nebenbuhler hat. Auf diesem ungeheuren Altarblatte umschweben nicht etwa nur ein halbes Dutzend Engel, wie in Guido's Ge¬ mälde, die Jungfrau; sie bleiben nicht halb im Schatten, nicht halb hinter ihr verborgen, um die einfache Grösse des Eindruckes nicht zu stören; hier ist sie von einem ganzen himmlischen Hofstaat umringt; unzählige Kinderfiguren, immer in anderen Stellungen
Ausführung eines Kunstwerkes von solchen Dimensionen ist etwas werth, sondern man verkennt auch an diesem Meisterwerke nicht den Genius des Künstlers. Alles, was hier vorgestellt wird, findet man einzeln in der Natur: solche Menschen, solche Kinder, solche Gestalten und solche Farben. Die Wahrheit, Leichtigkeit und Zuverlässigkeit, womit Rubens sie, aus der Natur aufgefaſst, durch seine Hand verewigen konnte, bilden eine künstlerische Gröſse, worin er keinen Nebenbuhler hat. Auf diesem ungeheuren Altarblatte umschweben nicht etwa nur ein halbes Dutzend Engel, wie in Guido’s Ge¬ mälde, die Jungfrau; sie bleiben nicht halb im Schatten, nicht halb hinter ihr verborgen, um die einfache Gröſse des Eindruckes nicht zu stören; hier ist sie von einem ganzen himmlischen Hofstaat umringt; unzählige Kinderfiguren, immer in anderen Stellungen
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Ausführung eines Kunstwerkes von solchen
Dimensionen ist etwas werth, sondern man
verkennt auch an diesem Meisterwerke nicht
den Genius des Künstlers. Alles, was hier
vorgestellt wird, findet man einzeln in der
Natur: solche Menschen, solche Kinder,
solche Gestalten und solche Farben. Die
Wahrheit, Leichtigkeit und Zuverlässigkeit,
womit Rubens sie, aus der Natur aufgefaſst,
durch seine Hand verewigen konnte, bilden
eine künstlerische Gröſse, worin er keinen
Nebenbuhler hat. Auf diesem ungeheuren
Altarblatte umschweben nicht etwa nur ein
halbes Dutzend Engel, wie in Guido’s Ge¬
mälde, die Jungfrau; sie bleiben nicht halb
im Schatten, nicht halb hinter ihr verborgen,
um die einfache Gröſse des Eindruckes nicht
zu stören; hier ist sie von einem ganzen
himmlischen Hofstaat umringt; unzählige
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/346>, abgerufen am 22.11.2024.
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