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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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hinlänglichen Ersatz für die gesperrte Schel¬
de zu besitzen, oder hatten sich schon ge¬
wöhnt, in ihren angeerbten Schätzen uner¬
schöpfliche Quellen des eingeschränkten, stil¬
len, müssigen Genusses zu finden; diese woll¬
ten ihr Ostende dem Flor von Antwerpen
nicht opfern. Der Adel in beiden Provinzen
befürchtete im vermehrten Wohlstande des
Bürgers Verminderung seines Einflusses und
Ansehens; und die Geistlichkeit, die in eini¬
gen Provinzen zum Besitz der Hälfte, und
in Brabant voller zwei Drittheile von dem
ganzen Landeigenthum gelangt war, begnügte
sich an dem sichern Ertrage des fruchtbaren
Bodens.

Eine Zeitlang hatte zwar aus den Schutt¬
haufen der Freiheit die Kunst noch hervor¬
geblühet. Statt des Schwertes, das den Bel¬
giern aus der Hand gesunken war, hatten
sie den Pinsel ergriffen; denn plötzlich er¬

hinlänglichen Ersatz für die gesperrte Schel¬
de zu besitzen, oder hatten sich schon ge¬
wöhnt, in ihren angeerbten Schätzen uner¬
schöpfliche Quellen des eingeschränkten, stil¬
len, müſsigen Genusses zu finden; diese woll¬
ten ihr Ostende dem Flor von Antwerpen
nicht opfern. Der Adel in beiden Provinzen
befürchtete im vermehrten Wohlstande des
Bürgers Verminderung seines Einflusses und
Ansehens; und die Geistlichkeit, die in eini¬
gen Provinzen zum Besitz der Hälfte, und
in Brabant voller zwei Drittheile von dem
ganzen Landeigenthum gelangt war, begnügte
sich an dem sichern Ertrage des fruchtbaren
Bodens.

Eine Zeitlang hatte zwar aus den Schutt¬
haufen der Freiheit die Kunst noch hervor¬
geblühet. Statt des Schwertes, das den Bel¬
giern aus der Hand gesunken war, hatten
sie den Pinsel ergriffen; denn plötzlich er¬

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[12/0018] hinlänglichen Ersatz für die gesperrte Schel¬ de zu besitzen, oder hatten sich schon ge¬ wöhnt, in ihren angeerbten Schätzen uner¬ schöpfliche Quellen des eingeschränkten, stil¬ len, müſsigen Genusses zu finden; diese woll¬ ten ihr Ostende dem Flor von Antwerpen nicht opfern. Der Adel in beiden Provinzen befürchtete im vermehrten Wohlstande des Bürgers Verminderung seines Einflusses und Ansehens; und die Geistlichkeit, die in eini¬ gen Provinzen zum Besitz der Hälfte, und in Brabant voller zwei Drittheile von dem ganzen Landeigenthum gelangt war, begnügte sich an dem sichern Ertrage des fruchtbaren Bodens. Eine Zeitlang hatte zwar aus den Schutt¬ haufen der Freiheit die Kunst noch hervor¬ geblühet. Statt des Schwertes, das den Bel¬ giern aus der Hand gesunken war, hatten sie den Pinsel ergriffen; denn plötzlich er¬

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/18>, abgerufen am 21.11.2024.