Blut der freien Edlen auf dem Richtplatze floss, erwähnt die Geschichte dieser Provin¬ zen nur dann, wenn fremde Kriegesheere sie zum Kampfplatz wählten, oder wenn sie, als ein Erbgut, aus einem Fürstenhause in das andere übertragen wurden. Nie wieder er¬ wachte in ihnen ein eigenthümlicher Geist, nie erhob sich aus ihrer Mitte ein grosser Mann! In Unthätigkeit versunken, behaup¬ teten sie nie die Rechte der Menschheit ge¬ gen die übermüthigen Nachbaren, die ih¬ rem Oberherrn das harte Gesetz vorgeschrie¬ ben hatten, die Flüsse seines Landes zu ver¬ schliessen, und seinen Städten mit dem Han¬ del auf dem Meere Wohlstand, Volksmenge und Mittel zur Bildung des Geistes zu rau¬ ben. Bei Josephs Versuche, dieses widerna¬ türliche Joch abzuwerfen, verhielten sich die Brabanter leidend, und die Flammänder sträub¬ ten sich; jene glaubten, am Speditionshandel
Blut der freien Edlen auf dem Richtplatze floſs, erwähnt die Geschichte dieser Provin¬ zen nur dann, wenn fremde Kriegesheere sie zum Kampfplatz wählten, oder wenn sie, als ein Erbgut, aus einem Fürstenhause in das andere übertragen wurden. Nie wieder er¬ wachte in ihnen ein eigenthümlicher Geist, nie erhob sich aus ihrer Mitte ein groſser Mann! In Unthätigkeit versunken, behaup¬ teten sie nie die Rechte der Menschheit ge¬ gen die übermüthigen Nachbaren, die ih¬ rem Oberherrn das harte Gesetz vorgeschrie¬ ben hatten, die Flüsse seines Landes zu ver¬ schlieſsen, und seinen Städten mit dem Han¬ del auf dem Meere Wohlstand, Volksmenge und Mittel zur Bildung des Geistes zu rau¬ ben. Bei Josephs Versuche, dieses widerna¬ türliche Joch abzuwerfen, verhielten sich die Brabanter leidend, und die Flammänder sträub¬ ten sich; jene glaubten, am Speditionshandel
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Blut der freien Edlen auf dem Richtplatze
floſs, erwähnt die Geschichte dieser Provin¬
zen nur dann, wenn fremde Kriegesheere sie
zum Kampfplatz wählten, oder wenn sie, als
ein Erbgut, aus einem Fürstenhause in das
andere übertragen wurden. Nie wieder er¬
wachte in ihnen ein eigenthümlicher Geist,
nie erhob sich aus ihrer Mitte ein groſser
Mann! In Unthätigkeit versunken, behaup¬
teten sie nie die Rechte der Menschheit ge¬
gen die übermüthigen Nachbaren, die ih¬
rem Oberherrn das harte Gesetz vorgeschrie¬
ben hatten, die Flüsse seines Landes zu ver¬
schlieſsen, und seinen Städten mit dem Han¬
del auf dem Meere Wohlstand, Volksmenge
und Mittel zur Bildung des Geistes zu rau¬
ben. Bei Josephs Versuche, dieses widerna¬
türliche Joch abzuwerfen, verhielten sich die
Brabanter leidend, und die Flammänder sträub¬
ten sich; jene glaubten, am Speditionshandel
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/17>, abgerufen am 21.11.2024.
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