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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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oder die entgegensetzte Empfindung in uns
hervorbringen sollen, das hängt von Organi¬
sation und zum Theil auch von Erziehung
oder Gewöhnung ab, und man begreift wohl,
wie am Ende die Verschiedenheit der Ge¬
fühle und folglich der Gesinnungen bei man¬
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rückzuführen ist. Aus einem gewissen Stand¬
orte betrachtet, kann es allerdings nicht
gleichgültig scheinen, ob dergleichen unüber¬
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oder nicht; es kann sogar einen Anstrich
von höherer Vollkommenheit für sich haben,
wenn alle Meinungen sich nach einer ge¬
meinschaftlichen Vorschrift bequemten, und
dann durch das ganze Menschengeschlecht
nur Ein Wille herrschen und nur Ein Puls¬
schlag in der grossen sittlichen Welt, wie
in der kleinen physischen des einzelnen Men¬

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oder die entgegensetzte Empfindung in uns
hervorbringen sollen, das hängt von Organi¬
sation und zum Theil auch von Erziehung
oder Gewöhnung ab, und man begreift wohl,
wie am Ende die Verschiedenheit der Ge¬
fühle und folglich der Gesinnungen bei man¬
chen Einzelnen schlechterdings nicht zu he¬
ben oder auf einen Vereinigungspunkt zu¬
rückzuführen ist. Aus einem gewissen Stand¬
orte betrachtet, kann es allerdings nicht
gleichgültig scheinen, ob dergleichen unüber¬
windliche Unterschiede fortexistiren sollen
oder nicht; es kann sogar einen Anstrich
von höherer Vollkommenheit für sich haben,
wenn alle Meinungen sich nach einer ge¬
meinschaftlichen Vorschrift bequemten, und
dann durch das ganze Menschengeschlecht
nur Ein Wille herrschen und nur Ein Puls¬
ſchlag in der groſsen sittlichen Welt, wie
in der kleinen physischen des einzelnen Men¬

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[389/0401] oder die entgegensetzte Empfindung in uns hervorbringen sollen, das hängt von Organi¬ sation und zum Theil auch von Erziehung oder Gewöhnung ab, und man begreift wohl, wie am Ende die Verschiedenheit der Ge¬ fühle und folglich der Gesinnungen bei man¬ chen Einzelnen schlechterdings nicht zu he¬ ben oder auf einen Vereinigungspunkt zu¬ rückzuführen ist. Aus einem gewissen Stand¬ orte betrachtet, kann es allerdings nicht gleichgültig scheinen, ob dergleichen unüber¬ windliche Unterschiede fortexistiren sollen oder nicht; es kann sogar einen Anstrich von höherer Vollkommenheit für sich haben, wenn alle Meinungen sich nach einer ge¬ meinschaftlichen Vorschrift bequemten, und dann durch das ganze Menschengeschlecht nur Ein Wille herrschen und nur Ein Puls¬ ſchlag in der groſsen sittlichen Welt, wie in der kleinen physischen des einzelnen Men¬ B b 3

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/401>, abgerufen am 23.11.2024.