Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.ein, und war nun erst im Stande, sich all der Schach war eben mit seiner Musterung fertig, Und wirklich, als er in den Gartensalon eintrat, ein, und war nun erſt im Stande, ſich all der Schach war eben mit ſeiner Muſterung fertig, Und wirklich, als er in den Gartenſalon eintrat, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0177" n="165"/> ein, und war nun erſt im Stande, ſich all der<lb/> Kleinigkeiten zu freun, die die „gute Stube“ ſchmückten.<lb/> Über dem Sopha hingen zwei kleine Kalenderbildchen,<lb/> Anekdoten aus dem Leben des Großen Königs dar¬<lb/> ſtellend, „Du, du“ ſtand unter dem einen, und „<hi rendition="#aq">Bon<lb/> soir, Messieurs</hi>“ unter dem andern. Um die Bilder¬<lb/> chen und ihre Goldborte herum hingen zwei dicke<lb/> Immortellenkränze mit ſchwarzen und weißen Schleifen<lb/> daran, während auf dem kleinen, niedrigen Ofen eine<lb/> Vaſe mit Zittergras ſtand. Das Hauptſchmuckſtück<lb/> aber war ein Schilderhäuschen mit rotem Dach, in<lb/> dem früher, aller Wahrſcheinlichkeit nach, ein Eich¬<lb/> kätzchen gehauſt und ſeinen Futterwagen an der Kette<lb/> herangezogen hatte. Jetzt war es leer, und der Wagen<lb/> hatte ſtille Tage.</p><lb/> <p>Schach war eben mit ſeiner Muſterung fertig,<lb/> als ihm auch ſchon gemeldet wurde: „daß drüben alles<lb/> klar ſei“.</p><lb/> <p>Und wirklich, als er in den Gartenſalon eintrat,<lb/> der ihm ein Nachtlager ſo beharrlich verweigert hatte,<lb/> war er überraſcht, was Ordnungsſinn und ein paar<lb/> freundliche Hände mittlerweile daraus gemacht hatten.<lb/> Thür und Fenſter ſtanden auf, die Morgenſonne füllte<lb/> den Raum mit Licht und aller Staub war von Tiſch<lb/> und Sopha verſchwunden. Einen Augenblick ſpäter<lb/> erſchien auch ſchon Kriſts Frau mit dem Kaffe, die<lb/> Semmeln in einen Korb gelegt, und als Schach eben<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [165/0177]
ein, und war nun erſt im Stande, ſich all der
Kleinigkeiten zu freun, die die „gute Stube“ ſchmückten.
Über dem Sopha hingen zwei kleine Kalenderbildchen,
Anekdoten aus dem Leben des Großen Königs dar¬
ſtellend, „Du, du“ ſtand unter dem einen, und „Bon
soir, Messieurs“ unter dem andern. Um die Bilder¬
chen und ihre Goldborte herum hingen zwei dicke
Immortellenkränze mit ſchwarzen und weißen Schleifen
daran, während auf dem kleinen, niedrigen Ofen eine
Vaſe mit Zittergras ſtand. Das Hauptſchmuckſtück
aber war ein Schilderhäuschen mit rotem Dach, in
dem früher, aller Wahrſcheinlichkeit nach, ein Eich¬
kätzchen gehauſt und ſeinen Futterwagen an der Kette
herangezogen hatte. Jetzt war es leer, und der Wagen
hatte ſtille Tage.
Schach war eben mit ſeiner Muſterung fertig,
als ihm auch ſchon gemeldet wurde: „daß drüben alles
klar ſei“.
Und wirklich, als er in den Gartenſalon eintrat,
der ihm ein Nachtlager ſo beharrlich verweigert hatte,
war er überraſcht, was Ordnungsſinn und ein paar
freundliche Hände mittlerweile daraus gemacht hatten.
Thür und Fenſter ſtanden auf, die Morgenſonne füllte
den Raum mit Licht und aller Staub war von Tiſch
und Sopha verſchwunden. Einen Augenblick ſpäter
erſchien auch ſchon Kriſts Frau mit dem Kaffe, die
Semmeln in einen Korb gelegt, und als Schach eben
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