Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.bäume, hinter deren eben ergrünendem Gezweige die Das Gespräch hatte das Ordensthema nicht "Die Carayons," nahm der Prinz das Wort. bäume, hinter deren eben ergrünendem Gezweige die Das Geſpräch hatte das Ordensthema nicht „Die Carayons,“ nahm der Prinz das Wort. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0100" n="88"/> bäume, hinter deren eben ergrünendem Gezweige die<lb/> Sonne niederging. Jeder blickte ſchweigend in das<lb/> anmutige Landſchaftsbild hinaus, und erſt als die<lb/> Dämmrung angebrochen und eine hohe Sinumbralampe<lb/> gebracht worden war, nahm man Platz und ſetzte die<lb/> holländiſchen Pfeifen in Brand, unter denen jeder<lb/> nach Gefallen wählte. Duſſek allein, weil er die<lb/> Muſikpaſſion des Prinzen kannte, war phantaſierend<lb/> an dem im Eßſaale ſtehenden Flügel zurückgeblieben,<lb/> und ſah nur, wenn er den Kopf zur Seite wandte,<lb/> die jetzt draußen wieder lebhafter plaudernden Tiſch¬<lb/> genoſſen und ebenſo die Lichtfunken, die von Zeit zu<lb/> Zeit aus ihren Thonpfeifen aufflogen.</p><lb/> <p>Das Geſpräch hatte das Ordensthema nicht<lb/> wieder aufgenommen, wohl aber ſich der erſten Ver¬<lb/> anlaſſung desſelben, alſo Iffland und dem in Sicht<lb/> ſtehenden neuen Schauſpiele zugewandt, bei welcher<lb/> Gelegenheit Alvensleben bemerkte, „daß er einige der<lb/> in den Text eingeſtreuten Geſangsſtücke während dieſer<lb/> letzten Tage kennen gelernt habe. Gemeinſchaftlich<lb/> mit Schach. Und zwar im Salon der liebenswür¬<lb/> digen Frau v. Carayon und ihrer Tochter Victoire.<lb/> Dieſe habe geſungen und Schach begleitet.“</p><lb/> <p>„Die Carayons,“ nahm der Prinz das Wort.<lb/> „Ich höre keinen Namen jetzt öfter als <hi rendition="#g">den</hi>. Meine<lb/> teure Freundin Pauline, hat mir ſchon früher von beiden<lb/> Damen erzählt, und neuerdings auch die Rahel. Alles<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [88/0100]
bäume, hinter deren eben ergrünendem Gezweige die
Sonne niederging. Jeder blickte ſchweigend in das
anmutige Landſchaftsbild hinaus, und erſt als die
Dämmrung angebrochen und eine hohe Sinumbralampe
gebracht worden war, nahm man Platz und ſetzte die
holländiſchen Pfeifen in Brand, unter denen jeder
nach Gefallen wählte. Duſſek allein, weil er die
Muſikpaſſion des Prinzen kannte, war phantaſierend
an dem im Eßſaale ſtehenden Flügel zurückgeblieben,
und ſah nur, wenn er den Kopf zur Seite wandte,
die jetzt draußen wieder lebhafter plaudernden Tiſch¬
genoſſen und ebenſo die Lichtfunken, die von Zeit zu
Zeit aus ihren Thonpfeifen aufflogen.
Das Geſpräch hatte das Ordensthema nicht
wieder aufgenommen, wohl aber ſich der erſten Ver¬
anlaſſung desſelben, alſo Iffland und dem in Sicht
ſtehenden neuen Schauſpiele zugewandt, bei welcher
Gelegenheit Alvensleben bemerkte, „daß er einige der
in den Text eingeſtreuten Geſangsſtücke während dieſer
letzten Tage kennen gelernt habe. Gemeinſchaftlich
mit Schach. Und zwar im Salon der liebenswür¬
digen Frau v. Carayon und ihrer Tochter Victoire.
Dieſe habe geſungen und Schach begleitet.“
„Die Carayons,“ nahm der Prinz das Wort.
„Ich höre keinen Namen jetzt öfter als den. Meine
teure Freundin Pauline, hat mir ſchon früher von beiden
Damen erzählt, und neuerdings auch die Rahel. Alles
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