where there is a will, there is a way. Ein bißchen is doch noch hängen geblieben von dear old England."
"Danke, Mr. Imme," sagte Robinson, "danke! Ja, Skat ist das Beste von all Germany. Komme gern. Skat ist noch besser als Bayrisch."
"Hören Sie, Robinson, ich weiß doch nicht, ob das stimmt. Ich denke mir, so beides zusammen, das ist das Wahre. That's it."
Robinson war einverstanden, und da beide weiter nichts auf dem Herzen hatten, so brach man hier ab und schickte sich an, die Rückfahrt in einem mäßig raschen Trab anzutreten, wobei der Berchtesgadensche Kutscher den Weg über Molkenmarkt und Schloßplatz, der Barbysche den auf die Neue Friedrichstraße nahm. Jenseits der Friedrichsbrücke hielt sich dieser dann dicht am Wasser hin und kam so am bequemsten bis an sein Kron¬ prinzenufer.
Der Dampfer, gleich nachdem er das Brückenjoch passiert hatte, setzte sich in ein rascheres Tempo, dabei die linke Flußseite haltend, so daß immer nur eine geringe Entfernung zwischen dem Schiff und den sich dicht am Ufer hinziehenden Stadtbahnbögen war. Jeder Bogen schuf den Rahmen für ein dahinter gelegenes Bild, das natürlich die Form einer Lunette hatte. Mauerwerk jeglicher Art, Schuppen, Zäune zogen in buntem Wechsel vorüber, aber in Front aller dieser der Alltäglichkeit und der Arbeit dienenden Dinge zeigte sich immer wieder ein Stück Gartenland, darin ein paar verspätete Malven oder Sonnenblumen blühten. Erst als man die zweitfolgende Brücke passiert hatte, traten die Stadtbahnbögen so weit zurück, daß von einer Ufereinfassung nicht mehr die Rede sein konnte; statt ihrer aber wurden jetzt Wiesen und pappelbesetzte Wege sichtbar, und wo das Ufer quaiartig
where there is a will, there is a way. Ein bißchen is doch noch hängen geblieben von dear old England.“
„Danke, Mr. Imme,“ ſagte Robinſon, „danke! Ja, Skat iſt das Beſte von all Germany. Komme gern. Skat iſt noch beſſer als Bayriſch.“
„Hören Sie, Robinſon, ich weiß doch nicht, ob das ſtimmt. Ich denke mir, ſo beides zuſammen, das iſt das Wahre. That's it.“
Robinſon war einverſtanden, und da beide weiter nichts auf dem Herzen hatten, ſo brach man hier ab und ſchickte ſich an, die Rückfahrt in einem mäßig raſchen Trab anzutreten, wobei der Berchtesgadenſche Kutſcher den Weg über Molkenmarkt und Schloßplatz, der Barbyſche den auf die Neue Friedrichſtraße nahm. Jenſeits der Friedrichsbrücke hielt ſich dieſer dann dicht am Waſſer hin und kam ſo am bequemſten bis an ſein Kron¬ prinzenufer.
Der Dampfer, gleich nachdem er das Brückenjoch paſſiert hatte, ſetzte ſich in ein raſcheres Tempo, dabei die linke Flußſeite haltend, ſo daß immer nur eine geringe Entfernung zwiſchen dem Schiff und den ſich dicht am Ufer hinziehenden Stadtbahnbögen war. Jeder Bogen ſchuf den Rahmen für ein dahinter gelegenes Bild, das natürlich die Form einer Lunette hatte. Mauerwerk jeglicher Art, Schuppen, Zäune zogen in buntem Wechſel vorüber, aber in Front aller dieſer der Alltäglichkeit und der Arbeit dienenden Dinge zeigte ſich immer wieder ein Stück Gartenland, darin ein paar verſpätete Malven oder Sonnenblumen blühten. Erſt als man die zweitfolgende Brücke paſſiert hatte, traten die Stadtbahnbögen ſo weit zurück, daß von einer Ufereinfaſſung nicht mehr die Rede ſein konnte; ſtatt ihrer aber wurden jetzt Wieſen und pappelbeſetzte Wege ſichtbar, und wo das Ufer quaiartig
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0185"n="178"/><hirendition="#aq">where there is a will</hi>, <hirendition="#aq">there is a way</hi>. Ein bißchen<lb/>
is doch noch hängen geblieben von <hirendition="#aq">dear old England</hi>.“</p><lb/><p>„Danke, Mr. Imme,“ſagte Robinſon, „danke! Ja,<lb/>
Skat iſt das Beſte von <hirendition="#aq">all Germany</hi>. Komme gern.<lb/>
Skat iſt noch beſſer als Bayriſch.“</p><lb/><p>„Hören Sie, Robinſon, ich weiß doch nicht, ob das<lb/>ſtimmt. Ich denke mir, ſo beides zuſammen, das iſt das<lb/>
Wahre. <hirendition="#aq">That's it</hi>.“</p><lb/><p>Robinſon war einverſtanden, und da beide weiter<lb/>
nichts auf dem Herzen hatten, ſo brach man hier ab und<lb/>ſchickte ſich an, die Rückfahrt in einem mäßig raſchen<lb/>
Trab anzutreten, wobei der Berchtesgadenſche Kutſcher<lb/>
den Weg über Molkenmarkt und Schloßplatz, der Barbyſche<lb/>
den auf die Neue Friedrichſtraße nahm. Jenſeits der<lb/>
Friedrichsbrücke hielt ſich dieſer dann dicht am Waſſer<lb/>
hin und kam ſo am bequemſten bis an ſein Kron¬<lb/>
prinzenufer.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p>Der Dampfer, gleich nachdem er das Brückenjoch<lb/>
paſſiert hatte, ſetzte ſich in ein raſcheres Tempo, dabei die<lb/>
linke Flußſeite haltend, ſo daß immer nur eine geringe<lb/>
Entfernung zwiſchen dem Schiff und den ſich dicht am<lb/>
Ufer hinziehenden Stadtbahnbögen war. Jeder Bogen<lb/>ſchuf den Rahmen für ein dahinter gelegenes Bild, das<lb/>
natürlich die Form einer Lunette hatte. Mauerwerk jeglicher<lb/>
Art, Schuppen, Zäune zogen in buntem Wechſel vorüber,<lb/>
aber in Front aller dieſer der Alltäglichkeit und der<lb/>
Arbeit dienenden Dinge zeigte ſich immer wieder ein<lb/>
Stück Gartenland, darin ein paar verſpätete Malven oder<lb/>
Sonnenblumen blühten. Erſt als man die zweitfolgende<lb/>
Brücke paſſiert hatte, traten die Stadtbahnbögen ſo weit<lb/>
zurück, daß von einer Ufereinfaſſung nicht mehr die Rede<lb/>ſein konnte; ſtatt ihrer aber wurden jetzt Wieſen und<lb/>
pappelbeſetzte Wege ſichtbar, und wo das Ufer quaiartig<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[178/0185]
where there is a will, there is a way. Ein bißchen
is doch noch hängen geblieben von dear old England.“
„Danke, Mr. Imme,“ ſagte Robinſon, „danke! Ja,
Skat iſt das Beſte von all Germany. Komme gern.
Skat iſt noch beſſer als Bayriſch.“
„Hören Sie, Robinſon, ich weiß doch nicht, ob das
ſtimmt. Ich denke mir, ſo beides zuſammen, das iſt das
Wahre. That's it.“
Robinſon war einverſtanden, und da beide weiter
nichts auf dem Herzen hatten, ſo brach man hier ab und
ſchickte ſich an, die Rückfahrt in einem mäßig raſchen
Trab anzutreten, wobei der Berchtesgadenſche Kutſcher
den Weg über Molkenmarkt und Schloßplatz, der Barbyſche
den auf die Neue Friedrichſtraße nahm. Jenſeits der
Friedrichsbrücke hielt ſich dieſer dann dicht am Waſſer
hin und kam ſo am bequemſten bis an ſein Kron¬
prinzenufer.
Der Dampfer, gleich nachdem er das Brückenjoch
paſſiert hatte, ſetzte ſich in ein raſcheres Tempo, dabei die
linke Flußſeite haltend, ſo daß immer nur eine geringe
Entfernung zwiſchen dem Schiff und den ſich dicht am
Ufer hinziehenden Stadtbahnbögen war. Jeder Bogen
ſchuf den Rahmen für ein dahinter gelegenes Bild, das
natürlich die Form einer Lunette hatte. Mauerwerk jeglicher
Art, Schuppen, Zäune zogen in buntem Wechſel vorüber,
aber in Front aller dieſer der Alltäglichkeit und der
Arbeit dienenden Dinge zeigte ſich immer wieder ein
Stück Gartenland, darin ein paar verſpätete Malven oder
Sonnenblumen blühten. Erſt als man die zweitfolgende
Brücke paſſiert hatte, traten die Stadtbahnbögen ſo weit
zurück, daß von einer Ufereinfaſſung nicht mehr die Rede
ſein konnte; ſtatt ihrer aber wurden jetzt Wieſen und
pappelbeſetzte Wege ſichtbar, und wo das Ufer quaiartig
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_stechlin_1899/185>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.