Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
Sonette.
1.
Ein Leben war's, mit Kolben und mit Knütteln
In diesen eitlen Jammer drein zu schlagen,
Doch hab ich still ein lästig Joch getragen,
Und meiner Pflicht gehorcht und ihren Bütteln.
Jetzt aber, wo an Winters Thron zu rütteln,
Voll Lerchenschlag, die Frühlingslüfte wagen,
Jetzt will auch ich, und müßt' ich sie zernagen,
Die Ketten alle muthig von mir schütteln.
Sonette.
1.
Ein Leben war’s, mit Kolben und mit Knütteln
In dieſen eitlen Jammer drein zu ſchlagen,
Doch hab ich ſtill ein läſtig Joch getragen,
Und meiner Pflicht gehorcht und ihren Bütteln.
Jetzt aber, wo an Winters Thron zu rütteln,
Voll Lerchenſchlag, die Frühlingslüfte wagen,
Jetzt will auch ich, und müßt’ ich ſie zernagen,
Die Ketten alle muthig von mir ſchütteln.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0048" n="34"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Sonette</hi>.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <head>1.</head><lb/>
            <lg n="1">
              <l>Ein Leben war&#x2019;s, mit Kolben und mit Knütteln</l><lb/>
              <l>In die&#x017F;en eitlen Jammer drein zu &#x017F;chlagen,</l><lb/>
              <l>Doch hab ich &#x017F;till ein lä&#x017F;tig Joch getragen,</l><lb/>
              <l>Und meiner Pflicht gehorcht und ihren Bütteln.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Jetzt aber, wo an Winters Thron zu rütteln,</l><lb/>
              <l>Voll Lerchen&#x017F;chlag, die Frühlingslüfte wagen,</l><lb/>
              <l>Jetzt will auch ich, und müßt&#x2019; ich &#x017F;ie zernagen,</l><lb/>
              <l>Die Ketten alle muthig von mir &#x017F;chütteln.</l>
            </lg><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0048] Sonette. 1. Ein Leben war’s, mit Kolben und mit Knütteln In dieſen eitlen Jammer drein zu ſchlagen, Doch hab ich ſtill ein läſtig Joch getragen, Und meiner Pflicht gehorcht und ihren Bütteln. Jetzt aber, wo an Winters Thron zu rütteln, Voll Lerchenſchlag, die Frühlingslüfte wagen, Jetzt will auch ich, und müßt’ ich ſie zernagen, Die Ketten alle muthig von mir ſchütteln.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/48
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/48>, abgerufen am 19.04.2024.