Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
"Bei Gott, nicht länger harrt' ich sein,
Dächt' ich, er könn' es brechen";
Da thät alsbald ein Ritter jung
Also zum Grafen sprechen:
"Schau Herr, dort blitzt es durch den Wald,
Das ist er mit den Seinen;
Schau, wie im Mittagssonnenglühn
Die blanken Speere scheinen.
"Zweitausend sind's vom Lauf des Tweed,
Aus Thälern und aus Glennen,
Und der vorauf ist Douglas selbst
An Roß und Helm zu kennen."
"Nun denn, wohlan!" rief Percy da,
"Dies Feld sei unsre Schranke,
Noch schlüpfte keiner mir hindurch,
Sei's Schotte oder Franke.
„Bei Gott, nicht länger harrt’ ich ſein,
Dächt’ ich, er könn’ es brechen“;
Da thät alsbald ein Ritter jung
Alſo zum Grafen ſprechen:
„Schau Herr, dort blitzt es durch den Wald,
Das iſt er mit den Seinen;
Schau, wie im Mittagsſonnenglühn
Die blanken Speere ſcheinen.
„Zweitauſend ſind’s vom Lauf des Tweed,
Aus Thälern und aus Glennen,
Und der vorauf iſt Douglas ſelbſt
An Roß und Helm zu kennen.“
„Nun denn, wohlan!“ rief Percy da,
„Dies Feld ſei unſre Schranke,
Noch ſchlüpfte keiner mir hindurch,
Sei’s Schotte oder Franke.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0180" n="166"/>
            </l>
            <lg n="11">
              <l>&#x201E;Bei Gott, nicht länger harrt&#x2019; ich &#x017F;ein,</l><lb/>
              <l>Dächt&#x2019; ich, er könn&#x2019; es brechen&#x201C;;</l><lb/>
              <l>Da thät alsbald ein Ritter jung</l><lb/>
              <l>Al&#x017F;o zum Grafen &#x017F;prechen:</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="12">
              <l>&#x201E;Schau Herr, dort blitzt es durch den Wald,</l><lb/>
              <l>Das i&#x017F;t er mit den Seinen;</l><lb/>
              <l>Schau, wie im Mittags&#x017F;onnenglühn</l><lb/>
              <l>Die blanken Speere &#x017F;cheinen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="13">
              <l>&#x201E;Zweitau&#x017F;end &#x017F;ind&#x2019;s vom Lauf des Tweed,</l><lb/>
              <l>Aus Thälern und aus Glennen,</l><lb/>
              <l>Und der vorauf i&#x017F;t Douglas &#x017F;elb&#x017F;t</l><lb/>
              <l>An Roß und Helm zu kennen.&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="14">
              <l>&#x201E;Nun denn, wohlan!&#x201C; rief Percy da,</l><lb/>
              <l>&#x201E;Dies Feld &#x017F;ei un&#x017F;re Schranke,</l><lb/>
              <l>Noch &#x017F;chlüpfte keiner mir hindurch,</l><lb/>
              <l>Sei&#x2019;s Schotte oder Franke.</l>
            </lg><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0180] „Bei Gott, nicht länger harrt’ ich ſein, Dächt’ ich, er könn’ es brechen“; Da thät alsbald ein Ritter jung Alſo zum Grafen ſprechen: „Schau Herr, dort blitzt es durch den Wald, Das iſt er mit den Seinen; Schau, wie im Mittagsſonnenglühn Die blanken Speere ſcheinen. „Zweitauſend ſind’s vom Lauf des Tweed, Aus Thälern und aus Glennen, Und der vorauf iſt Douglas ſelbſt An Roß und Helm zu kennen.“ „Nun denn, wohlan!“ rief Percy da, „Dies Feld ſei unſre Schranke, Noch ſchlüpfte keiner mir hindurch, Sei’s Schotte oder Franke.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/180
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/180>, abgerufen am 08.05.2024.