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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Anderes Buch.
ES fehlte kaum ein Haar/ so hättet ihr verreiset/
Den lieben schönen Tag/ der euch auff Freude weiset/
Und uns heisst frölich seyn. Doch zweifelt nicht
daran/
Wir hätten euch den Dienst/ die Ehr' auch an-
gethan/
Wenn Jhr schon weret nicht bey uns allhier gewesen.
So nehmt nun dieses Band. Vor euch ist/ diß zu lesen/
Für uns ist euer Tranck/ und was ihr uns setzt für.
Je besser thut ihr uns/ ie wenger ihr uns Bier
Auff heute traget auff. Bey klarem Sonnen-scheine
Schmeckt rein- und besser nichts/ als was man bringt vom
Reihne/
Und was uns Spanjen schickt. Doch dencket diß hierbey/
Viel kosten darf es nicht. Das fordern steht uns frey.
Das haben habet ihr. Löst aber euch auffs beste.
Das ist die Kauffmanschafft für eure feuchten Gäste.


Auff eines guten Freundes
Geburts-Tag.
DAß wir/ geehrter Freund/ Euch dieses Briefflein
senden/
Daß wird man/ hoffen wir/ uns nicht zum argen
wenden/
Sein lieber Nahmens-tag/ der schöne/ hat gemacht/
Daß wir Jhm auff ein Band gewesen seyn bedacht.
Doch mehr auff einen Wunsch. Wir lassen andre binden/
Mit Bändern mancher Art. Nichts solches ist zu finden
Bey Leuten/ wie wir seyn. Wer besser binden wil/
Der such' und seh' ihm aus gar viel ein ander Ziel/
Als daß er mit der Hand und Bande wolle schertzen/
Und binde/ gleich als wir/ das Hertze mit dem Hertzen.
Auff
D ij
Anderes Buch.
ES fehlte kaum ein Haar/ ſo haͤttet ihr verreiſet/
Den lieben ſchoͤnen Tag/ der euch auff Freude weiſet/
Und uns heiſſt froͤlich ſeyn. Doch zweifelt nicht
daran/
Wir haͤtten euch den Dienſt/ die Ehr’ auch an-
gethan/
Wenn Jhr ſchon weret nicht bey uns allhier geweſen.
So nehmt nun dieſes Band. Vor euch iſt/ diß zu leſen/
Fuͤr uns iſt euer Tranck/ und was ihr uns ſetzt fuͤr.
Je beſſer thut ihr uns/ ie wenger ihr uns Bier
Auff heute traget auff. Bey klarem Sonnen-ſcheine
Schmeckt rein- und beſſer nichts/ als was man bringt vom
Reihne/
Und was uns Spanjen ſchickt. Doch dencket diß hierbey/
Viel koſten darf es nicht. Das fordern ſteht uns frey.
Das haben habet ihr. Loͤſt aber euch auffs beſte.
Das iſt die Kauffmanſchafft fuͤr eure feuchten Gaͤſte.


Auff eines guten Freundes
Geburts-Tag.
DAß wir/ geehrter Freund/ Euch dieſes Briefflein
ſenden/
Daß wird man/ hoffen wir/ uns nicht zum argen
wenden/
Sein lieber Nahmens-tag/ der ſchoͤne/ hat gemacht/
Daß wir Jhm auff ein Band geweſen ſeyn bedacht.
Doch mehr auff einen Wunſch. Wir laſſen andre binden/
Mit Baͤndern mancher Art. Nichts ſolches iſt zu finden
Bey Leuten/ wie wir ſeyn. Wer beſſer binden wil/
Der ſuch’ und ſeh’ ihm aus gar viel ein ander Ziel/
Als daß er mit der Hand und Bande wolle ſchertzen/
Und binde/ gleich als wir/ das Hertze mit dem Hertzen.
Auff
D ij
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[51/0071] Anderes Buch. ES fehlte kaum ein Haar/ ſo haͤttet ihr verreiſet/ Den lieben ſchoͤnen Tag/ der euch auff Freude weiſet/ Und uns heiſſt froͤlich ſeyn. Doch zweifelt nicht daran/ Wir haͤtten euch den Dienſt/ die Ehr’ auch an- gethan/ Wenn Jhr ſchon weret nicht bey uns allhier geweſen. So nehmt nun dieſes Band. Vor euch iſt/ diß zu leſen/ Fuͤr uns iſt euer Tranck/ und was ihr uns ſetzt fuͤr. Je beſſer thut ihr uns/ ie wenger ihr uns Bier Auff heute traget auff. Bey klarem Sonnen-ſcheine Schmeckt rein- und beſſer nichts/ als was man bringt vom Reihne/ Und was uns Spanjen ſchickt. Doch dencket diß hierbey/ Viel koſten darf es nicht. Das fordern ſteht uns frey. Das haben habet ihr. Loͤſt aber euch auffs beſte. Das iſt die Kauffmanſchafft fuͤr eure feuchten Gaͤſte. Auff eines guten Freundes Geburts-Tag. DAß wir/ geehrter Freund/ Euch dieſes Briefflein ſenden/ Daß wird man/ hoffen wir/ uns nicht zum argen wenden/ Sein lieber Nahmens-tag/ der ſchoͤne/ hat gemacht/ Daß wir Jhm auff ein Band geweſen ſeyn bedacht. Doch mehr auff einen Wunſch. Wir laſſen andre binden/ Mit Baͤndern mancher Art. Nichts ſolches iſt zu finden Bey Leuten/ wie wir ſeyn. Wer beſſer binden wil/ Der ſuch’ und ſeh’ ihm aus gar viel ein ander Ziel/ Als daß er mit der Hand und Bande wolle ſchertzen/ Und binde/ gleich als wir/ das Hertze mit dem Hertzen. Auff D ij

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/71>, abgerufen am 08.05.2024.