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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Erstes Buch.
Die Seele die ist kranck. Dem Geiste wird vergeben.
Er trinckt den Kelch für uns. Stirbt selbst für unser Leben.
Zerbricht der Höllen Burg/ und was den Todt verwacht.
Schleust unser Gräber auff/ wird selbst die Himmel-
Leiter/
Ja/ selbst der Himmel gar. Rufft läuter/ ruffet weiter:
Er/ Er hat alles wol/ und mehr als wol gemacht.


XJX.
S. Augustinus sein

Inter brachia Salvatoris mei & vivere
volo, & mori cupio.
DEß Donners wilder Plitz schlug von sich manchen
Stoß.
Das feige Volck stund blaß. Das scheuche Wild
erzittert/
vom schmettern dieses Knalls. Die Erde ward erschüttert.
Mein Fuß sanck unter sich/ der Grund war Boden loß.
Die Gruft die viel ihr nach/ schlung mich in ihren Schoß.
Jch gab mich in die See/ in der es grausam wittert.
Der Sturm flog Klippen hoch. Mein Schiff das ward
gesplittert/
ward leck/ ward Ancket quit/ ward Mast und Seegel bloß.
Vor/ ümm und hinter mir war nichts als eine Noth.
Von oben Untergang/ von unten auff der Todt.
Es war kein Mutter-Mensch/ der mit mir hatt' erbarmen.
Jch aber war mir gleich/ zum Leben frisch und froh.
Zum sterben auch nicht faul auff wen/ und wie/ und wo.
Denn mein Erlöser trug mich allzeit auff den Armen.
Er
Erſtes Buch.
Die Seele die iſt kranck. Dem Geiſte wird vergeben.
Er trinckt den Kelch fuͤr uns. Stirbt ſelbſt fuͤr unſer Leben.
Zerbricht der Hoͤllen Burg/ und was den Todt verwacht.
Schleuſt unſer Graͤber auff/ wird ſelbſt die Himmel-
Leiter/
Ja/ ſelbſt der Himmel gar. Rufft laͤuter/ ruffet weiter:
Er/ Er hat alles wol/ und mehr als wol gemacht.


XJX.
S. Auguſtinus ſein

Inter brachia Salvatoris mei & vivere
volo, & mori cupio.
DEß Donners wilder Plitz ſchlug von ſich manchen
Stoß.
Das feige Volck ſtund blaß. Das ſcheuche Wild
erzittert/
vom ſchmettern dieſes Knalls. Die Erde ward erſchuͤttert.
Mein Fuß ſanck unter ſich/ der Grund war Boden loß.
Die Gruft die viel ihr nach/ ſchlung mich in ihren Schoß.
Jch gab mich in die See/ in der es grauſam wittert.
Der Sturm flog Klippen hoch. Mein Schiff das ward
geſplittert/
ward leck/ ward Ancket quit/ ward Maſt und Seegel bloß.
Vor/ uͤmm und hinter mir war nichts als eine Noth.
Von oben Untergang/ von unten auff der Todt.
Es war kein Mutter-Menſch/ der mit mir hatt’ erbarmen.
Jch aber war mir gleich/ zum Leben friſch und froh.
Zum ſterben auch nicht faul auff wen/ und wie/ und wo.
Denn mein Erloͤſer trug mich allzeit auff den Armen.
Er
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[557/0577] Erſtes Buch. Die Seele die iſt kranck. Dem Geiſte wird vergeben. Er trinckt den Kelch fuͤr uns. Stirbt ſelbſt fuͤr unſer Leben. Zerbricht der Hoͤllen Burg/ und was den Todt verwacht. Schleuſt unſer Graͤber auff/ wird ſelbſt die Himmel- Leiter/ Ja/ ſelbſt der Himmel gar. Rufft laͤuter/ ruffet weiter: Er/ Er hat alles wol/ und mehr als wol gemacht. XJX. S. Auguſtinus ſein Inter brachia Salvatoris mei & vivere volo, & mori cupio. DEß Donners wilder Plitz ſchlug von ſich manchen Stoß. Das feige Volck ſtund blaß. Das ſcheuche Wild erzittert/ vom ſchmettern dieſes Knalls. Die Erde ward erſchuͤttert. Mein Fuß ſanck unter ſich/ der Grund war Boden loß. Die Gruft die viel ihr nach/ ſchlung mich in ihren Schoß. Jch gab mich in die See/ in der es grauſam wittert. Der Sturm flog Klippen hoch. Mein Schiff das ward geſplittert/ ward leck/ ward Ancket quit/ ward Maſt und Seegel bloß. Vor/ uͤmm und hinter mir war nichts als eine Noth. Von oben Untergang/ von unten auff der Todt. Es war kein Mutter-Menſch/ der mit mir hatt’ erbarmen. Jch aber war mir gleich/ zum Leben friſch und froh. Zum ſterben auch nicht faul auff wen/ und wie/ und wo. Denn mein Erloͤſer trug mich allzeit auff den Armen. Er

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/577>, abgerufen am 22.11.2024.