Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Vierdtes Buch. Dein Verbündnüß deine Treue macht/ daß ich mein Vaterland zu verlassen gantz nicht scheue. Das verknüpfte Liebes-band/ wird uns führen hin und her/ über trucken/ über Meer. Weg mit dem/ der stets nur lieger/ bey der faulen Ofenbanck. Wer sich in die Fremde füget/ wird bekant/ verdienet Danck. Diß ist meines Lebens-Ziel daß ich stets mehr lernen will. Drauff so gehn wir neuen Brüder auff das nahe Golitz hin. Da denn auch nichts mangelt wieder/ was ergetzet unsern Sinn. Heint ist gleich die andre Nacht/ daß man Hochzeit da gemacht. Tityrus hat seine Doris an die heisse Brust gedruckt. Melibeus greifft der Chloris/ was ihr wol thut/ wo sies juckt. Andre/ die zugegen seyn/ führen einen Bauer-reyn. Phillis legt den weissen Schleye. ümm ihr braunes Haar/ und steht/ biß sie holet ab ihr Freyer und mit ihr zu Platze geht. Da sie denn ümm einen Tantz ihm vertauschet ihren Krantz. Sind wir denn deß zusehns müde/ Gut. So machen wir uns fort/ lachen D d jv
Vierdtes Buch. Dein Verbuͤndnuͤß deine Treue macht/ daß ich mein Vaterland zu verlaſſen gantz nicht ſcheue. Das verknuͤpfte Liebes-band/ wird uns fuͤhren hin und her/ uͤber trucken/ uͤber Meer. Weg mit dem/ der ſtets nur lieger/ bey der faulen Ofenbanck. Wer ſich in die Fremde fuͤget/ wird bekant/ verdienet Danck. Diß iſt meines Lebens-Ziel daß ich ſtets mehr lernen will. Drauff ſo gehn wir neuen Bruͤder auff das nahe Golitz hin. Da denn auch nichts mangelt wieder/ was ergetzet unſern Sinn. Heint iſt gleich die andre Nacht/ daß man Hochzeit da gemacht. Tityrus hat ſeine Doris an die heiſſe Bruſt gedruckt. Melibeus greifft der Chloris/ was ihr wol thut/ wo ſies juckt. Andre/ die zugegen ſeyn/ fuͤhren einen Bauer-reyn. Phillis legt den weiſſen Schleye. uͤmm ihr braunes Haar/ und ſteht/ biß ſie holet ab ihr Freyer und mit ihr zu Platze geht. Da ſie denn uͤmm einen Tantz ihm vertauſchet ihren Krantz. Sind wir denn deß zuſehns muͤde/ Gut. So machen wir uns fort/ lachen D d jv
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0443" n="423"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vierdtes Buch.</hi> </fw><lb/> <lg n="40"> <l> <hi rendition="#fr">Dein Verbuͤndnuͤß deine Treue</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">macht/ daß ich mein Vaterland</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">zu verlaſſen gantz nicht ſcheue.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Das verknuͤpfte Liebes-band/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">wird uns fuͤhren hin und her/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">uͤber trucken/ uͤber Meer.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="41"> <l> <hi rendition="#fr">Weg mit dem/ der ſtets nur lieger/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">bey der faulen Ofenbanck.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Wer ſich in die Fremde fuͤget/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">wird bekant/ verdienet Danck.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Diß iſt meines Lebens-Ziel</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">daß ich ſtets mehr lernen will.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="42"> <l> <hi rendition="#fr">Drauff ſo gehn wir neuen Bruͤder</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">auff das nahe Golitz hin.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Da denn auch nichts mangelt wieder/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">was ergetzet unſern Sinn.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Heint iſt gleich die andre Nacht/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">daß man Hochzeit da gemacht.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="43"> <l> <hi rendition="#fr">Tityrus hat ſeine Doris</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">an die heiſſe Bruſt gedruckt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Melibeus greifft der Chloris/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">was ihr wol thut/ wo ſies juckt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Andre/ die zugegen ſeyn/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">fuͤhren einen Bauer-reyn.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="44"> <l> <hi rendition="#fr">Phillis legt den weiſſen Schleye.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">uͤmm ihr braunes Haar/ und ſteht/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">biß ſie holet ab ihr Freyer</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">und mit ihr zu Platze geht.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Da ſie denn uͤmm einen Tantz</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ihm vertauſchet ihren Krantz.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="45"> <l> <hi rendition="#fr">Sind wir denn deß zuſehns muͤde/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Gut. So machen wir uns fort/</hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">D d jv</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">lachen</hi> </fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [423/0443]
Vierdtes Buch.
Dein Verbuͤndnuͤß deine Treue
macht/ daß ich mein Vaterland
zu verlaſſen gantz nicht ſcheue.
Das verknuͤpfte Liebes-band/
wird uns fuͤhren hin und her/
uͤber trucken/ uͤber Meer.
Weg mit dem/ der ſtets nur lieger/
bey der faulen Ofenbanck.
Wer ſich in die Fremde fuͤget/
wird bekant/ verdienet Danck.
Diß iſt meines Lebens-Ziel
daß ich ſtets mehr lernen will.
Drauff ſo gehn wir neuen Bruͤder
auff das nahe Golitz hin.
Da denn auch nichts mangelt wieder/
was ergetzet unſern Sinn.
Heint iſt gleich die andre Nacht/
daß man Hochzeit da gemacht.
Tityrus hat ſeine Doris
an die heiſſe Bruſt gedruckt.
Melibeus greifft der Chloris/
was ihr wol thut/ wo ſies juckt.
Andre/ die zugegen ſeyn/
fuͤhren einen Bauer-reyn.
Phillis legt den weiſſen Schleye.
uͤmm ihr braunes Haar/ und ſteht/
biß ſie holet ab ihr Freyer
und mit ihr zu Platze geht.
Da ſie denn uͤmm einen Tantz
ihm vertauſchet ihren Krantz.
Sind wir denn deß zuſehns muͤde/
Gut. So machen wir uns fort/
lachen
D d jv
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |