Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden lachen über manchem Leide/biß wir kommen an den Ort in den Hoff/ der uns wol kennt/ und offt seine Gäste nennt. Zwar/ wir könten uns auch wenden/ auff das schöne Schönefeld/ und den Knaben vor uns senden/ der uns alles wolbestellt. Doch wie schöne jenes heisst Pfaffendorff bleibt vorgepreist. Pfaffendorff hält uns in Ehren. Hier ist Lust in gutem Kauff'. Hier kan man dem trauren wehren. Hier trägt man vollauff uns auff. Was man wünscht nur und begehrt/ dessen wird man hier gewehrt. Auff dem schattenreichen rasen dieses dicken Apffelbaums/ Oder dort/ wo jene grasen/ ist der Platz sehr gutes Raums/ Oder liebt dieß Lusthauß baß/ da ich offt vor diesem saß'. Jch und jene lieben dreye/ derer einer nun ist hin. Jtzt die überbliebnen zweye ungesegnet von mir ziehn. Jch alleine bin noch hier der ich weiß ümm die Revier. Lüstet dich nach einem Fische/ den die Pleisse geben kan/ Er soll bald stehn auff dem Tische. Liebet dir ein feister Hahn/ der
Der Oden lachen uͤber manchem Leide/biß wir kommen an den Ort in den Hoff/ der uns wol kennt/ und offt ſeine Gaͤſte nennt. Zwar/ wir koͤnten uns auch wenden/ auff das ſchoͤne Schoͤnefeld/ und den Knaben vor uns ſenden/ der uns alles wolbeſtellt. Doch wie ſchoͤne jenes heiſſt Pfaffendorff bleibt vorgepreiſt. Pfaffendorff haͤlt uns in Ehren. Hier iſt Luſt in gutem Kauff’. Hier kan man dem trauren wehren. Hier traͤgt man vollauff uns auff. Was man wuͤnſcht nur und begehrt/ deſſen wird man hier gewehrt. Auff dem ſchattenreichen raſen dieſes dicken Apffelbaums/ Oder dort/ wo jene graſen/ iſt der Platz ſehr gutes Raums/ Oder liebt dieß Luſthauß baß/ da ich offt vor dieſem ſaß’. Jch und jene lieben dreye/ derer einer nun iſt hin. Jtzt die uͤberbliebnen zweye ungeſegnet von mir ziehn. Jch alleine bin noch hier der ich weiß uͤmm die Revier. Luͤſtet dich nach einem Fiſche/ den die Pleiſſe geben kan/ Er ſoll bald ſtehn auff dem Tiſche. Liebet dir ein feiſter Hahn/ der
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Der Oden
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biß wir kommen an den Ort
in den Hoff/ der uns wol kennt/
und offt ſeine Gaͤſte nennt.
Zwar/ wir koͤnten uns auch wenden/
auff das ſchoͤne Schoͤnefeld/
und den Knaben vor uns ſenden/
der uns alles wolbeſtellt.
Doch wie ſchoͤne jenes heiſſt
Pfaffendorff bleibt vorgepreiſt.
Pfaffendorff haͤlt uns in Ehren.
Hier iſt Luſt in gutem Kauff’.
Hier kan man dem trauren wehren.
Hier traͤgt man vollauff uns auff.
Was man wuͤnſcht nur und begehrt/
deſſen wird man hier gewehrt.
Auff dem ſchattenreichen raſen
dieſes dicken Apffelbaums/
Oder dort/ wo jene graſen/
iſt der Platz ſehr gutes Raums/
Oder liebt dieß Luſthauß baß/
da ich offt vor dieſem ſaß’.
Jch und jene lieben dreye/
derer einer nun iſt hin.
Jtzt die uͤberbliebnen zweye
ungeſegnet von mir ziehn.
Jch alleine bin noch hier
der ich weiß uͤmm die Revier.
Luͤſtet dich nach einem Fiſche/
den die Pleiſſe geben kan/
Er ſoll bald ſtehn auff dem Tiſche.
Liebet dir ein feiſter Hahn/
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