Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

Bild:
<< vorherige Seite

Vierdtes Buch.
Denn die schönste Zeit der Zeiten
lehret sie ümm Freude streiten.

Heuer nim darzu ingleichen
was du vor dem Jahr' erspart/
da ihr lieben Leute wart/
wo ich nicht kunt' hingereichen.
Wir wolln uns in solcher Sachen
zwiefach mit dir frölich machen.
Laß die schönsten Jungfern bitten/
Setz' uns vor Konfect und Wein.
Heute wolln wir lustig seyn
nach der schönen Leute Sitten/
die nur auff den hohen Schulen
Trincken üben und das Buhlen.
Lasse gleichsfalls zu uns kommen
das berühmte Seytenspiel.
Es mag kosten was es will.
Alles dient zu deinen Fommen.
Daß man von dem schönen Tage
durch das gantze Jahr durch sage.
Nicht/ daß wir dir vorzuschreiben
uns hiermitte nehmen für.
Nein. Freund/ es steht gantz bey dir/
du wirst dich wol selbst antreiben.
Wir sprechen/ daß wir wollen
lustig seyn/ als wie wir sollen.
Begangen in Revall den viij. Aprill
m. dc. xxxv.

An
C c v

Vierdtes Buch.
Denn die ſchoͤnſte Zeit der Zeiten
lehret ſie uͤmm Freude ſtreiten.

Heuer nim darzu ingleichen
was du vor dem Jahr’ erſpart/
da ihr lieben Leute wart/
wo ich nicht kunt’ hingereichen.
Wir wolln uns in ſolcher Sachen
zwiefach mit dir froͤlich machen.
Laß die ſchoͤnſten Jungfern bitten/
Setz’ uns vor Konfect und Wein.
Heute wolln wir luſtig ſeyn
nach der ſchoͤnen Leute Sitten/
die nur auff den hohen Schulen
Trincken uͤben und das Buhlen.
Laſſe gleichsfalls zu uns kommen
das beruͤhmte Seytenſpiel.
Es mag koſten was es will.
Alles dient zu deinen Fommen.
Daß man von dem ſchoͤnen Tage
durch das gantze Jahr durch ſage.
Nicht/ daß wir dir vorzuſchreiben
uns hiermitte nehmen fuͤr.
Nein. Freund/ es ſteht gantz bey dir/
du wirſt dich wol ſelbſt antreiben.
Wir ſprechen/ daß wir wollen
luſtig ſeyn/ als wie wir ſollen.
Begangen in Revall den viij. Aprill
m. dc. xxxv.

An
C c v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="3">
            <pb facs="#f0429" n="409"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vierdtes Buch.</hi> </fw><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Denn die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te Zeit der Zeiten</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">lehret &#x017F;ie u&#x0364;mm Freude &#x017F;treiten.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l> <hi rendition="#fr">Heuer nim darzu ingleichen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">was du vor dem Jahr&#x2019; er&#x017F;part/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">da ihr lieben Leute wart/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">wo ich nicht kunt&#x2019; hingereichen.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Wir wolln uns in &#x017F;olcher Sachen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">zwiefach mit dir fro&#x0364;lich machen.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l> <hi rendition="#fr">Laß die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten Jungfern bitten/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Setz&#x2019; uns vor Konfect und Wein.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Heute wolln wir lu&#x017F;tig &#x017F;eyn</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">nach der &#x017F;cho&#x0364;nen Leute Sitten/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">die nur auff den hohen Schulen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Trincken u&#x0364;ben und das Buhlen.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l> <hi rendition="#fr">La&#x017F;&#x017F;e gleichsfalls zu uns kommen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">das beru&#x0364;hmte Seyten&#x017F;piel.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Es mag ko&#x017F;ten was es will.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Alles dient zu deinen Fommen.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Daß man von dem &#x017F;cho&#x0364;nen Tage</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">durch das gantze Jahr durch &#x017F;age.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <l> <hi rendition="#fr">Nicht/ daß wir dir vorzu&#x017F;chreiben</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">uns hiermitte nehmen fu&#x0364;r.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Nein. Freund/ es &#x017F;teht gantz bey dir/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">du wir&#x017F;t dich wol &#x017F;elb&#x017F;t antreiben.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Wir &#x017F;prechen/ daß wir wollen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">lu&#x017F;tig &#x017F;eyn/ als wie wir &#x017F;ollen.</hi> </l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <bibl> <hi rendition="#et">Begangen in Revall den viij. Aprill<lb/>
m. dc. xxxv.</hi> </bibl><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">C c v</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">An</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[409/0429] Vierdtes Buch. Denn die ſchoͤnſte Zeit der Zeiten lehret ſie uͤmm Freude ſtreiten. Heuer nim darzu ingleichen was du vor dem Jahr’ erſpart/ da ihr lieben Leute wart/ wo ich nicht kunt’ hingereichen. Wir wolln uns in ſolcher Sachen zwiefach mit dir froͤlich machen. Laß die ſchoͤnſten Jungfern bitten/ Setz’ uns vor Konfect und Wein. Heute wolln wir luſtig ſeyn nach der ſchoͤnen Leute Sitten/ die nur auff den hohen Schulen Trincken uͤben und das Buhlen. Laſſe gleichsfalls zu uns kommen das beruͤhmte Seytenſpiel. Es mag koſten was es will. Alles dient zu deinen Fommen. Daß man von dem ſchoͤnen Tage durch das gantze Jahr durch ſage. Nicht/ daß wir dir vorzuſchreiben uns hiermitte nehmen fuͤr. Nein. Freund/ es ſteht gantz bey dir/ du wirſt dich wol ſelbſt antreiben. Wir ſprechen/ daß wir wollen luſtig ſeyn/ als wie wir ſollen. Begangen in Revall den viij. Aprill m. dc. xxxv. An C c v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/429
Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/429>, abgerufen am 22.12.2024.